"Halloween", 1978 07/10
Zur Gruselzeit wollte ich mir den Horrorklassiker erneut und
erstmals den 4k - Scan anschauen. Zwar war inzwischen das
gemächliche Erzähltempo etwas gewöhnungsbedürftig, dennoch konnte
der Film vor allem in den spannenden Szenen überzeugen. Die
Hauptfiguren spielten glaubwürdig, die Nebenrollen weniger. Die
hohe Qualität des Drehbuchs und die sorgfältige Bearbeitung der
Dialoge war ersichtlich. Sicher wurde auch einiges am Set der
günstigen Produktion improvisiert, zumindest wirkten manche Szenen
so. Natürlich ging es die erste Stunde beinahe nur um Teenager (die
jedoch älter aussahen), dadurch konnte aber die Spannung langsam
aufgebaut werden.
Die Bildqualität war fast perfekt. Das Filmkorn wurde effektiv auf
ein Minimum reduziert und war die meiste Zeit über kaum sichtbar.
Dennoch gab es eine hohe Schärfe, wodurch im Vergleich zum alten HD
- Master viele Details sichtbarer wurden. Leider gab es aber
gelegentlich kleine weiße Bildpunkte. Zudem gefielen mir die
kühleren Farben nicht so, die wenigstens etwas mehr Wärme hätten
vertragen können. Durch die Farbbearbeitung wirkte das satte Grün
der Wiesen unnatürlich blass und das Bild allgemein zu blau. Die
dunklen Szenen wurden vollkommen rauschfrei wiedergegeben. Der
Kontrast war zurückhaltend eingestellt. Die deutsche
Synchronisation war vollkommen okay, auch wenn die weiblichen
Stimmen etwas zu alt für die Darstellerinnen klangen. Im Zuge der
4k - Bearbeitung wurde ein Filter angewandt, der die damaligen
Zischlaute gut abfedern konnte. Durch die allgemein hörbar dumpfen
Dialoge war das Alter der Synchronproduktion jederzeit
herauszuhören. Leider war die Sprache viel zu leise eingestellt,
die Musik übertönte vieles. Letztere war der Knackpunkt, denn auch
wenn mir die einzelnen Stücke gefielen, wurden diese viel zu oft
wiederholt oder manchmal nur kurz angespielt. Das war ebenso wie
der Bahnübergang - Soundeffekt leicht nervig.
"Halloween" konnte mich noch immer unterhalten und macht als 4k -
Version beinahe den Anschein einer Erstsichtung, so hoch fiel der
Qualitätsgewinn im Vergleich zu früheren Veröffentlichungen aus.
Auf die langsame Erzählweise müssen sich die Zusehenden einlassen
können und wer den leicht mangelhaften Musikeinsatz verschmerzen
kann, wird in dem Werk eine nette Unterhaltung finden. Daher gebe
ich sowohl eine Streaming - als auch eine Sammlungsempfehlung ab.