Rust - Legende des Westens
7,0/10
06.05.25 (20:15 Uhr)
Passage Kino Hamburg
9 Besucher in der Vorstellung.
Selten hat ein Film vorab soviel Schlagzeilen gemacht wie der
Western von Regisseur
Joel Souza aufgrund der
Tragischen geschehnisse beim Dreh infolgedessen Kamerafrau
Halyna Hutchins ums leben kam.
Die Skepsis vorab hinsichtlich der Qualität (Low Budget B-Movie),
ist schnell verflogen als die ersten Trailer erschienen und der
fertige Film hat diesen positiven Eindruck auch
bestätigt.
Das resultat ist ein rauer, harter, in nicht wenigen momenten aber
auch nachdenklicher, in kühlen bildfarben getauchter,
grundehrlicher Ausflug nach Wyoming im Jahr des Herren 1882 der in
teils sehr sehenswerten Schaubildern wunderschöne
Landschaftsausnahmen z.b. beim Ritt durch die Prärie beeinhaltet
die im Kino ihre wirkung nochmal besonders entfalten, dazu kommt
das ein verhältnismäßig ruhiger Erzählfluss zum tragen kommt. Dabei
wird nicht Romantisiert oder Idealisiert sondern der Westen so
gezeigt wie er war und sicher,... er erfindet das Genre nicht neu,
aber das muss gewiss auch nicht immer der maßstab sein. Wer Humor
sucht ist hier, das sei gesagt an der falschen stelle, kommt nicht
vor.
Schauspielerisch hat mir
Alec Baldwin gut
gefallen, eine Seele wie ein stück Holz welches vom Leben
abgeschliffen, will sagen geprägt wurde und sehr willenstark
raubeinig und kompromisslos auftritt und doch was sich besonders
zum schluss dem zuschauer offenbahrt ein gut verstecktes stück Herz
besitzt.
Patrick Scott McDermott
Schauspielleistung als sein Enkel Lucas verdient anerkennung.
Abseits der beiden Hauptdarsteller sind die Schauspielerischen
Leistungen sehr schwankend und zumindest
z.t. vorsichtig ausgedrückt
unterirdisch.
Das Ende ist Bittersüss, und gleichzeitig trotz einer Laufzeit von
140 min. habe ich ungern abschied genommen. Unbedingt möchte ich
noch folgendes mitgeben, bleibt bis zum Ende der Credits am Ball.
Mit dem Einsetzen der wunderbaren, und auch sehr passenden weil
ruhigen Emotionalen
aber nichtmal im ansatz kitschigen Musik
zum Abspann wird das Schicksal von Halyna dem betrachter in
erinnerung gerufen. Es fogt eine Einblendung in der sich von ihr
Schriftlich in gedenken verabschiedet wird, eine kurze Post Credit
Szene und ein kleiner Beitrag des Filmteams das von den
Dreharbeiten mit Halyna erzählt und das der Erlös des Films der
Opferfamilie zugute kommt.
Die Musikstücke sind
Shadow und
Rest von
Decant.
Übrigens die Szene die in der Kirche spielt und bei der das unglück
geschah ist aus dem fertigen Film geschnitten worden und kommt
demzufolge nicht Neu gedreht vor.
Auch möchte erwähnt sein das der Film überhaupt nur mit
ausdrücklichem einverständnis von Hutchins Familie veröffentlicht
wurde da sie ihrem geliebten Menschen auf diese art mit der
veröffentlichung ihrer letzten Arbeit ehren wollen.
Inhalt: Der 15 Jährige Lucas lebt mit seinem kleinen Bruder Jacob
allein auf der Familien Farm nachdem seine Mutter verstarb und sein
Vater kurze zeit später selbstmord beging und muss für sich und
seinen Bruder hart kämpfen um zu überleben. Eines Tages verfolgt er
einen Wolf und trifft beim Schießen versehentlich einen Mann. Das
Gericht verurteilt ihn zur Todestrafe am Galgen da sie den
Tatvorwurf des Vorsatz als erfüllt sahen . In seiner letzten Nacht
eilt ein ihm unbekannter Mann zur Rettung und befreit ihn aus der
Gefängniszelle, muss aber gleichzeitig den kleinen Jacob
zurücklassen. Wie sich im verlauf des Film herausstellt ist der
Mann sein Großvater. Fortan verfolgt vom Marshall und seinem Team
als auch einem Kopfgeldjäger wie auch einige anderen Geldgeiern die
sich 1000 Dollar Belohnung nicht entgehen lassen möchten flüchten
beide durch Wälder und die Prärie von einem Bundestaat zum nächsten
mit dem Ziel Mexiko, genau war es glaube ich die Insel Guandalope.
Diese weite Reise hält viele erfahrungen parat und es ist viel zeit
das beide sich einander langsam kennenlernen.
Fazit: Mit einer Gesunden Erwartungshaltung stehen die chancen gut
das man gut unterhaltend das Kino verlässt, so ist es mir ergangen
und ich werde ihn sicherlich eines Tages erneut sichten. In die
Sammlung werde ich ihn aufnehmen.
Nachtrag: Ich finde es sehr bedauerlich das der Film Bundesweit nur
in etwa 122 Kinos läuft, allein in Hamburg nur in zwei Kinos mit
jeweils einer einzigen Vorstellung Abends bis Spät-Abends pro Tag.
In einem Kino OV, im anderen auf Deutsch. Auch verschwindet er
aufgrund der geringen nachfrage nach der 1.Spielwoche wieder.
Das hat der Film wirklich nicht verdient !
Da ich ihn auf Deutsch sah...Baldwin's Deutscher Stammsprecher
Klaus Dieter Klebsch (Avengers-Thanos) ist
wieder am Start.