Child's Play (1988) 6/10 (4K)
Andy (Alex Vincent) erhält zu seinem sechsten Geburtstag eine
Puppe, ohne zu wissen, dass sie vom Geist des Serienkillers Charles
Lee Ray (Brad Dourif) besessen ist. Die Puppe nennt sich Chucky und
ist keineswegs harmlos. Bald setzt sich Chuckys blutige Mordserie
fort, wodurch Andy und seine Mutter (Catherine Hicky) in grosse
Gefahr geraten.
Child’s Play ist ein Horrorfilm, der vor allem von seiner
ikonischen Idee und Figur lebt. In meiner Jugend durfte ich schon
früh Filme sehen, die eigentlich nicht altersgerecht waren, was
aber nie ein Problem darstellte. Child’s Play war eine seltene
Ausnahme, die mir tatsächlich Alpträume bescherte. Allein dadurch
besitzt der Film für mich heute einen deutlichen Nostalgiebonus.
Aus heutiger Sicht muss ich jedoch ehrlich sagen, dass der Film
kaum noch unheimlich oder wirklich beängstigend wirkt. Statt Angst
erzeugt Child’s Play inzwischen eher unfreiwillige Komik und wirkt
stellenweise sogar ziemlich lächerlich. Bei meiner erneuten
Sichtung habe ich mich daher weniger gefürchtet, sondern vielmehr
amüsiert, was durchaus unterhaltsam war. Technisch merkt man, dass
sich die Macher grosse Mühe gegeben haben, trotz offenbar
begrenzter Mittel das Maximum herauszuholen. Gerade die praktischen
Effekte und Animatronics verdienen dafür einige Sympathiepunkte.
Die Geschichte selbst ist allerdings ziemlicher Unsinn und auch das
Verhalten vieler Figuren wirkt auffallend dumm. Logikfehler und
absurde Entscheidungen reissen einen immer wieder aus der ohnehin
fragilen Spannung. Unter dem Strich bleibt Child’s Play ein kleiner
Horrorspass, der heute eher nostalgisch und humorvoll unterhält,
sein ursprüngliches Grauen aber verloren hat.

LG, Raffi
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