Es ist genau wie Mansinthe beschreibt: Wenn du die Schärfe am TV
hochregelst, schärft dieser künstlich nach. Das kann viele
Nebeneffekte haben von Glattbügeln von Details (ähnlich DNR) oder
auch Überbetonung von Konturen und "Heiligenscheinen" um Objekte.
Sinnvoll ist das Nachschärfen (in Maßen) eigentlich nur bei
SD-Inhalten - z.B. beim normalen Fernsehprogramm. Bei Blu-rays tust
du dir damit keinen Gefallen. Auf Stufe 0 hält sich der TV raus und
gibt das Bild so wieder, wie es auch auf der Blu-ray lagert.
Auch bei "Dynamisch" hat Mansinthe recht: Dynamisch ist z. B. der
Vorführmodus, den Ketten wie Media Markt und Co. nutzen. Da werden
Farben extrem verstärkt und die Kontraste hochgepusht. Dadurch
wirkt das Bild auf den ersten Blick sehr "knallig" bzw. kräftig.
Auf die Dauer ist das aber auch extrem unnatürlich und anstrengend
für die Augen. Außerdem verfälscht es natürlich den Eindruck stark
und hat nichts mehr damit zu tun, wie ein Film eigentlich wirken
sollte. Überspitzt gesagt sieht damit dann auch ein düsterer
Crime-Thriller wie "Heat" aus wie Tim Burtons "Alice im Wunderland"
;-).
Dass es Farbstiche gibt, wie eben das von dir bemerkte Blau, ist
auch einer der Nebeneffekte.
Wobei man sonst allgemein sagen kann: Wenn dir persönlich so ein
überstrahltes Bild mit überbordenden Farben gefällt: Es spricht
nichts dagegen das beizubehalten, wenn du mit den Nebeneffekten
leben kannst. Nur hat es eben nix mit dem zu tun, was sich die
Filmemacher vorgestellt haben. Die meisten Cineasten wollen das
Bild ja möglichst so wiedergegeben haben, wie es sich der Regisseur
auf seinem High-End-Equipment nach allen Standards kalibriert
vorgestellt hat. Man versucht also eine möglichst "neutrale"
Wiedergabe zu erreichen, die dem Ausgangsmaterial gerecht
wird.
Wenn dir aber persönlich dieses neutrale Bild absolut nicht
gefällt, kannst du dein Bild auch so lassen. Wichtig ist ja, dass
du zufrieden bist. Die meisten Cineasten werden da zwar die Nase
rümpfen, aber die müssen bei dir ja auch nicht im Wohnzimmer sitzen
:-).