Tokyo Godfathers 7,5/10
Christlich inspirierter Anime von
Satoshi Kon der
das Weihnachtswunder Thematisiert und dessen Titel eigentlich nicht
glücklich gewählt ist da dieser Inhaltlich nur kurz behandelt wird
auch wenn er einen entscheidenen einfluss auf die weitere Handlung
hat.
Im mittelpunkt stehen drei Obdachlose mitten in Tokio, ein Mann,
eine Transvestite, und eine Teenagerin die das Elend
zusammengeführt und gewissermaßen geschweißt hat und die eines
Tages mitten im Müll ein schreiende Baby entdecken. Mittels
hinweisen starten sie eine suche nach der Frau die das Kind
mutmaßlich ausgesetzt hat und wollen darüber hinaus die beweggründe
dafür erfahren. Der Zuschauer erfährt während der Abenteuerlichen
Odysee nach und nach die Hintergründe durch welche die
Protagonisten jeweils den Gesellschaftlichen abstieg erlebt haben,
teils aus scham auch umgedichtet was sich später
herausstellt.
Meine Meinung, das A und O egal ob Zeichentrick, Animation,
Realfilm oder Anime ist eine gute Synchronisation, und hier hat man
von Deutscher seite aus seinen exzellenten Ruf in der Welt
bestätigt und hervorragende Arbeit geleistet denn diese trägt sehr
zur Atmosphäre bei.
Hier wird nichts beschönigt, das Leben präsentiert sich
schonungslos und abseits der Illuminierten Zonen zeigt die Stadt
auch ihre dunkle, dreckige seite und genau in diese Kategorie lässt
sich auch der Sprachliche umgang der Figuren untereinander
beschreiben. Rau, derb, schonungslos, respektlos und doch auch mit
zwinkernden Humor unterlegt der wie ein hoffnungschimmer zu tage
tritt, und der mich jedesmal zum schmunzeln brachte. Ganz gemäß
nach dem Motto *Wir können oft schlecht miteinander, aber ohne geht
es überhaupt nicht*.
Gewalt ist wohldosiert aber existent, jugendliche die zwei
Obdachlose verprügeln, als sinnbild des zustand unserer
Gesellschaft und erschreckend realistisch als auch der Gebrauch
einer Schusswaffe.
Mit einer Spieldauer von 85 min. sehr kurzweilig, aber das reicht
auch, so entstehen praktisch kaum störende längen.
Teils war das Acting und die Figurenzeichnung etwas überdreht, ist
sicherlich auch ansichtssache, da spielen auch klischees eine Rolle
aber das erinnerte mich teils etwas an One Piece von dem ich kein
Fan bin. Emotional fühlte ich mich nicht so ganz abgeholt was auch
ausschlagebend dafür war das die Bewertung nicht noch höher
ausfiel. Auch war der Schnitt nicht selten sehr
hektisch.
Dafür regte die Story den betrachter zum nachdenken an und war
stimmig umgesetzt, bei dem Regisseur aber auch keine große
überraschung.
Wer sich für Animes interessiert, weihnachten und Religion nicht
komplett ausperrt, kann bzw. sollte einen blick riskieren.
Jedenfalls bereuen tut man es nicht.