"Hollow Man - Unsichtbare Gefahr", 2000 05/10
Nach einigen Jahren wollte ich mir diesen Horrorfilm mal wieder
anschauen. War die erste Hälfte noch recht gelungen, war ich ab der
zweiten negativ überrascht, in welche sexistische Richtung sich der
Film bewegte. Erst später las ich, dass Paul Verhoeven Regie
geführt hat, was den starken sexuellen Fokus erklärte. Wäre das
nicht gewesen, hätte es eine gute Produktion werden können. So
blieben aber die meisten Charaktere flach, die weiblichen waren
ohnehin nur zum Zeigen ihrer Brüste, zum Stalken oder zum Befummeln
vorhanden. Statt sich auf die moralische Komponente des Themas zu
konzentrieren, ging das hier in eine unangenehme Richtung. Dadurch
blieb die Geschichte und Charakterentwicklung auf der Strecke.
Leider gab es viele reale Tiereinsätze. Das für Horrorfilme übliche
Ende war absolut unrealistisch. Die darstellerischen Leistungen
waren durchweg glaubwürdig, die Kulisse hatte einen
unverwechselbaren Look.
Die Bildqualität war perfekt. Bei nicht bis an wenigen Stellen kaum
sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Bis auf eine Handvoll
weißer Bildpunkte konnte ich keine Verschmutzungen erkennen.
Stellenweise hatte ich sogar das Gefühl, ein 4k - Master zu sehen,
wenn hierfür auch die Schärfe noch höher hätte ausfallen müssen.
Die Farb - und Kontrasteinstellungen fielen natürlich aus. Die
Computeranimationen konnten sich noch immer sehen lassen, die
Darstellung von inneren Körpern sahen jedoch veraltet aus. Es gab
viele handgemachte Effekte, das meiste wurde über einen grün
bemalten Hauptdarsteller und Gegenstände gelöst, wodurch wir heute
in den Genuss der hervorragenden Bildqualität kommen. Die deutsche
Synchronisation klang professionell, die Musik war in Ordnung, in
der ersten Hälfte jedoch zu zurückhaltend. Erst in der zweiten
drehte sie auf.
Bei dem betriebenen Effektaufwand und der tollen Optik war es
schade, dass sich die Geschichte zu oft auf das Ausleben sexueller
Fantasien konzentrierte. Dadurch gebe ich nur eine einmalige
Streamingempfehlung ab.