Der Graf von Monte Christo (2024) 8.5/10 (4K)
Im Jahr 1815 wird der junge Seefahrer Edmond Dantès (Pierre Niney) zu Unrecht des Verrats beschuldigt und inhaftiert. Vierzehn Jahre verbringt er unschuldig im Gefängnis, bis ihm die Flucht gelingt. Unter dem Namen Graf von Monte Cristo kehrt er zurück. Er schmiedet einen ausgeklügelten Racheplan gegen jene, die ihn einst verraten haben.

Beeindruckend, was die französische Produktion hier auf die Leinwand gebracht hat, eine klassische, hochwertig inszenierte Neuverfilmung des bekannten Stoffes. Die Regie verzichtet bewusst auf moderne Experimente und setzt stattdessen auf eine geradlinige, detailgetreue Erzählweise. Visuell überzeugt der Film mit grossartigen Schauplätzen, opulenter Ausstattung und einer durchweg stimmungsvollen Bildsprache. Auch die schauspielerischen Leistungen sind durchgehend stark und tragen wesentlich zur Atmosphäre bei. Dennoch fällt die Laufzeit mit fast drei Stunden zu üppig aus, wodurch sich einige Passagen unnötig ziehen. Diese Längen schmälern etwas das sonst sehr gelungene Gesamtbild. Trotzdem ist der Film ein echtes Highlight für Liebhaber klassischer Literaturverfilmungen. Wer die Geschichte kennt und schätzt, sollte sich diese Version nicht entgehen lassen.

"Ghost Story - Zurück bleibt die Angst", 1981 05/10
 
Diesen Horrorfilm hatte ich wegen der gestern erschienenen Blu Ray längere Zeit auf der Wunschliste. Da er nun im Stream verfügbar war, lieh ich ihn mir aus. Von der Beschreibung her hatte ich mir etwas anderes darunter vorgestellt. Die Geschichte war nur am Rande eines "Ghost Story",  sondern wurde mit zunehmender Laufzeit immer mehr zu einer Art Erotikthriller. Für die 1980er waren einige Einstellungen ungewohnt freizügig. Die Handlung selbst dümpelte zugunsten der Liebesszenen vor sich her und war ebenso wie das Ende ziemlich vorhersehbar. Die schauspielerischen Leistungen waren durchschnittlich bis gut, die meisten handgemachten Effekte konnten sich sehen lassen.
 
Die Bildqualität war beinahe perfekt, wenn die vielen weißen und schwarzen Bildpunkte sowie kleine Verschmutzungen nicht gewesen wären und einige Standaufnahmen (mehr) stabilisiert worden wären. Das Filmkorn war kaum sichtbar und die Schärfe befand sich auf einem hohen Niveau. Die Farb - und Kontrasteinstellungen sahen natürlich aus. Bei der deutschen Synchronisation handelte es sich um die zweite, die für die TV - Ausstrahlung angefertigt wurde. Sie klang ungewohnt modern, es gab weder Zischlaute noch hörbares Hintergrundrauschen. Die Musik war in Ordnung.
 
Da sich die Geschichte in eine völlig unerwartete Richtung entwickelte, kaum etwas mit einem Geisterfilm zu tun hatte und viele Längen besaß, gebe ich keine Empfehlung ab.

Dragonheart Vengeance (Dragonheart 5) 7/10
(8/10 für Dragonheart-Verhältnisse)

Ein überraschend unterhaltsamer Fantasy-Film, dessen Handlung beinahe wie aus einem Videospiel-RPG wirkt, aber diese mit guten, wenn auch klischeehaften Charakteren umsetzt. Lukas Familie wird zu Beginn des Filmes von Verbrechern getötet (Bär, Wolf, Schlange, Skorpion), welche sich anschließend aufteilen um verschiedene Aufgaben zu erledigen, woraufhin er den charismatischen Söldner Darius anheuert (welcher Tiere verstehen kann), der ihm den Rat gibt, er sollte sich von dem Eisdrachen Siveth fernhalten und stattdessen nur auf seine Hilfe zählen. In welcher Verbindung Darius zum Drachen steht, sollte nicht verraten werden. Gleichzeitig herrscht eine Hungersnot im Land und der zwielichtige, korrupte König Razvan scheint sich nicht besonders daran zu stören, genießt er doch seines Status als Retter in den Grenzkriegen. Diesmal konnten auch mehr namhafte Schauspieler gewonnen werden. Helena Bonham Carter, Joseph Millson, Ross O`Hennessy (GOT) Richard Ashton zum Beispiel. Die Landschaftsaufnahmen waren auch sehr hübsch, die Musik stimmig und die Schurken herrlich klischeehaft fies. Einer der Filme, die einfach Spaß machen und zum Abschalten gut sind. Nach Dragonheart der beste Teil der Reihe. Im Grunde war nur Teil 2 ein richtig schlechter Film, wodurch leider viele gar nicht erst die restlichen angesehen haben. Eine nette Idee war auch, dass weibliche Drachen verschiedene Tierformen annehmen können. Leider war die Mythologie aus Teil 1 in den Folgeteilen etwas wackelig. In Dragonheart 1 war eines der Hauptprobleme, dass König Einon unsterblich war und nur durch die Vernichtung des Drachenherzens im Drachen getötet werden konnte. In den Fortsetzungen ist die Bande so stark, dass es reicht Mensch oder Drachen zu töten, damit beide erledigt sind, da sie den Schmerz und das Leben teilen.

Titan: The OceanGate Disaster 6/10 (Netflix)
Warum implodierte das Touristen-Tauchboot Titan während einer Tiefseemission zur Titanic? Diese Dokumentation untersucht die Katastrophe im Spannungsfeld zwischen technischer Überheblichkeit und wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Den Fall der OceanGate-Katastrophe hatte ich damals bereits in den Medien verfolgt, weshalb ich auf die Dokumentation besonders gespannt war. Leider bleibt nach dem Ansehen eine gewisse Ernüchterung zurück. Zwar vermittelt der Film viele interessante Fakten und technische Hintergründe, doch die Inszenierung wirkt insgesamt recht trocken. Die Erzählweise ist sachlich, aber wenig packend, Spannung oder emotionale Tiefe kommen kaum auf. Trotz einiger eindrücklicher Originalaufnahmen und Interviews fehlt es der Doku an dramaturgischem Biss. Am Ende ist man zwar besser informiert, doch wirklich mitgerissen wird man nicht.

The Toxic Avenger 1984 ( Im Flugzeug über Amazon Prime HD ) 4/10 Im Kult-Trash Toxic Avenger wird ein Nerd zum mutierten Rächer in Tromaville und zum Helden der Schwachen.
Die Story ist recht simpel. Melvin ist ein Loser, arbeitet in einem Fitnesstudio und wird gemobbt. Eines Tages flieht er von der Meute und landet aus Versehen in ein Faß mit Gift. Darauf wird wird er enstellt und verwandelt sich in ein Monster.
Aber er wird zum Held, rettet Leuten das Leben und eine blinde Frau verliebt sich in ihn. Völlig absurd, aber dennoch spaßig.
Die Effekte sind handgemacht und sehen für das Jahr erstaunlich gut aus, wenn auch etwas überspitzt dargestellt.
Meine Güte war der Film weird. Ohne Spaß...Die Schauspieler sind unterirdisch und spielen auch so den ganzen Film über. Aber irgendwie kommt das einen auch gewollt vor. Völlig over the top ( nicht der Film  ).
Da das Remake bald kommt, wollte ich den mal sehen. Der Film ist wirklich nur was für eingefleischte Fans dieses Genres. Halb Komödie/ halb Splatter. Alle anderen werden wohl kaum Spaß daran haben. Einmal gesehen und das reicht für mich dann auch. Mal schauen, wie das Remake wird.
 

Meine Stiefmutter ist ein Alien  10/10

Eine süße Kim Basinger in Hochform 

 

Grüne Tomaten Blu-ray (10/10)   
Herausragende Tragikomödie von Jon Avnet aus dem Jahr 1991.
Großartige Verfilmung des Romans "Fried Green Tomatoes" von Fannie Flaggs.
Hervorragend besetzt mit Mary Stuart Masterson, Mary-Louise Parker, Jessica Tandy, Stan Shaw,
Kathy Bates, Cicely Tyson,  Nancy Moore Atchison, Grayson Fricke, Afton Smith, Nick Searcy,
Lois Smith, Reid Binion, Timothy Scott, Raynor Scheine, Richard Riehle, Chris O'Donnell u.v.a. 
Genialer Soundtrack von Thomas Newman. Immer wieder ein Genuß !
 

Last Action Hero   8/10

Ein Film der sich selbst nicht ernst nimmt und auch Arnie ist ja bekannt dafür, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. 

"Schreckensflug der Boing 767", 1995 05/10
 
Diesen Actionthriller fand ich im Stream und da er sich interessant anhörte, wählte ich ihn für eine Sichtung aus. Erst nach etwas einer Viertelstunde merkte ich, dass ich ihn vor einiger Zeit schon einmal gesehen hatte. Da mir die Handlung aber nicht mehr geläufig war, schaute ich weiter. Diese war in Ordnung und einigermaßen interessant, auch wenn die zukünftigen Ereignisse bereits am Anfang vorweggenommen wurden. Der Inszenierung war an den Sets und Effekten jederzeit anzusehen, dass es sich um einen Fernsehfilm handelte, der durch sein Interieur aber einen angenehmen 1990er Jahre - Charme verbreitete. Die wenigen Computereffekte waren in Ordnung. Am Ende hätte ein richtiger Höhepunkt für mehr Spannung sorgen können.
 
Die SD - Bildqualität im Stream war sehr gut. Bei kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine ausreichend hohe Schärfe. Bis auf wenige Verschmutzungen war das Master nahezu sauber. Die Farb - und Kontrasteinstellungen sahen der Zeit entsprechend natürlich aus. Die deutsche Synchronisation war in Ordnung und jederzeit verständlich. Zumindest im Stream gab es bei Schwarzblenden gelegentlich kurze Tonaussetzer. Die Musik war für damalige Fernsehproduktionen typisch und klang etwas uninspiriert.
 
Zum einmaligen (in meinem Fall nun zweimaligen) Schauen war "Der Schreckensflug der Boeing 767", der im Original interessanterweise "Freefall: Flight 174" heißt, in Ordnung. Daher gebe ich eine einmalige Streamingempfehlung ab. Für eine wiederholte Sichtung hat mir die Spannung gefehlt. Der Film soll auf wahren Begebenheiten beruhen, am Ende wurden die Namen der Beteiligten eingeblendet. Zumindest konnte ich zu den Namen "Frank Narr und Norma Sax" nichts finden. Vielleicht wurden diese Figuren dazu erfunden oder die Namen für die Produktion generell geändert.

Sniper - The Last Stand (TrueID)

Der elfte und bisher letzte Film der Sniper Reihe.
Optisch ist dieser Film wieder sehr hochwertig in Szene gesetzt und steht optisch Big Budget Filmen in nichts nach.
Der Anfang ist klasse und zeigt direkt jede Menge tolle Action mit sehr brutalen Kills.
Nach diesem Auftakt tritt man jedoch erst mal auf die Bremse und lange Zeit passiert gar nichts außer das man sich auf nen Einsatz vorbereitet.
Die Dialoge sind sowas von Klischee Patriotismus, ich hab ständig die Augen verdrehen müssen und es zieht sich wirklich gewaltig. Das Ganze hätte man locker in 10 Minuten erzählen können aber es wird auf ne knappe Stunde ausgedeht, wo wie gesagt praktisch gar nichts passiert.
Die letzte halbe Stunde ist dann das Finale und dann geht es endlich wieder ab mit der Action und zwar so richtig.
Super Abwechslungsreich. Nicht nur Sniper Action sondern auch richtig coole Fightszenen wie z.B. eine richtige coole Axtfightsequenz in einen Brunnen. Die Action selbst ist grandios gemacht, da kann sich Hollywood ne Scheibe abschneiden. So dreht man Action.
Der Bodyguard ist extrem hoch und ich hatte bei dem Finale durchgehend ein Grinsen im Gesicht.
Zum Schluss driftet man aber dann doch wieder zu sehr ins Klischee ab um Dramatik zu erzeugen was bei mir wieder für Augen verdrehen sorgte, mit einem Cliffhanger der sich bereits vorher angekündigt hat und direkt nach einer weiteren Fortsetzung schreit.
Insgesamt aber was die Action angeht ein super Film, aber die knapp 1h Leerlauf zwischen Auftakt und Finale sind schon eine ziemliche Qual.

4,75/10 Punkte