Ich habe den Thread leider in letzter Zeit sträflich
vernachlässigt. Aber jetzt bin ich wieder am Start, da ich ein paar
Filme geschaut habe und einiges nachzuholen habe. Ihr wisst es ja
selbst gut, dass sich die Rezensionen nicht von selbst schreiben
und auch etwas Zeit kosten, daher war ich etwas hinterher. Nun
denn, fangen wir mal an:
Der weiße Hai (1977) 4k DV: 7,5/10 (gefühlte
Erstsichtung)
In
Der weiße Hai terrorisiert ein riesiger Hai eine
Küstenstadt, was den Polizeichef, einen Meeresbiologen und einen
Haijäger dazu zwingt, sich dem gefährlichen Tier zu stellen.
Aus heutiger Sicht würde man den Film sicher anders angehen, denn
der Hai wird fast schon zu sehr als das ultimative Böse
dargestellt. Trotzdem muss ich sagen, dass die Effekte, besonders
für die damalige Zeit, echt beeindruckend sind – der Hai wirkt
überraschend realistisch. Es dauert zwar eine Weile, bis der Film
wirklich in Fahrt kommt, was für mich den Spannungsaufbau etwas
bremst, aber wenn es losgeht, "schnappt" er richtig zu. Als einer
der Klassiker des Tierhorrors gehört
Der weiße Hai
definitiv in jede Sammlung. Warum er von mir nicht höher bewertet
wurde, ist, dass mir zwischendurch das Pacing gefehlt hat und ich
mir etwas mehr Brutalität gewünscht hätte.
Boogie Nights (1997) BD: 8,5/10
(Erstsichtung)
Boogie Nights erzählt die Geschichte von Eddie Adams, der
in den 1970er Jahren als Pornostar Dirk Diggler berühmt wird. Der
Film zeigt seinen rasanten Aufstieg und unvermeidlichen Fall in der
Branche, während er von einer bunten Truppe exzentrischer
Charaktere begleitet wird.
Ich fand den Film wirklich sau gut. Wenn man bedenkt, dass
Regisseur Paul Thomas Anderson damals erst 26 Jahre alt war, macht
das den Eindruck des Films noch beeindruckender. Der Vibe erinnert
mich an etwas, aber nicht direkt an
Pulp Fiction oder
Wolf of Wallstreet. Vielleicht lässt sich
Boogie
Nights schwer mit anderen Filmen vergleichen, aber er hat
definitiv einen einzigartigen Stil. Über die kompletten zweieinhalb
Stunden bleibt der Film unterhaltsam, was auch am großartigen Cast
liegt. Es gibt viele witzige Momente, zahlreiche nackte Szenen und
vor allem einen grandiosen Burt Reynolds, der richtig glänzt. Auch
Mark Wahlberg, den ich normalerweise nicht so mag, überzeugt als
Dirk Diggler und sorgt nicht nur mit seinem
Plastikschwengel für humorvolle Momente. Die Geschichte
rund um den Aufstieg und Fall eines Pornostars, mit all seinen Vor-
und Nachteilen, wird dabei sehr gelungen erzählt. Philip Seymour
Hoffman liefert ebenfalls ein paar schöne, humorvolle Szenen. Warum
der Film von mir nicht noch höher bewertet wurde? Wahrscheinlich,
weil das Pacing zwischendurch etwas nachlässt und der Film nicht
ganz meine sehr Erwartungen getroffen hat. Dennoch ist
Boogie
Nights ein hammer starker, unterhaltsamer Film, den ich
jedem empfehlen kann.