"The Rhythm Section", 2020 04/10
Auf diesen Thriller wurde ich im Stream aufmerksam. Nach dem
Anschauen des Trailers entschied ich mich für eine Sichtung.
Allerdings merkte ich durch einen schwierigen Einstieg bereits,
dass der Film nicht das hielt, was die Vorschau versprach. Eine
Inszenierung wie in "Enough" (den es nach wie vor nicht auf Blu Ray
gibt) hätte mir eher zugesagt. So wurde das Publikum direkt in die
Handlung geworfen und konnte keine Gefühle zu den Verstorbenen
aufbauen, die lediglich in kurzen Rückblenden gezeigt wurden. Auch
das Drama der Hauptfigur war so weniger greifbar. Die Handlung zog
sich immens in die Länge, weil einfach kaum etwas passierte. "The
Rhythm Section" ist ein gutes Beispiel, dass heutige Filme massive
Probleme beim Storytelling haben. Werke aus den 80ern, 90ern und
frühen 2000ern hatten oft eine deutlich höhere erzählerische
Qualität. Hier gab es nur Erniedrigung und etliche Kämpfe, die in
jeder Produktion mittlerweile gleich aussehen. Das Ende war absolut
blöd, so wie der ganze Film. Mehrmals dachte ich: "Wie, so einfach
war es das jetzt?" Die schauspielerischen Leistungen waren
durchschnittlich, nur Blake Lively stach positiv hervor. Nicht nur,
dass die Maske sie optisch hervorragend in die gebrochene Rolle,
die sie spielte, versetzen konnte, sie spielte sie auch so
burschikos und ungewöhnlich, dass es hervorstach.
Die Bildqualität war sehr gut. Bei feinem bis kaum sichtbarem
Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Die Farben sahen nur selten
natürlich aus, der Kontrast war zu hoch eingestellt, sodass viele
Bildinformationen verloren gingen. Die deutsche Synchronisation
klang professionell, die Musik war okay, wiederholte sich aber zu
oft.
"The Rhythm Section" ist ein unterdurchschnittlicher Film, der
keine Überraschungen bietet und so auch jeden anderen Genretitel
der letzten Jahre tragen könnte. Daher gibt es von mir keine
Empfehlung.