No Dogs Allowed 9,5/10
Unter der bekannten Filmreihe
'Das kleine Fernsehspiel'
das sich mit Nachwuchsregisseuren befasst bzw. ihre Arbeiten
Präsentiert, lief dieser Film aus dem Jahr 2024. Die Sichtung ist
zufall, wollte ich doch den TV schon ausschalten und zu Bett gehen
und bin neugierig geworden welches Thema behandelt wird. Anfangs
lag die vermutung nahe es würde sich um ein Coming of Age Film
handeln bis dann schnell klar wurde das der Film eine andere, sehr
ernste richtung einschlägt. In diesem Sozialdrama wird ohne
effekhascherisch dramatische schnelle schnitte, sondern in einem
erfrischend ruhigen Erzähltempo das Leben des aus der Mittelklasse
stammenden 15 Jährigen Gabo beleuchtet der mit seiner Mutter und
älteren Schwester zusammenlebt und der an der Oberfläche ein völlig
normales Leben führt, zur Schule geht, freunde trifft, und seine
Sexualität erkundet, und genau dort droht das Leben des Jungen
komplett aus den Fugen zu geraten.
Vorsicht Spoiler !
SPOILER! Inhalt
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Gabo entdeckt das er Pädophil ist, auf den
geschätzt 8 Jährigen Bruder seines bestes Freundes steht und erregt
wird durch simple berührungen etwa beim wilden Raufen der beiden
Brüder neben ihm. Um über seine Neigung sich Verbal auszutauschen
freudet sich Gabo im Netz mit Dave an, wie sich heraustellt
jemand der locker auf ende 30ig anfang 40 zugeht. Eines Tages
lernen sich beide kennen, der Mann erschleicht sich zusehends das
vertrauen des Jungen und somit fallen von Treffen zu treffen auch
die hemmungen von bloßen smalltalk über ov bis av.
Da beide ihre neigungen auch übers Netz austauschten, telefoniert
haben und der Typ schon ein Verdachtsfall ist aber nicht
erfolgreich Angeklagt werden konnte klopfen eines Tages die
Ermittler bei Gabo an die Tür. Von dort an wird sein leben ein
Spießrutenlauf, lügen und leugnen weichen zusehends geständnissen,
und da auch die Nicht Sexuellen Bilder des Bruders seines
Freundes im Netz gefunden werden zieht sich die schlinge zu. Er
trifft sich mit einem gleichaltrigen Jungen der ihm wiederum von
seinen erfahrungen mit Dave berichtet, nur um kurzerhand zu
erfahren das dieser Junge kurz nach dem treffen einen
selbstmordversuch unternommen hat. Letztenendes bricht Gabo unter
der enormen Emotionalen last zusammen und offenbahrt sich unter
tränen seiner Schwester die ihn nicht verurteilt während die Mutter
kurz zuvor abgebraust ist als sie ihn auf das Revier begleiten
wollte und Gabo ausgerastet ist als sie nach den genauen gründen
nachstochert. Letztlich kooperiert er mit den Ermittlern und hilft
mittels eines fingierten treffens Dave zu überführen.
Gabo so scheint es hat ''eine Lektion fürs leben'' gelernt, es ist
noch offen ob gegen ihn Anklage erhoben wird, aber er hat sich im
wesentlichen keiner Straftat schuldig gemacht da er den kleinen
Jungen weder Sexuelle Avancen gemacht, noch Pornographisches
Meterial Produziert oder verbreitet hat. Das verhältnis zu seinem
Schulfreund normalisiert sich wieder als dessen kleiner Bruder
seinem älteren Bruder beichtet selbst unvorsichtigerweise im Netz
Bilder (Facepics) von sich gepostet zu haben was Gabo
entlastet.
Der Film fühlt sich nicht wie ein Meisterwerk an, und doch gibt es
nicht viel zu kritisieren außer das auch mal mit klischees gespielt
wurde etwa wenn sein Schulfreund sich vermeintlich Typisch
'Männlich' verhält. Es ist eine Geschichte die fast als Verfilmter
Tatsachenbericht durchgehen kann, so realistisch Porträtiert.
Schauspielerisch hat
Carlo Krammling (Garbo)
großartig gespielt und ist durchaus ein Kandidat mit einer
vielversprechenden zukunft in diesem Beruf, wie auch Regisseur
Steve Bache. Bemerkenswert empfinde ich es, noch
dazu in diesem alter, den mut aufzubringen in solch eine Rolle zu
schlüpfen. Er hat den Teenager Charakterlich als so zerrissen
gezeichnet, mit inneren verlangen und doch großen skrupel, sich
einerseits seiner grenzen bewusst, andererseits labil und
beeinflusbar bzw. manipulierbar und auch naiv.