Casino Royale (2006) 9,5/10
Fulminater Einstieg von
Daniel Craig als
Doppelnull Agent ihrer Majestät der verspätet eine neue Zeitenwende
innerhalb des Franchise einläutete, und einen Höhepunkt darstellt.
B. Broccoli und M.G. Wilson haben Bond einen rundum frischen Look
verpasst und ihn somit für die junge Generation Attraktiv werden
lassen, gleichzeitig damit einhergehend haben sie auch auch mit
gängigen Mustern gebrochen und sind somit ein kalkulierbares Risiko
eingegangen. Das ist mal mehr, mal weniger gut
gelungen.
Als ganzes betrachtet erwartet den Zuschauer einfach eine, in allen
belangen beginnend mit den Dialogen, sehr Hochwertige Umsetzung von
Ian Flemings Debütroman in der Craig der Figur
neue Facetten hinzufügt. Ein durchtrainierter Body, ergänzt durch
eine maskuline Ausstrahlung mit hohem Coolnesfaktor der seine
ersten schritte beim MI6 vollzieht und noch ungeschliffen sprich
brachial, unkontrolliert und rebellisch auftritt, sehr zum
missfallen seiner Vorgesetzten.
Im Mittelpunkt steht natürlich das Titelgebende Casino Spiel in
Montenegro, und da möchte ich bezug zur Geschichte nehmen. Für
einen 007 Film anspruchsvoll um nicht zu sagen fast komplex der das
geschehen nicht nur betrachten lässt sondern zum mitdenken anregt
und im ganzen mit seinen belebenden wendungen durchweg unterhält.
Auch enthällt er grade in Montenegro einige angenehme Ruhepausen.
Die Schwarz-Weiß Sequenz der rückblick zum auftakt, top, und evtl.
eine kleine Vorschau wohin es mit Nolan gehen könnte.
Der Cast enthällt eine Erlesene Auswahl von Namen.
Eva
Green als Vesper Lynd verleiht ihrer Figur einen Zeitlosen
modernen anstrich, selbstbewusst und Feminin auftretend mit der
gewisse Klasse die dahinter ihre innere zerissenheit verbirgt, und
Giancarlo Giannini als Mathis der mit seiner
einnehmenden Art und doppelten spiel begeistert.
Judi Dench ist in diesem Film gewissermaßen das
Paradoxum, da sie gewissermaßen als teil das bisherige Ende als
auch den Anfang von Bonds Leben begleitet aber wie gewohnt ihre
Rolle sicher verkörpert und zu einem so festen Bestanteil der Reihe
wurde das man gewillt war das von seiten der Rechteinhaber in Kauf
zu nehmen.
Ludger Pistor ist die witzige spritzige
komponente, zumindest aus Deutscher sicht mit seinem auftritt den
er aber solide vollzieht. Eine gute wahl, nicht unbedingt von mir
im vorfeld erwartet, war
Jeffrey Wright als Felix
Leiter welcher als erster Farbiger Schauspieler diese Figur bis
dato spielt.
Mads Mikkelsen als Le Chiffre spielt nicht nur
einen der besten Antagonisten innerhalb der Reihe sondern hätte
sich durchaus eine Oscar Nominierung verdient gehabt. Zurecht war
dies sein Internationaler durchbruch und für die verkörperung
dieser Rolle darf er sich Feiern lassen.
Negativ zu besprechen sind höchstens kleinigkeiten die sich in
einzelnen Szenen wiederfinden z.b. beim Sprung von 007 vom Baukran
als Bond auf den Container stürzt und schnaubend die Tür eintritt,
das war leichtes Overacting, auch als er dem Meer entstieg, keine
vorteilhafte Einstellung vom Hals aufwärts und
Caterina
Murino spielte als Bond sie zum Hotelbesuch aufforderte
sehr aufgesetzt.
Das berühmte Intro ist diesmal für meinen Geschmack teils zu Modern
gestaltet, sieht man ihn seinen Ursprung aus dem Computer doch zu
deutlich an, aber gerade die Szenen mit den Spielkarten, der
Spieltisch oder den Figuren sowie der Titeleinblendung sind sehr
gut gelungen, und es wird auffällig seit sehr langer zeit auf den
Einsatz von Frauen und sei es es nur in form einer Silhouette
verzichtet und erstmals findet eine Real Szene einzug. Chris
Cornells Song Beitrag 'You know My Name' ist sehr speziell sprich
zu Rockig für Bond, aber mittlerweile auch weil sich die
Musikalische Landschaft in einem wandel befindet den man
zwangsläufig mit durchmacht steh ich ihm freundlicher gegenüber.
Cornell war einfach seiner zeit vorraus.
Szenenhighlight die perfekt durchchoreographierte Verfolgungsjagd
zu beginn, aber auch die Folterung, der Autostunt, der Endkampf in
Venedig, alles Szenen die sich ins Gedächtnis gebrannt haben und zu
keinen zeitpunkt übertrieben wirkten.
Der verzicht auf die Figur des Quartiermeisters Q und seinen
Gadgets wie auch Sekräterin Miss Moneypenny ist ein Novum. Fällt
aber nicht negativ auf.
Abschließend.
Gut gewählt wurden die Handlungsorte, diesmal in Europa verortet.
Die Villa del Balbianello mit dem Blick auf den Comer See stellt
eine Augenweide da aber auch das beschauliche Montenegro und die
Lagunenstadt Venedig mit ihrem Zauber.
Fazit: Inzwischen. fast, schon ein Klassiker der alle paar Jahre in
den Player wandert und fester Bestandteil der Sammlung
ist.