Mickey 17 6.5/10 (4K)
Mickey Barnes (Robert Pattinson) arbeitet als “Expendable“ auf
einem Raumschiff und wird für besonders gefährliche Missionen
eingesetzt, wobei er im Todesfall einfach per Bioprinter geklont
wird. Nachdem er auf dem unerforschten Planeten Niflheim in eine
Gletscherspalte stürzt, halten ihn die Kolonialisten
fälschlicherweise für tot und erstellen einen neuen Klon. Doch das
ursprüngliche Original hat überlebt.
Nach dem grandiosen Parasite war ich extrem gespannt auf Bong
Joon-hos neuen Film, aber die eher verhaltenen Kritiken haben mich
erst mal abgeschreckt. Jetzt habe ich Mickey 17 doch gesehen und
ja, ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Der Film mixt Science
Fiction, Satire und schwarze Komödie, trifft aber nicht immer den
richtigen Humor. Viele Figuren sind bewusst überdreht, was mal
funktioniert und mal einfach nur anstrengend wirkt. Robert
Pattinson sticht dabei klar positiv heraus, weil er seine
Doppelrolle wirklich beeindruckend und überraschend differenziert
spielt. Auch einige Nebenrollen machen Spass, aber Mark Ruffalo als
Chef der Kolonie war für mich ein kompletter Fehlgriff. Visuell
liefert der Film dagegen ordentlich ab, denn Bilder und Designs
sind oft richtig stark. Technisch passt auch vieles, nur ein paar
CGI-Effekte sehen leider nicht ganz so gut aus. Die Welt von
Niflheim ist cool gemacht, auch wenn ich mir manchmal etwas mehr
Fokus gewünscht hätte. Insgesamt ist der Film eigenwillig,
ungewöhnlich und definitiv keine 0815-Sci-Fi-Kost. Als Sci-Fi-Fan
wurde ich zwar ganz gut unterhalten, aber der Funke wollte einfach
nicht komplett überspringen. Am Ende bleibt Mickey 17 ein
interessantes, aber irgendwie unausgewogenes Erlebnis, dass meine
hohen Erwartungen nicht wirklich erfüllt hat.

LG, Raffi
Letterboxd: VincentVega84