Geschrieben: Gestern 22:19
Next Goal Wins
(Disney+) 7,5/10 Punkte
Eine Sportkomödie von Taika Waititi über einen Trainer (gespielt
von Michael Fassbender), der die erfolglose
Fußballnationalmannschaft von Amerikanisch-Samoa übernimmt. Der
Film folgt den für das Genre üblichen Pfaden einer
Underdog-Geschichte, inklusive einem mit seinen eigenen Dämonen
kämpfenden Trainer und einer Mannschaft, die gemeinsam wachsen
muss.
In dieser auf wahren Begebenheiten beruhenden Geschichte prallen
zwei Welten aufeinander und gerade diese Unterschiede zwischen
Trainer und Mannschaft bzw. Inselbewohner sind sehr unterhaltsam.
Der Verlauf der Geschichte bietet zwar keine Überraschungen, ist
aber sehr sympatisch umgesetzt.
Geschrieben: Gestern 22:34

Forenmoderator
Blu-ray Papst
Aktivität:
Hereditary 9/10 (4K)
Annie (Annie Collette) lebt mit ihrer Familie ein ruhiges Leben,
dass nach dem Tod ihrer Mutter Ellen aus den Fugen gerät.
Mysteriöse und unheimliche Ereignisse beginnen, die Familie zu
verfolgen. Dabei wird ein schreckliches Familiengeheimnis enthüllt,
dass ihr Schicksal besiegelt.
Hereditary ist ein aussergewöhnlicher Horrorfilm, der sich deutlich
von klassischen Genrevertretern abhebt. Statt auf billige
Jumpscares zu setzen, entfaltet der Film seinen Schrecken fast
ausschliesslich auf psychologischer Ebene und das auf
beeindruckende Weise. Regisseur Ari Aster schafft es, über die
gesamte Laufzeit ein beklemmendes und zutiefst unangenehmes Gefühl
zu erzeugen, dass mich mich nicht mehr losgelassen hat. Jede
Kameraeinstellung, jeder Schwenk und die durchdachte Lichtsetzung
wirken präzise geplant und tragen zur intensiven Atmosphäre bei.
Unterstützt wird das Ganze durch einen unheimlich wirkungsvollen
Score, der die Stimmung perfekt unterstreicht. Mehrere Szenen
brennen sich regelrecht ins Gedächtnis und bleiben lange nach dem
Abspann haften. Das unbestrittene Highlight ist jedoch Toni
Collette, die mit einer herausragenden und emotional rohen
Performance glänzt, eine Leistung, die eigentlich Oscar-würdig
gewesen wäre. Auch der restliche Cast überzeugt auf ganzer Linie
und fügt sich stimmig in das düstere Gesamtbild ein. Die Geschichte
selbst ist spannend aufgebaut und führt zu einem konsequenten,
schockierenden Ende, dass lange nachhallt. Aster beweist hier ein
feines Gespür für symbolische Ebenen und familiäre Tragödien, die
tief unter die Haut gehen. Das Tempo des Films ist allerdings sehr
gemächlich, was manchmal Geduld erfordert und sicher nicht jedem
zusagen wird. Dieses langsame Erzähltempo ist ein typisches Merkmal
von Asters Stil, wirkt hier aber gelegentlich etwas zu gedehnt.
Trotz dieser kleiner Schwäche bleibt Hereditary ein herausragendes
Beispiel für modernen, anspruchsvollen Horror. Für mich zählt er zu
den stärksten und nachhaltigsten Filmen des Genres überhaupt.

LG, Raffi
Letterboxd: VincentVega84
Geschrieben: Gestern 22:46
Abigail ( Amazon Prime 4K UHD ) 5/10 Sechs Kleinkriminelle lauern
der zwölfjährigen Abigail, Tochter eines Unterwelt-Bosses auf und
entführen sie nach ihrem Ballet-Unterricht. Sie bringen sie in ein
altes Herrenhaus, wo ihnen ihr Auftraggeber ein Lösegeld von 50
Millionen Dollar verspricht. Dafür müssen sie das Mädchen nur eine
Nacht beaufsichtigen. Was sich nach einem leichten Job anhört, wird
rasch zu einem blutigen Albtraum, denn Abigail ist ganz und gar
nicht das kleine schwache Mädchen, sondern verfügt über unheimliche
Kräfte.
Wiederkehrende Story über Vampire. Diesesmal allerdings mit einer
Hauptrolle der Kinderart. Die Characktere sind individuell und
jeder hat so seine Momente und Fähigkeiten. Sind eigentlich gut
gemacht. Am meisten sticht Melissa Barrera Dan Stevens
heraus. Hauptakteurin Abigail ( Alisha Weir ) passt für mich
absolut nicht ins Geschehen. Ich finde solche Rollen für Kinder
eher unagenehm und nicht passend. Ihr Acting war mir so lahm, zu
spielerisch. Das Katz und Maus Spiel war auch zu träge. Mir ging es
etwas zu schnarchend vorran. Ich mag solche Rollen für Kinder
einfach nicht. Das Setting im Haus passt super ins Geschehen und
bietet auch die Atmosphäre dazu. Alles düster und verwinkelt. Wenn
es mal zur Sache geht, sieht man nicht immer viel. Es wird
angedeutet, gezeigt wird es aber nicht. Geht es dann aber zur
Sache, enden die Szenen in einer Explosion voller Blutfontänen. Das
war zwar nett anzusehen, jedoch völlig übertrieben dargestellt.
Auch der Humor wollte etwas erreichen, war mir aber auch zu lasch.
Der Funke sprang nicht rüber. Auch der Hintergrund, warum das
überhaupt, war mir zu albern. Auch das Ende mit Friede Freude
Eierkuchen war schwach und überhaupt nicht prakmatisch.
Abigail bringt das Thema Vampire in keine neue Richtung. Ein lahmer
Aufguß sonstiger Filme. Kann man sich anschauen, es gibt aber
besseres in dem Genre.

Blu-ray Sammler
Aktivität:
"Jurassic Park", 1993 06/10
Nach einigen Jahren sah ich mir mal wieder dieses Dinoabenteuer an
- und bei der neuesten Sichtung fielen mir ein paar Kritikpunkte
auf. So war die Laufzeit mit etwas über zwei Stunden einfach zu
lang. Die dünne Handlung wurde mit häufigen Verfolgungsjagden sowie
häufigen Schreiszenen gestreckt. Davon abgesehen halte ich den
ersten Teil - wie viele andere auch - für den besten der endlosen
Reihe und was hier mit realer Puppentricktechnik geschaffen wurde,
sieht immer noch sehr gut aus. Mehrmals haperte es allerdings an
den Dialogen, die zwischen zu wissenschaftlich und zu großspurig
schwankten. Teilweise ergab das Charakterverhalten keinen Sinn. Da
wurde aus Todesangst vor den Dinos weggerannt und gleichzeitig in
aller Seelenruhe durch die Gehege gestapft, um sich die "guten"
Arten anzusehen. Niemand würde sich so widersprüchlich verhalten.
Die darstellerischen Leistungen waren durchschnittlich, weshalb
Jeff Goldblum die zweite Filmhälfte über nur mit offenem Hemd
gezeigt wurde, erschloss sich mir nicht.
Die Bildqualität der Blu Ray war sehr gut, aber
verbesserungswürdig. Meistens wurde das Filmkorn auf ein kaum
sichtbares Maß gefiltert, immer wieder gab es aber auch
Einstellungen mit mittlerem Korn und in den dunklen Szenen rauschte
es für ein HD - Medium unwürdig. Die Farben waren etwas zu kühl
eingestellt, was vor allem im Grünen sichtbar war. Der Kontrast
fiel zurückhaltend aus. Die Digitaleffekte waren teilweise optisch
sichtlich überholt und unterschieden sich nicht sonderlich von
heutigen Trash - Produktionen, umso besser war es, das in diesem
Teil der handwerkliche Grad am höchsten war. Wer genau aufpasst,
bekommt in der Küchenszene die berühmte Hand zu sehen, die hätte
nachträglich retuschiert werden sollen. Die deutsche
Synchronisation war dank bekannter Stimmen gelungen, die Abmischung
allerdings eine Katastrophe. Die von leisem Hintergrundrauschen
begleiteten Dialoge waren auf der Disk viel zu leise, wodurch die
Lautstärke ziemlich aufgedreht werden musste und selbst dann war
nicht alles verständlich. Die Soundeffekte und die von John
Williams komponierte gelungene Musik waren dagegen deutlich zu laut
eingestellt.
"Jurassic Park" konnte mich wegen einiger Längen und einer kaum
logischen Verhaltensweise der Figuren dieses Mal nicht ganz so gut
unterhalten. Dennoch gebe ich sowohl eine Empfehlung für das
Streaming, als auch für die Sammlung ab. Bei mir bleibt der Film
trotz 6 Punkten erst einmal in der Sammlung, zumindest bis ich ihn
mir mit etwas zeitlichem Abstand noch einmal angesehen habe.
Universal bringt inzwischen alle paar Jahre eine neue physische UHD
- Edition heraus, vernachlässigt die beigelegte Blu Ray aber
sträflich. Neben geringerem Korn, reduziertem Rauschen und einer
wärmeren Farbgebung muss vor allem die Abmischung der deutschen
Tonspur verständlicher werden.