Eden Lake ( BD ) 9.5/10 Am idyllischen Eden Lake wollen Jenny (Kelly Reilly) und Steve (Michael Fassbender) ausspannen, doch statt eines romantischen Wochenendes durchlebt das Paar einen Albtraum. Die Provokationen einiger Jugendlicher eskalieren zur brutalen Gewalt, als der Kampfhund des Anführers getötet wird.
Der Film ist ein Terrorfilm per Defenition. Alles fängt ganz normal an, bis eine einzige Situation es zum Eskalieren bringt. Hier wird verdeutlicht, wie grausam Jugendliche sein können. 
Der Film bietet schön heftige Szenen, die einen an die Nieren gehen. Sehr intensiv und äußerst brutal gehalten. Die Effekte sind Handarbeit und sehr gut gemacht.
Die Location und die Atmosphäre tragen zur Stimmung bei. Die Spannung bleibt konstant erhalten und man fiebert richtig mit. Über die schauspielerischen Leistungen kann man nix falsches sagen. Das Ende ist unerwartet und offen, aber nochmal ein richtiger Schlag in die Fresse. Es verdeutlich unter anderen, das auch ältere Leute, die abseits leben, weder hilfsbereiter, noch ethischer sind, als die Kinder selbst.
Ein Film, der einfach in der heutigen Zeit immernoch aktuell bleibt. Auch nach knapp 20 Jahren!!! Ein böser Film, der mit einfachen Mitteln seine Wirkung zeigt.

The Life of Chuck 8.5/10 (BD)
Es ist die Geschichte des unscheinbaren Buchhalters Charles “Chuck” Krantz (Tom Hiddleston), dessen Leben inmitten einer sich auflösenden Welt rückwärts entfaltet wird, vom Tod bis zu seiner Kindheit. Während die Erde im Chaos versinkt und Städte verschwinden, wird nach und nach deutlich, dass Chucks Existenz auf geheimnisvolle Weise mit dem Schicksal der Welt verbunden ist.

The Life of Chuck ist ein wunderschöner, zugleich trauriger Film, der mich tief berührt und zum Nachdenken gebracht hat. Besonders gegen Ende musste ich sogar ein paar Tränen verdrücken. Die in drei Akte unterteilte und rückwärts erzählte Struktur ist eine spannende erzählerische Idee, die den Film spannend macht. Schon zu Beginn werden einige Mysterien aufgeworfen, die starkes Interesse wecken, jedoch leider nie ganz aufgelöst werden, für mich die grösste Schwäche des Films. Danach konzentriert sich die Geschichte auf Chucks verschiedene Lebensabschnitte, was emotional und unterhaltsam umgesetzt ist. Etwas überrascht war ich, wie wenig Screentime Tom Hiddleston tatsächlich hat. Stattdessen liegt der Fokus stärker auf Chucks Kindheit, in der mehrere junge Darsteller mit grossartigen Leistungen glänzen. Trotz einer Laufzeit von fast zwei Stunden wirkt der Film nie langatmig, besonders die ersten 50 Minuten vergehen wie im Flug. Visuell und atmosphärisch überzeugt der Film durch seine poetische Bildsprache. Zudem regt er mit seinen philosophischen und teils esoterischen Untertönen zum Nachdenken über Leben und Vergänglichkeit an. Die emotionale Tiefe und die ruhige Erzählweise machen ihn zu einem besonderen Erlebnis. Insgesamt hatte ich eine wirklich gute Zeit mit diesem Film und das ist letztlich das Wichtigste.

"Kürbis - Chaos in der Heimat", 2022 04/10
 
Bis etwa zur Hälfte der Handlung gefiel mir dieser Herbstfilm, der eine schöne optisch entsprechende Stimmung hervorrief. Nur das "Pumpkin Everything" konnte ich nach dem zehnten Mal nicht mehr hören. In der zweiten Hälfte wurde plötzlich zunehmend von der Enkelin, die hier die Hauptfigur mimte, versucht, ihren Opa zu einem betreuten Wohnen zu überreden - und das, obwohl er es überhaupt nicht nötig hatte. Er war lediglich alt und etwas mit seinem Haushalt sowie dem Betrieb seines Ladens überfordert. Gleichzeitig wollte sie ihn zu der Aufgabe letzteres überreden. Auch das war nicht nötig, weil er bereits Entlastung durch einen Angestellten hatte. Ihr Verhalten machte die weibliche Hauptfigur selbstsüchtig - warf sie ihrem Opa doch mehrmals vor, nichts für ihre Bücher übrig zu haben. Sie durfte aber anscheinend auf seinem Lebenswerk herumtrampeln. Eine wirkliche Liebesgeschichte gab es nicht, eher einen Zusammenhalt in der Not, um die jeweiligen Ziele umsetzen zu können. Die Mutter der Hauptprotagonistin nervte mit ihrer Smartphone - Sucht, später wurden dann von allen Beteiligten regelmäßig ihre "nervigen Kunden" weggedrückt. Okay, sehr professionell... Das Ende war nicht nur unrealistisch, sondern stimmte mich auch unzufrieden.
 
Die Bildqualität war sehr gut. Bei kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Die Farben sahen etwas zu entsättigt aus, um als natürlich zu gelten. Der Kontrast war gut eingestellt. Die deutsche Synchronisation klang professionell und war jederzeit verständlich. Die Musik hörte sich zu sehr nach Standardware an.
 
Statt "Kürbis - Chaos" hätte es eher "Selbstsucht in der Heimat" heißen sollen. Aufgrund des weiteren Handlungsverlaufs ziehe ich zwei Punkte ab, dabei hätte ich der Produktion in der ersten Hälfte noch 6 Punkte gegeben. Einen Herbstfilm mit dem gesellschaftlich schwierigen Thema der Abschiebung alter Personen zu beladen, war keine gute Idee gewesen. Zumindest nicht so wie hier, wo niemand eine andere Lösung finden wollte, obwohl es diese gegeben hätte. Das sagt viel über heutige Familienverhältnisse aus und war für diese Art Film ein No Go. Von mir gibt's keine Empfehlung!
 

Ein Triumph 6/10

Nightbitch (Disney+) 4,5/10 Punkte
Amy Adams als Mutter, die ihre Karriere als Künstlerin aufgibt um sich um die Erziehung ihres Sohnes zu kümmern. Dabei hat sie mit den Herausforderungen der Kinderbetreuung, zunehmenden Eheproblemen und körperlichen Veränderungen zu kämpfen.
Laut Beschreibung wird der Film den Genres Comedy und Horror zugeordnet, allerdings gibt es weder viel zu lachen noch etwas zum gruseln. Der Film ist eher ein Drama mit einigen surrealen Momenten. Nightbitch hat mich trotz guter Darstellererleistungen enttäuscht, was wahrscheinlich auch einer falschen Erwartungshaltung lag.

"Autumn Moon - Vom Herbst geküsst", 2018 06/10
 
Dieser Herbstfilm gehört zu einem der wenigen, wo die Romantik im Vordergrund steht und eine sich anbahnende Liebe wirklich glaubhaft umgesetzt wurde. Zwar ging es auch um Geschäftliches, hier wurde aber meist mit offenen Karten gespielt, sodass große Enttäuschungen oder gar Lügen ausblieben. Stattdessen gab es eine erfrischende Ehrlichkeit von allen Seiten. Leider wurde die Chance vertan, mal eine andere Seite einer Ranch zu zeigen, so gab es hier das üblich Reitklischee. Statt um den titelgebenden Mond, der nur kurz zu sehen war, ging es mehr um die Ranch. Der Originaltitel lautet "Under the Autumn Moon" was etwas besser passt.
 
Die Bildqualität war sehr gut. Bei kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Die Farben sahen natürlich aus, der Kontrast war jedoch etwas zu hoch eingestellt. Die deutsche Synchronisation hörte sich dank bekannter Stimmen professionell an, die Musik dudelte meist etwas lustlos vor sich her. Vor allem die Abmischung gefiel mir nicht, da sie lauter als die Dialoge war, die dadurch schwer zu verstehen waren.
 
Aufgrund der glaubwürdigen Romantik und dem Herbstsetting gebe ich für "Autumn Moon" eine Streamingempfehlung ab.

Tron Ares

Als Kind habe ich den ersten Teil damals abgefeiert, aber inzwischen hat der Zahn der Zeit gewaltig an diesem Film genagt und ist nicht unbedingt gut gealtert. Legacy war ein auf und ab. Er hatte tolle Momente aber auch so einige Schwächen. Entsprechend waren meine Erwartungen an den dritten Film erst mal recht gering aber ich muss sagen ich habe mich ordentlich unterhalten gefühlt.
Die Story ist sehr simpel gestrickt und im Grunde nur Grundlage für viel Action, der optische Wow Effekt was es damals beim ersten Teil und auch beim zweiten Teil gab, gibt es hier nicht aber die Lightcycle Verfolgungsjagd in der ersten Hälfte des FIlms macht viel Laune, dagegen ist das Finale dann eher harmlos. Auch gibt es einen sehr coolen Nostalgie Moment, der schon Charme hatte.
Der Cast ist allesamt recht austauschbar und keiner bleibt im Gedächtnis und einige sind auch eher unsympathisch. Während man im zweiten Teil nach dem Dreh festgestellt hat, dass man den Charakter Tron vergessen hatte und einfach dann irgendjemand nachträglich einfach Tron nannte, verzichtet man nun komplett auf den Charakter, wodurch die Tatsache warum dieser Film unbedingt Tron heißt, keinen Sinn ergibt. Auch auf die Ereignisse aus dem zweiten Teil geht man praktisch nur in einem Satz ein und man ist fertig damit
Herausragend ist aber der Score von Nine Inch Nails, der geht wirklich ins Ohr und sorgt für eine sehr gute Atmosphäre und passt zu jeder Szene. Vorteil ist auch dass man die Laufzeit auf unter 2h lässt wodurch dieser Film keinerlei Längen hat.
Als simpler No Brainer Film wirklich ganz unterhaltsam aber kein Film der einem lange im Gedächtnis bleiben wird. Insgesamt der schwächste Teil bisher


6,5/10 Punkte

Die Nibelungen Teil 2: Kriemhilds Rache (BD)

Die Verfilmung der zweiten Hälfte der Nibelungen Saga. Der Part der jetzt weniger bekannt ist, da für die meisten die Saga mit Siegfried endet.
Mir persönlich hat gerade die zweite Hälfte in Buchform immer besser gefallen und auch hier wo viele Verfilmungen es bestenfalls nur kurz anschneiden kriegt man hier die einzige würdige Verfilmung geboten, da man den Part detaillgetreu der Vorlage verfilmt hat. Wobei ich gestehen in dieser Filmversion hat es es mit seinen 130 Minuten Laufzeit schon ein paar Längen.
Kriemhild ist nicht mehr naive Dummchen sondern ein von Rache getriebenes Biest, die vor nichts mehr zurückschreckt. Eine absolute Psychopathin.
Der Rest ihrer Familie bleibt natürlich recht dumm. Einzig Hagen ist derjenige der sie durchschaut und versucht Schäden zu begrenzen aber stellt sich wunderbar furchtlos seinem Schicksal.
Die Darstellung der Hunnen ist schon sehr speziell, da sie sehr primitiv rüberkommen. Aber gleichzeitig hat es auch wunderbar Charme und die Ausstattung die hier gezeigt wird hat es in sich und das Ganze ist musikalisch wieder einmal episch untermalt und sorgt so für eine coole Atmosphäre. Aber durch die wilde Art der Hunnen nicht so atmosphärisch dicht wie im ersten Teil.
Die über 45 Minuten lange finale Schlacht, sieht aus heutiger Sicht sehr wüst aus und recht unspektakulär und durch die wilde Art auch stellenweise unfreiwillig komisch trotz all der Dramatik.
Das Ende ist natürlich gnadenlos konsequent und sorgt für jede Menge Gänsehaut und man kriegt hier mal so richtig mit, was für ein taffer Typ Hagen ist und seine Loyalität bis zum bitteren Ende ungebrochen ist.
Die vielen Tode sind ungeheuer dramatisch in Szene gesetzt und es gibt unzählige Gänsehautmomente bei den Dialogen mit toller Bildersprache dabei.
Insgesamt auch wenn nicht ganz so gut wie Teil 1 immer noch ein schier unglaubliches Epos und unfassbar dass dieser inzwischen über 100 Jahre alte Film, bis das Maß aller Dinger was die Nibelungen angeht, denn bis heute wurde diese Saga nicht annähernd so gut verfilmt wie von Fritz Lang.

8,5/10 Punkte

"Nightmare before Christmas", 1993 07/10
 
Aufgrund von Halloween musste mal wieder dieses Stop Motion - Werk von Tim Burton in den Player. Erst vor einigen Jahren konnte ich mit der Geschichte und den Figuren etwas anfangen und es gelang dem Film bei der erneuten Sichtung noch immer, mich gut zu unterhalten. Laut Recherchen benötigte das Team für eine Filmminute eine ganze Woche, was den Aufwand hinter der Produktion zeigt. Trotz ihrer ungewöhnlichen Optik, waren die Charaktere und Sets liebevoll gestaltet. Die Altersfreigabe ab 6 Jahren halte ich allerdings nach wie vor für zu niedrig angesetzt, da es neben der düsteren Grundstimmung auch um Vergiftung und Entführung ging. Zudem wurde nicht gut mit Tieren umgegangen. Zartbesaitete, jüngere Kinder wird das Gezeigte vermutlich ängstigen.
 
Die Bildqualität meiner 2008er Blu Ray war sehr gut. Bei kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Nur manche Einstellungen waren etwas zu weich geraten. Gelegentlich tauchten an wenigen Stellen kleine weiße Punkte auf. Bei einigen Kamerafahrten wackelte zudem das Bild leicht. Ob dies für die 2023 erschienene 4k - Veröffentlichung behoben wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Farben waren, wie es die Geschichte vorsah, gedeckt. Der Kontrast war gut eingestellt. Die deutsche Synchronisation war durch einige bekannte Stimmen gelungen. Die meisten Lieder klangen melodisch, manchmal waren die verstellten Stimmen aber schlecht zu verstehen. Die restliche Musik war gut.
 
"Nightmare before Christmas" schaue ich inzwischen gerne, die Inszenierung konnte mich erneut überzeugen. Daher gebe ich eine gruselige Streaming - und Sammlungsempfehlung ab.

Dario Argento's Opera (Prime Video) 6,5/10 Punkte
Horrorfilm aus dem Jahr 1987, der auch unter dem Titel Terror in der Oper bekannt ist und in der ungekürzten Fassung hierzulande lange Zeit indiziert war (mittlerweile ab 16 Jahren freigegeben).
Die Handlung dreht sich um eine junge Opernsängerin, die von einem Unbekannten verfolgt wird. Nach und nach kommt es dabei zu sehr blutigen Morden.
Der Film ist handwerklich sehr gut gemacht und überzeugt mit einem tollen Soundtrack. Dagegen zählen die Handlung und die Darsteller zu den Schwächen des Films. Wer blutige Slasher-Filme mag ist hier genau richtig.