Die Kinder des Monsieur Mathieu
9,75/10
Vor fast 20 Jahren

und heute ist es nicht
anders. Ein großartiges Werk das ein Paradebeispiel ist wie
schön das Französische Kino und die Geschichten die in ihm erzählt
werden sein können.
Basiert auf auf dem 45er Film
Der
Nachtigallenkäfig von
Jean
Dreville.
Enthält zum Teil Spoiler !
Gegewart: Als der berühmte Dirigent Pierre Morhange aufgrund eines
traurigen anlasses in seine Heimat fliegt und dort auf seinen
Jugendfreund Pipinot trifft mit dem er einen teil seiner Kindheit
im Heim verbrachte überreicht dieser ihm das Tagebuch ihres
ehemaligen Lehrers. Es ist eine Mentale Reise in die vergangenheit,
ins Jahr 1949 welches in die berühmten Nachkriegsjahre fällt, eine
zeit die den Menschen wenig hoffnung spendete.
Im Ländlich gelegenen Kinderheim
Fond de
l’Étang (Grund des Teiches) für Schwer Erziehbare und
Elternlose Kinder führt Direktor Rachin ein striktes Regiment, sein
Motto lautet 'Aktion - Reaktion' und bezieht sich auf das
konsequente Bestrafen der Kinder bei jetwehen vergehen von
respektlosen verhalten wie Streichen bis zur Flucht, sei es
Körperlich oder Psychisch (Einzelzelle). Eines Tages stellt sich
der erfolglose Musiker Clement Matthieu im Heim vor und möchte sich
dort für eine stelle als Aufseher bewerben, mit Erfolg. Zunächst
findet er einen Wilden unkordinierten Haufen vor der sobald sich
der blick von ihnen abwendet streiche spielen, rauchen und im
Klassensaal toben. Es ist eine Diffizile Arbeit aber mit viel
geduld, disziplin, verständnis und einem ausgeprägten Instinkt für
Begabungen beginnt er sich das vertrauen und den Respekt der Kinder
langsam zu erarbeiten und wird fortan ein Heller Stern der hoffnung
und Bezugsperson für die Kinder. Dabei lernt auch der Zuschauer die
unterschiedlichen Charaktere und sensiblen seiten der Kinder
kennen. Mit einigen wiederstand überzeugt er den Direktor einen
Chor zu gründen an dem die Kinder nicht nur freude und interesse
entwickeln sondern der auch eine kurze flucht aus der harten
realität darstellt.
Der Qualitative Erfolg des Chors bleibt nicht unbemerkt und so
stellt sich die Madame la Comtesse vor welche das Heim Finanziell
unterstüzt, und so findet mit geladenen Gästen ein Konzert ihr zu
ehren statt.
Später wird aufgrund eines vorfalls für den er nicht die
Verantwortung trägt aber welche ihm von Direktor angelastet wird
der Chor aufgelöst und Mathieu entlassen.
Der Film endet wieder in der gegenwart: In der dem Zuschauer und
Pipinot von Morhange berichtet wird was aus den einzelnen
Heiminsassen und Mathieu geworden ist.
Für den äußeren betrachter wird schmerzlich klar wie trostlos
(Inneneinrichtung) und emotionslos die Kinder heranwuchsen, mit
kaum Spielraum um ihre Talente und persönlichkeit zu entfalten.
Erschreckend sind nicht nur die Erziehungsmethoden der zeit sondern
auch wie Kinder mittels des damaligen Intelligenztestet eingestuft
wurde wobei die Stufe 'Normal' das höchstmaß ist. Aber auch einen
Direktor zu erleben der launisch, voller härte, einen Empathilossen
umgang mit den Kindern Pflegt. Das Sietzen jener, oder sie als
Objekt, Subjekt und einige als schwachsinnig zu bezeichnen ist noch
das harmloseste.
Extrem ist der Fall Mondain, ein älterer Jugendlicher der zu einem
Experimentellen zweck aus einer unterbringung für Kriminelle im
Heim untergebracht wird und der unbelehrbar seinen schlechten
einfluss auf die Kinder ausübt und von Rachin aufgrund eines
vorfalls misshandelt wird.
Dem entgegen steht Mathieu, zu sehen wie die Kinder ihn fast als
Vaterersatz betrachten, besonders der jüngste, der kleine Pipinot
der nicht wahr haben will das seine Eltern tot sind und der sich
jeden Samstag ans Tor stellt um auf sie zu warten, rührt mich
ebenso wie das Ende zu tränen. Jedem Menschen der ein Herz besitzt
bleibt da kein Auge trocken.
Selbst unter schwierigsten bedingungen bemüht er sich noch den
Kindern die freude an der Musik zu erhalten.
Gerard Jugnot spielt die Rolle des Mathieu
mit solch einer Leidenschaftlichen hingabe und Sympathie das ich
mir wünschte diesen auch als Lehrer gehabt zu haben. Aber auch
Jean-Paul Bonnaire als freundlicher Hausmeister
und Seele des Heims und der anfangs verkannte weil resolut
auftretende aber mit einem guten Kern ausgestattete Sportlehrer
Chabert, gespielt vom heute berühmten
Kad
Merad spielen tadelos !
Ein besonderes lob gebührt
Francois Berleand dem
als Direktor sicherlich die undankbarste Aufgabe zuteil wird, aber
auch die anspruchsvolle aufgrund des breiten Charakterlichen
Repetoir welche diese Rolle einfordert und welcher er mit bravour
meistert. Jeder, auch die Kinder obwohl laien, leisten großartige
Arbeit.
Das Zitat des Films für mich ist 'Scheren sie sich zum
Teufel...Nein ich verlasse ihn gerade'.
Die 10/10 vergebe ich als Note nur sehr ungerne weil dies
Perfektion vorrausetzt. Dieser Film erfüllt dieses Kriterium zwar
praktisch, und doch habe ich einen grund gesucht eine Nuance
darunter zu bleiben und habe lediglich jenen grund gefunden das der
Film mit seinen 93 min. so kurzweilig ist.
Randnotiz: Der Film war in Frankreich mit fast 8,7 Mio. Besuchern
ein großer Erfolg und in Deutschland sahen ihn immerhin fast 1,1
Mio. Besucher.
Fazit: Ein Must-see, gehört in jede sammlung und darüber hinaus
auch ein Film den man durchaus auch in der Schule zeigen kann. Mir
ist er sehr ans Herz gewachsen und das Prädikat: Besonders
Wertvoll, ist hier mal angebracht.