Im Geheimdienst ihrer Majestät (Prime)
Dadurch dass ich nun die Romanvorlage gelesen habe, wollte ich mich
mal wieder an diesen Film wagen.
Der Roman gilt als einer der besten James Bond Romanen, die
Verfilmung dagegen für viele als eine der schlechtesten Bondfilme
und das obwohl diesser Film extrem nah an der Vorlage ist.
Vom Grundprinzip ist die Story im Film ganz gelungen aber man hat
auch mit massig Problemen zu kämpfen und verbockt es aber in vielen
Punkten. Das Buch hat zwar vergleichweise viel Action, aber die
Action wurde aber noch mal für den Film erweitert und vor allem die
erste Hälfte hat richtig schlechte Actionsezenen. Die Prügelszenen
sind mit deutlich sichtbaren Speed Ups in Szene gesetzt worden. Es
wirkt zum teil als hätte man die Vorspultaste zu stark gedrückt.
Entsprechend sieht das Ganze sehr albern aus, selbst für damalige
Verhältnisse. Die Einzige Action die auch im Buch war, war die
Flucht auf den Skiern, die auch hier sehr cool aussahen, wenn auch
nicht auf dem Level wie bei Moore, sowie die anschließende
Autoverfolgungsjagd in etwas abgewandelter Form. Trotzdem war die
gut gemacht.
Das Finale auf der Bobbahn stammt auch aus dem Roman und hier wurde
dann wieder zu viel Speed Up verwendet und sieht dann wieder sehr
gekünstelt aus.
Kommen wir zum Cast. Diana Rigg ist klar der Star des Films, sie
ist die perfekte Tracy, ein atemberaubend schönes Bondgirl und sie
schafft hier wirklich die perfekte Mischung aus Liebenswert und
wilder Verspieltheit rüber zu bringen. Besser kann man den
Charakter einfach nicht darstellen.
Telly Savalas als Bösewicht mit toller Ausstrahlung als Bösewicht,
wobei er sich stellenweise schon arg dämlich verhält. Bei der
Sequenz wo er Bond einfach mal seinen komplett Plan voller
Stolz verrät musste ich nur den Kopf schütteln. Im Buch hat Bond
das selbst herausfinden müssen.
Der allergrößte Schwachpunkt des Films ist aber George Lazenby der
einen absolut unterirdischen Bond abgibt. Er zieht den kompletten
Film nach unten. Er wirkt unnatürlich und sehr verzweifelt auf
cool. Seine Dialoge sind richtig übel. Er stottert einen schlechten
Spruch nach dem anderen raus und wirkt so extrem künstlich und
albern. Selbst die MCU ist teilweise nicht so kindisch wie hier. Er
stottert er die Sprüche sehr emotionslos daher und das in den
unmöglichsten und unpassendesten Szenen. Hier wäre weniger Gerede
deutlich mehr gewesen, denn im Buch ist Bond sehr schweigsam und
kein Möchtegern Sprüchklopfer wie hier, aber selbst wenn Lazenby
nicht redet wirkt er in jeder Szene wie ein Fremdkörper und total
unpassend
Auch im Zusammenspiel mit den anderen wirkt er steif und wie ein
Klotz, was die Love Story unnatürlich rüberkommen lässt, da kann
Diana Rigg noch so toll spielen und alles geben, das ist so als
würde man mit nem Stein spielen.
Er kriegt mit niemandem eine ordentliche Chemie hin.
Die Handlung zieht sich auch sehr. Man erkennt fast alle Szenen aus
dem Roman wieder aber man merkt auch wie so manches auch in die
Länge gezogen wurde, so dass dieser Film im Pacing gefühtl 30
Minuten zu lang geraten wo man immerhin etwas hätte zusammen
straffen können. Das Ende ist natürlich wie im Buch 1 zu1 ein
Schlag in die Magengrube und lässt einen als Zuschauer fix und
fertig zurück, weil man diesen Charakter einfach nur lieb gewonnen
hat
Alles in Allem bleibt dieser Film einer wenn nicht sogar der
schlechteste Bondfilm. Ein unterirdischer Hauptdarsteller und
einiges an schlecht in Szene gesetzter Actionszenen machten diesen
Film einfach nur kaputt
2,5/10 Punkte
MfG Pierre
Sawasdee1983
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