"Trap: No Way Out", 2024 04/10
Aufgrund einiger positiver Rezensionen wollte ich mir das neueste
Werk von M. Night Shyamalan ansehen. Um einen Blindkauf zu
vermeiden, lieh ich es mir kürzlich im Angebot aus. War der Anfang
noch okay, stellte ich schnell fest, dass die kritischen Stimmen
Recht hatten und die (durchaus talentierte) Tochter des Regisseurs
hier wortwörtlich eine Bühne bekam. Bei einer kurzen Pause waren
gerade einmal 40 Minuten vergangen. Mir war die Zeit länger
vorgekommen, sodass ich mich fragte, was in den restlichen 50
Minuten noch passieren sollte. Die Handlung zog sich ziemlich in
die Länge und verlor sich oft in Andeutungen, die jedoch ins Leere
verliefen. Es kam nie echte Spannung auf, weil die aufgetretenen
Konflikte innerhalb weniger Minuten wieder gelöst wurden. Das Ende
fand ich dämlich und hielt leider keine Wende bereit. Ich glaube,
dass das Problem an der Erzählweise lag, da die Handlung schon im
Trailer und am Anfang des Films verraten wurde. Mit einem anderen
Aufbau hätte sich hier doch gut ein Twist geeignet. Fand ich Josh
Hartnett als Vater noch glaubwürdig, gefiel er mir die restliche
Spielzeit - vor allem gegen Ende - weniger. Weshalb er sich dort
ausziehen musste, blieb fraglich. Die anderen Darstellenden
bewegten sich im Mittelfeld. Auch wenn der Regisseur den Film
finanzierte, sah er nie günstig, sondern stets professionell
aus.
Die Bildqualität lag leider nicht auf dem aktuellen Stand, was dem
Dreh auf analogem Material geschuldet war. So gab es dann einen
feinen Grad des von mir verhassten Filmkorns. Die Schärfe fiel hoch
aus, die Farben wirkten weitestgehend natürlich, nur hin und wieder
etwas zu warm. Der Kontrast war okay. Die Lieder waren es ebenso
wie die restliche Musik.
Mit einer anderen Erzählweise, mehr Spannung und einem
faszinierenden Twist hätte mir "Trap" mehr gefallen. So bewegte er
sich jedoch im Einheitsbrei für ein eher jüngeres Publikum oder für
Leute, die nicht viel Blut, Gewalt und Spannung vertragen. Ich gebe
keine Empfehlung ab.