Gladiator II 6/10 (4K)
Nach dem Tod seines Idols Maximus wird Lucius (Paul Mescal), der Sohn von Lucilla (Connie Nielsen), ausserhalb des Römischen Reichs in Sicherheit gebracht und wächst fernab von Korruption und Intrigen in Nordafrika auf. Doch sein Frieden endet, als römische Legionen unter General Marcus Acacius (Pedro Pascal) seine neue Heimat überfallen, ihn nach Rom verschleppen und als Gladiator verkaufen. Getrieben von Wut und dem Wunsch nach Rache an Acacius, der nun mit seiner Mutter verheiratet ist, stellt sich Lucius seinem Schicksal in der Arena.

Zunächst muss ich sagen, dass Gladiator für mich ein absolutes Meisterwerk ist und ich nie das Bedürfnis nach einer Fortsetzung hatte. Gladiator II wurde von Kritikern stark kritisiert und auch wenn ich ihn nicht als komplette Katastrophe sehe, hat er mich nicht wirklich begeistert. Das Drehbuch wirkt ideenlos, da die Struktur dem ersten Teil zu stark ähnelt. Paul Mescal ist ein talentierter Schauspieler, aber er passt hier nicht wirklich rein und erreicht nie das Charisma von Russell Crowe. Emotional hat mich der Film völlig kaltgelassen, während mich das Finale des Originals bis heute berührt, blieb ich hier unbeeindruckt. Die beiden Kaiser als Antagonisten waren enttäuschend und wirkten eher lächerlich als bedrohlich, einzig Denzel Washington liefert eine überzeugende Performance ab. Die Eröffnungsschlacht war stark inszeniert, doch danach verliert der Film an Kraft. Besonders störend war der übermässige Einsatz von CGI-Tieren in den Arenakämpfen, sie sahen miserabel aus und ruinierten die Spannung dieser Szenen. Der Zweikampf zwischen Lucius und Acacius war dagegen gelungen und eine der wenigen wirklich packenden Sequenzen. Die Inszenierung ist insgesamt solide, mit einigen beeindruckenden Bildern, aber ohne die ikonische Wucht des ersten Teils. Letztendlich hat mich der Film zwar unterhalten, aber als würdiger Nachfolger taugt er nicht. Gladiator 2 versucht, viel vom Original zu kopieren, ohne dessen emotionale Tiefe oder erzählerische Stärke zu erreichen.

Beyond the Mat (DVD)

Die wohl berühmteste und für viele auch beste Wrestling Doku. Eine Doku die über den Zeitraum von 3 Jahren entstand und ein Blick hinter den Kulissen des Wrestling zeigt, sprich was für einen hohen Preis das Wrestling für die Familie der Wrestler und für die Wrestler selbst hat. Hierzu werden Leute wie Mick Foley, Terry Funk, Jake Roberts usw. verfolgt.
Das Ganze wird knallhart und sehr ungeschönt gezeigt. Hierbei muss man berücksichtigen dass diese Doku um die Jahrtausendwende entstanden ist, somit auch entsprechend Wrestler aus der damaligen Zeit zeigt. Wer die damalige Wrestlingszene verfolgt hat, kriegt hier jede Menge Nostalgie geboten, aber auch wie hart und brutal das Wrestling zu der damaligen Zeit war. Wobei der Inhalt sich inzwischen auch schon überholt hat, da man die Auswirkungen und die Entscheidungen die man nach dieser Zeit gemacht hat und stellenweise mehrfach zurückgenommen hat, bereits kennt.
Insgesamt aber eine wirklich gute Doku. Aber nur was für Wrestling Fans.

7,75/10 Punkte

"Luis und die Aliens", 2018 06/10
 
Diesen Animationsfilm wollte die Familie sehen. Unerwarteterweise waren die Animationen ziemlich hochwertig, nur die Aliens waren gestalterisch nicht mein Fall. Da diese aber immer wieder optisch in Menschenrollen schlüpften, war das nicht so tragisch. Die Geschichte fand ich okay, nur hätten die Nebencharaktere wie die Reporterin und der mobbende Nachbarsjunge etwas weiter ausgebaut werden können, dafür hätte die lange Hetzjagd der Antagonistin etwas kürzer ausfallen können. Das Ende verlief erwartbar, aber die Botschaft gefiel mir. 
 
Die Bildqualität war perfekt. Bei nicht sichtbarem Filmkorn gab es eine hohe Schärfe. Die Farben fielen stark, aber nicht zu unnatürlich und die Kontrasteinstellungen hoch aus. Die Synchronisation war dank einiger bekannter Stimmen hochwertig, nur hatte ich bei der von Chloë Lee Constantin vertonten Titelfigur stets Lola Loud vor Augen. Auch wenn sie die Sache gut machte, wäre das Engagement eines jungen Sprechers vermutlich authentischer gewesen. Die Musik war okay, ein Stück wurde aber leider dreimal wiederholt.
 
"Luis und die Aliens" konnte mich überraschenderweise unterhalten. Daher gebe ich zumindest eine Streamingempfehlung ab. Für eine höhere Punktzahl hätte es bei den Figuren mehr Tiefe benötigt, unwichtige Randcharaktere hätten auch gestrichen werden können und an ein, zwei Ecken hätte ich gerne etwas mehr Herzlichkeit gesehen (und eine Entschuldigung des Nachbarsjungen gehört).

Thelma & Louise ( Arte HD ) 3/10 Keine Ahnung, warum dieser Film so gefeiert wird. Die Story finde ich sowas von absurd. Wie kann man sich auf einmal nur so verhalten. Völlig unbegreiflich und nicht nachvollziehbar. Dazu spielt Sarandon die toughe Frau und Davis die zurückhaltene/schüchterne Frau. Später wandelt sich Davis ebenfalls zu toughen Frau, das ich ihr gar nicht abkaufe.
Der GANZE Mittelteil ist sowas von langweilig gehalten. Es passiert einfach zu wenig bis fast gar nix. Von fährt von A nach B, von B nach C usw. Ein bisschen Überfall da, ein wenig Ärger mit Männern dort...Und das Ende ist total überzogen.
Was überzeugen kann sind die tollen Landschaften. Sonst fast gar nix.
Ich wollte mir damals das 4K Mediabook kaufen. Zum Glück hatte ich da gelassen. Viele mögen den Film, ich bin da anderer Meinung. Für mich ein absolut langweiliger Film, der nicht ansatzweise überzeugen kann.

Jack Reacher (BD)

Hab diesen Film schon recht oft gesehen und durch die Serie wieder Lust drauf gekriegt.
Dies ist der erste Jack Reacher Film, der jedoch auf dem 9. Jack Reacher Roman basiert.
Die Story selbst hält sich recht nah an der Vorlage, man hat zwar ein paar Handlungsstränge und Charaktere weggelassen aber so passt es gut als Film. Der Endkampf wurde an einen anderen Ort verlagert was die Atmosphäre etwas änderte, aber ein Mega Unterschied ist der Anfang denn im Film sieht man direkt ob der Verdächtige Schuldig ist oder nicht, was im Buch nicht der Fall war, dadurch war das Miträtseln nicht ganz so intensiv, aber trotzdem passt der Film sehr gut zur Atmosphäre des Romans. Schön ruhig erzählt, dazu realistisch und die genialen Sprüche von Reacher eins zu eins aus dem Buch übernommen, so dass der Mann einfach nur cool wirkt. Auch wie Reacher mit Hilfe seiner Intelligenz den Fall löst und so allen überlegen ist, ist richtig klasse.
Action gibt es jedoch wie in der Vorlage wenig, aber wenn dann richtig, sehr hart, realistisch und schnell. Ein Highlight ist natürlich die Verfolgungsjagd in der Mitte des Films, sowie der Endfight. Schauspielerisch kommt noch Spartacus Star Jai Courtny als einer der Gegenspieler richtig cool rüber.
Der große Schwachpunkt des Films ist aber Tom Cruise. Er selbst ein große Fan der Jack Reacher Romane hat persönlich bei Lee child um Erlaubnis gefragt diese Rolle zu spielen und Lee Child hat es ihm erlaubt einfach weil Tom Cruise ein super Schauspieler ist, aber musste sich späte reingestehen es war ein Fehler. Cruise spielt hier cool und lässig, sehr intelligent wie Reacher aber er ist halt deutlich kleiner und Schmächtiger als Reacher wodurch viele megal coole Momente aus dem Roman hier einiges an Wirkung verlieren und sich sogar die Atmosphäre merklich ändert, denn Reacher selbst ist 1.96m gro0 und hat 11ß Kilo pure muskelmasse und sein stets hühnenhaftes Auftreten ist in den Büchern genauso wie in der Serie ein sehr wichtiges Thema.
Insgesamt ein cooler Old School Crime Thriller der nicht an die geniale Romanvorlage ran kommt, aber definitiv Spaß macht zu schauen

7,75/10 Punkte

Iliza Shlesinger - Tierisch anders (Prime)

Ich kannte diese Stand Up Comedian bisher noch nicht aber ich muss sagen ich fand sie ganz witzig.
Etwas abgelenkt war ich aber von ihrer halb durchsichtigen Hose, die nur ein paar stellen bedenkte.
Trotzdem witzig war sie schon sie wechselte aber auch unglaublich schnell die Themen, sei es über Gen Z, Kinder Kriegen oder Männer verführen, das geht hier wie beim Maschinengewehr. Die Gagdichte ist aber schön hoch, dazu zeigt sie auch viel Körpereinsatz auf der Bühne.
Es geht zwar auch viel um die Power einer Frau samt vieler Klischees aber alles ist stets sehr witzig mit einem gewissen Augenzwinkern rübergebracht.
Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt

8/10 Punkte
 

The Last Stop in Yuma County

Geheimtipp! Der hat mich echt überrascht, hatte den nicht in der Must-See Watchlist, aber jetzt gibt es ihn für 99 Cent bei Amazon, da musste ich zuschlagen.
Für Fans von Tarantino fast schon ein Pflichtkauf. Coole Typen, bösartige Gangster, wohldosierte Gewalt, Unberechenbarkeit, das alles im Mikrokosmos einer Raststätte mitten im Nirgendwo. Ich war überrascht, wie kaltschnäuzig der Film zwischenzeitlich rüberkam. Ach ja, gute Musik gibts auch. Fühlt sich an wie ein Film aus den 90ern, und wäre er da schon erschienen, wäre er womöglich Kult geworden.
Negativ: schielt etwas zu sehr auf Tarantinos Werk, ohne den letzten Schritt Brillianz aufzuweisen.
Wer die dreckigen kleinen Hardboiled Krimis der Vergangenheit mag, macht hier nichts falsch.
Ich fand den so toll, das ich mir das limitierte (echt schöne) Mediabook gegönnt habe. Danke Streamingportal :-)

8/10

Und noch eine echte Überraschung:

Der Herr der Ringe: Die Schlacht der Rohirrim

Diesen Animationsfilm habe ich absichtlich im Kino links liegen lassen, weil er ziemlich niedergemacht wurde und ich nicht glaubte, ein Animationsfilm im HdR Universum würde funktionieren. Tut er für mich aber absolut - Es gibt zig Anspielungen auf die Originalfilme, teilweise wird die Musik verwendet. Die Animationen sind nicht auf Referenzniveau, sehen aber wirklich toll aus, vor allen Dingen bei den Massenszenen und den Adlern etc. Dramatik ist auch vorhanden, der Film erweitert das Universum sinnvoll und erlaubt einen neuen Blick auf die Originale (so wird z.B. erklärt, woher Helms Klamm seinen Namen hat). 
Für mich ein absolut sehenswerter Film, Traditionalisten werden sich wohl trotzdem mit dem neuen Stil schwertun. Auch ist die Story nicht so groß und majestätisch wie HdR, was ich aber nicht als Nachteil gesehen habe.
Wandert sicher bei den nächsten Gesamtfilm-Marathons der Reihe wieder in den Player. Wäre ich mal ins Kino gegangen...

8/10

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken 3/5

"The Unsaid - Lautlose Schreie", 2001 06/10 
 
Diesen Thriller sah ich vor etlichen Jahren zum ersten Mal, daher wusste ich nicht mehr, ob er mir gefallen hatte. Dies wollte ich jetzt bei einer Zweitsichtung herausfinden. Die Geschichte war okay, wenn sie gegen Ende auch immer mehr zu einem Drama wurde. Hier tauchten dann auch derbe Trigger auf, die ich an dieser Stelle nicht verraten kann, um die Geschichte nicht zu spoilern. Für traumatisierte Personen könnte das ein Problem darstellen. Ein Psychothriller im herkömmlichen Sinne war es eigentlich gar nicht. Die schauspielerischen Leistungen waren gut und glaubwürdig, nur am Anfang gab es einen kurzen Moment des Overactings von Andy Garcia.
 
Die SD - Bildqualität im Stream war durchschnittlich. Bei kaum sichtbarem Filmkorn gab es eine lediglich ausreichende Schärfe. Gelegentlich gab es kleine weiße und schwarze Bildpunkte oder Verschmutzungen. Die Farben waren natürlich gehalten, die dunklen Szenen vollkommen rauschfrei und der Kontrast war gut eingestellt. Die Synchronisation klang professionell, wenn mir die meisten Stimmen auch unbekannt waren. Leider wurde Teri Polo nicht von Debora Weigert synchronisiert. Dafür war es schön, mal wieder Christina Hoeltel zu hören, die ich nur in sehr wenigen Produktionen wahrnehme. Die Musik war okay.
 
"The Unsaid - Lautlose Schreie" erhält von mir eine einmalige Streamingempfehlung. Für ein wiederholtes Sehen wäre die Inszenierung zu sehr in die Länge gezogen.