"Der Club der hässlichen Kinder", 2019 06/10
 
Auf dieses Science Fiction - Abenteuer mit dem provokanten Titel stieß meine Familie im Stream. Da die Inhaltsbeschreibung interessant klang, schauten wir ihn uns an. Die Handlung war tatsächlich innovativ. Die auf alle Bereiche und Zukunftsszenarien anwendbare Lehre, sich nicht von den Medien manipulieren oder von der Regierung das Denken vorschreiben zu lassen und mit zivilem Ungehorsam gegen Ungerechtigkeiten vorzugehen, trifft den Nerv der Zeit. Im Film sind es die "hässlichen Kinder", die verschwinden sollen. Da er sich auch an ein Jugendpublikum richtet, wurde es an bestimmten Stellen nicht zu explizit. Teilweise hatte ich durch das Genre bedingt jedoch den Eindruck, einen Jugendkrimi zu sehen, da die Handlung nach bekannten Mustern verlief und große Überraschungen vor allem im Finale ausblieben. Das Kindercasting war gelungen. Die Erwachsenen spielten manchmal etwas zu drüber, ihre Figuren blieben blass. Dies kann aber auch der Geschichte geschuldet sein. Die Altersfreigabe ab 12 Jahren fand ich wegen der Thematik, der Stimmung und den Übergriffen durch Erwachsene richtig.
 
Die Bildqualität war sehr gut. Bei nicht bis kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Gemäß der dystopischen Handlung wurde in den Sets und bei der Kostümabteilung auf dunkle Farbtöne Wert gelegt. Den Rest erledigte die Farbbearbeitung, die das Bild kühl einfärbte. Dadurch sah es selten natürlich aus. Der Kontrast war gut eingestellt. Mir gefiel, dass die meisten niederländischen Texte im Bild ins Deutsche übersetzt worden waren. Generell war sowohl vom Produktions - als auch dem Synchronisationsteam die investierte Mühe ersichtlich. Selbst die beiden melodischen Lieder wurden ins Deutsche übersetzt. Das war wirklich toll. Die restliche Musik war in Ordnung.
 
Da ich die Botschaft wichtig finde und bis auf kleine Längen gut unterhalten wurde, gebe ich für "Der Club der hässlichen Kinder" eine Streamingempfehlung ab.

Sicario 4K UHD HDR10 Dolby Atmos
 
9,5/10 nach dem HSV aussehende Bettwäsche 
 
Clever , wuchtig und gefickt eingeschäldeltes Katz und Maus Spiel.Hochspannend die Luft scheint zum greifen nah und in einer Intensität die ich zuletzt beim Häuserkampf in Mogadischu in BHD vernommen habe.
 
Der Cast jeder einzelne liefert ja mal so richtig ab obwohl ich Emily Blunt eigentlich noch nie viel abgewinnen konnte.
 
Optisch ein Hochgenuss und der metallische Score kriecht ein richtig ins Ohr von den direktionalen Effekten und das einbeziehen aller Lautsprecher ganz zu schweigen.

F*** Marry Kill (TrueID)

Hab mir diesen Film wegen Lucy Hale angeschaut, die meist entweder lockere RomComs dreht oder lockere Horrorfilme. Hier kriegt man eine RomCom mit leichten Thriller Anteilen, sprich ihr Charaktere beschließt Online Dating auszuprobieren und hat den Verdacht dass einer ihrer Dates ein Serienkiller ist und schon ist Chaos vorprogrammiert weil sie versucht rauszukriegen welcher ihrer 3 Dates der Serienkiller ist.
Anspruch hat dieser Film, sondern bietet angenehm lockere Unterhaltung und ist mit seinen 97 Minuten zu keiner Sekunde langweilig. Lucy Hale ist gewohnt sympathisch und liebenswert chaotisch, wodurch sie bei mir stets für Gute Laune sorgt.
Der Cast um sie herum ist sehr klischeehaft und auch sehr woke gecastet, wobei das nimmt man hier sogar noch auf die Schippe was ich dann direkt auch wieder lustig fand.
Die Rätseljagd wer der Serienkiller ist, ist gut gemacht wobei man jetzt nicht auf Spannung macht sondern mehr auf neugierde setzt. Der Twist zum Schluss ist krass, wobei ich jetzt nicht weiß wie hoch der Wiederanschaungswert ist wenn man weiß wer der Serienkiller ist. Gore gibt es übrigens gar nicht.
In der Summe aber eine schöne RomCom mit nettem Twist und sympatischem Cast. Habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt.

7,5/10 Punkte

Race For Glory: Audi vs. Lancia (Prime)

Die 1983er Rally Saison hat Geschichte geschrieben und natürlich sind mir die Ereignisse von damals absolut bekannt, deswegen war ich sehr neugierig auf den Film. Jetzt muss ich sagen die Rally Szenen sind wohldosiert, es geht mehr darum was sich hinter den Kulissen und das aus der Sicht des Lancia Teams abgespielt hat, bedeutet auch der groß auf dem Cover zu sehende Daniel Brühl hat nur eine kleine Nebenrolle.
INsgesamt hält man sich wirklich gut an die Ereignisse von damals und übernimmt viele der Tricks die Lancia damals angewahnt hat um die Regeln zu ihren Gunsten zu drehen, wobei man den Trick beim San Remo Rally leider ausgelassen hatte.
Die Rally Szenen selbst wenn welche kommen sind sehr cool in Szene gesetzt gemischt mit einigen Originalaufnahmen von damals, wobei jetzt nicht auf Spannung oder Spektakel gemacht wie z.B. in LeMans 66.
Walter Röhrl ist natürlich die absolutes Coolness in Person und wird hier schon nah am Original dargestellt. Spezieller Typ aber selbst mit einem eigentlich unterlegenden Auto kaum zu schlagen. Das kam richtig klasse rüber.
Insgesamt ein guter Film über ein großes Stück Renngeschichte, denn man sich gut anschauen kann auch wenn es in Sachen Rennsportfilme bessere Titel gibt. Für Rally Fans ist dieser Film aber Pflicht

7,75/10 Punkte

L.A. Confidential 8.5/10 (BD)
Die Polizisten Bud White (Russel Crowe), Edmund Exley (Guy Pearce) und Jack Vincennes (Kevin Spacey) müssen trotz ihrer Differenzen gemeinsam eine Schiesserei in Los Angeles aufklären. Zwar finden sie schnell die Täter, doch nach der Verurteilung werden sie misstrauisch und beginnen getrennt weiter zu ermitteln. Dabei decken sie eine grosse Verschwörung auf, die hinter dem Fall steckt.

L.A. Confidential ist ein schnörkelloser Film Noir Thriller, der mit seiner dichten Atmosphäre und packenden Geschichte überzeugt. Die Handlung entfaltet sich spannend und bleibt bis zum Schluss fesselnd, wobei die Ermittlungen der drei unterschiedlichen Polizisten immer neue Wendungen bringen. Der Film glänzt durch seinen hervorragenden Cast, Russell Crowe, Guy Pearce und Kevin Spacey liefern durchweg starke Leistungen ab. Die düstere Inszenierung und die detailgetreue Darstellung des Los Angeles der 1950er Jahre tragen viel zur authentischen Noir-Stimmung bei. Auch die Kameraarbeit und der Soundtrack fangen die Zeit und die Spannung perfekt ein. Zwar wirkt der Film für einen Genrevertreter mit über zwei Stunden Laufzeit etwas zu lang, was stellenweise das Tempo etwas bremst. Dennoch schafft es Regisseur Curtis Hanson, die Spannung immer wieder anzuziehen und den Zuschauer bei der Stange zu halten. Die Charaktere sind vielschichtig gezeichnet und ihre moralischen Grauzonen machen die Geschichte besonders reizvoll. Hinter der Kriminalstory verbirgt sich zudem eine kluge Gesellschaftskritik, die Korruption und Machtmissbrauch thematisiert. Trotz kleiner Längen ist L.A. Confidential ein absolut empfehlenswerter Thriller, der das Film Noir Genre modern, aber respektvoll weiterführt.

Another simple favor (Prime)

Ich habe den Vorgänger nie gesehen aber aufgrund des Trailers hatte ich Lust auf diesen Film.
Vorkenntnisse hat man nicht gebraucht. Alles war ohne Probleme verständlich und ich muss sagen ich hatte meinen Spaß an diesem Film was vor allen an dem sehr gut aufgelegten Cast liegt. Anna Kendrick und Blake Lively rocken was das Zeug hält und geben sich hier wirklich saures. Die beiden würgen sich einen Spruch nach den anderen rein und brillieren im Verlauf regelrecht auf.
Aber auch der Rest des Casts sorgt für jede Menge trockenen Humor. Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Was hier für eine Starbesetzung mitspielt ist schon krass.
Capri als Kulisse war super, da bekam man richtig Urlaubsstimmung.
Was die Intrigen und die Morde angeht sind ganz nett gemacht, wobei die Ermittlungen und das Rätselraten wer was getan hat, jetzt nicht extrem spannend umgesetzt ist aber auch nicht langweilig. Die etwas mehr als 2h Laufzeit vergehen wirklich sehr schnell.
Die Klischees die dann gezeigt werden ubd die Twists sind absolut over the Top, wodurch ich das Ganze nicht ernst nehmen konnte, wobei dieser Film auch nicht wirklich ernst genommen werden will, was das Ganze wieder witzig macht zumal das Ganze auf verrückte Art sehr chaotisch gemacht ist.
Das Ende schreit direkt nach Fortsetzung.
Insgesamt ein recht witziger Film, der in erster Linie von seinem sensationellen Cast lebt.
Mal schauen wann ich es schaffe den Vorgänger zu schauen.

7,75/10 Punkte

Studio 666 (Amazon Video)  5,5/10

Die Foo Fighters stehen vor der Aufgabe ihr zehntes Album zu schreiben. Hierfür quartieren sich Dave Grohl und seine Mannen in ein altes Anwesen ein. Wie sich herausstellt walten hier böse Mächte. Es folgt ein blutiges Gemetzel mit viel Witz im besten 80er-Jahre-Style. Die Foo Fighters machen ihre Sache als Schauspieler durchaus ansprechend, aber viel gefordert wird vom Drehbuch auch nicht. Insgesamt ganz unterhaltsam - für Fans sicher noch ne Ecke besser.

Blood & Sinners ( Kino ) 2/10 In Ryan Cooglers Fantasy-Horrorfilm Blood & Sinners legt sich Michael B. Jordan in einer Zwillings-Doppelrolle bei seiner Heimkehr ins rassistische Mississippi mit Vampiren an.
Was man so ließt: Bester Film des Jahres, Meisterwerk, Revolution des Genres...Muss ja was heißen. Aber was zur Hölle haben denn die Leute gesehen? Für mich war der Film einfach nur GROTTENSCHLECHT. Kommen wir zum Anfang. In den ersten satten 90-100!!! Minuten ( ja ihr lest richtig ) passiert rein gar nix. Bis auf ein wenig Macho-Getue , Gangster Shit, einer Party mit alten Freunden sieht man von Vampiren absolut 0,0%. In den letzten 20 Minuten beginnt erstmal die Action und ehe man sich versieht, ist diese auch schon wieder vorbei. Allerdings ist das alles recht langweilig inszeniert.
Michael B. Jordan spielt hervorragend, meisterlich...Was zum...Er ist absolut austauschbar und bietet nicht das, was ein anderer auch hätte bieten könnte. Sein Vorstellung war eines...Solide. Mehr nicht.
Und dann der Vergleich mit From Dusk Till Dawn...Einfach nur armselig. From Dusk Till Dawn bietet einfach alles, was Blood & Sinners nicht bietet. Der Vergleich ist einfach nur beschämend.
Seid langen mal wieder so einen miserablen Film gesehen. Und die Mid Credit Szene...Kaum der Rede wert.

"11-11-11: Das Tor zur Hölle", 2011 05/10
 
Diesen Mysterythriller fand ich günstig gebraucht auf Blu Ray. Weil mich die Inhaltsangabe ansprach, nahm ich ihn mit. Die Handlung war größtenteils okay, wenn die Figuren hin und wieder auch unglaubwürdig agierten. So war vor allem bei dem todkranken Vater nicht klar, ob seine Auftritte nur Einbildung waren und was genau das Problem des Hauptdarstellers mit diesem war. Am Ende gab es einen nicht wirklich gelungenen Twist, der mit weiteren offenen Fragen einherging. Die schauspielerischen Leistungen waren durchschnittlich bis solide. Außer dem Hauptdarsteller gab es keine sympathische Figur. Mir gefielen jedoch dessen vorgelesenen Tagebucheinträge. Die hineingepresste Liebesgeschichte, die keine war, war vollkommen unnötig. Es gab einige handwerkliche Schwächen (z.b. Kameraschatten) sowie einige auffällige Bildsprünge beim Schnitt. Von dem Regisseur und Drehbuchautor, Darren Lynn Bousman, der auch einige der besten "Saw" - Teile inszeniert hat, hätte ich etwas mehr erwartet.
 
Die Bildqualität war sehr gut. Bei nicht bis kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Leider sahen die Farben durch einen Blau - und Graufilter nie natürlich aus. Dieser wurde zudem nicht auf alle Szenen gelegt, was die Optik uneinheitlich machte. Hauttöne wirkten stets grau oder blau. Der Kontrast war etwas zu hoch eingestellt. Die Digitaleffekte sahen ziemlich günstig aus, die realen Masken und Kostüme waren dagegen gelungen. Die Synchronisation klang trotz mir nahezu unbekannter Stimmen hochwertig, allerdings war das Voice Over etwas zu laut abgemischt. Die Musik hätte spannender und einfallsreicher sein können.
 
Wer mit einigen Schwächen beim Drehbuch und der Inszenierung leben kann und sich gerne selbst Gedanken zu offenen Fragen macht, wird mit "11-11-11" zumindest einen Abend lang einigermaßen unterhalten. Aufgrund meiner Kritikpunkte gebe ich eine einmalige Streamingempfehlung ab.

Im Sumpf des Verbrechens Blu-ray (10/10) 
Grandioser Thriller von Arne Glimcher aus dem Jahr 1995.
Hervorragend besetzt mit Sean Connery, Laurence Fishburne, Blair Underwood,
Ed Harris, Scarlett Johansson, Kate Capshaw, Ned Beatty, Lynne Thigpen, Liz Torres,
Taral Hicks, Chris Sarandon, Kevin McCarthy,  Daniel J. Travanti, Gary Landon u.v.a.
Genialer Soundtrack von James Newton Howard. Immer wieder ein Genuß !