Beetlejuice Beetlejuice 7,25/10
36 Jahre nach seinem ersten Auftritt lässt Regisseur Tim Burton
seinen Dämon zum zweiten mal von der Leine. Aber ähnlich wie schon
beim Original konnte er mich nicht restlos überzeugen. Die Story
lässt sich gut verfolgen und passt, auch wenn sie kein Geniestreich
darstellt aber das erwartet auch keiner.
Mit beginn der Credits stellt sich Inszenatorisch ein Retro Gefühl
ein als würde man in einen Film der 80er/90er Jahre sitzen und das
steigert sich auch bis zu der stelle als Astrid Deetz ihr Date
besucht in solch einer Intensität das es auf mich fast wie eine
befreiung aus unserer zeit wirkte wenn auch nur sehr kurz, aber
dieser moment sticht !
Das größte problem bei Beetlejuice ist zum einen das der Film immer
wieder sobald er richtig Fahrt aufzunehmen beginnt abbremst und zum
anderen eine sehr große vorlaufzeit hat in der er sich in der Welt
der Lebenden aufhällt bevor der erste abstecher ins jenseits
stattfindet die allesamt nur mal mehr mal weniger kurz sind was
aber sonst auch das Budget noch mehr strapazieren würde als so
schon.
Aber Burton muss man auch zugute halten das es ihm gelungen ist den
Geist des Originals nahezu 1:1 einzufangen und den Spagat
erfolgreich zu absolvieren zwischen moderner CGI Animation und Old
School Puppentricktechnik was beides wunderbare Schauwerte liefert
wie auch das schräge Set Design das so unverkennbar DAS
Markenzeichen von Burton geworden ist, das ein Film nur daran zu
erkennen ist, das dieser von ihm Inszeniert wurde.
Zu den groovigen Höhepunkten zählt der große Auftritt von Dolores
(Bee-Gee's)
und im Bahnhof am Soul-Train die
mitreißend inszeniert wurden und einfach das pure, leider auch hier
zu kurze vergnügen liefert das das Publikum sich
wünscht.
Fans des Schauspielers werden verzückt sein, denn es gibt einen
berühmten Gastauftritt den man trotz Maske erkennt und ohne
natürlich den Spass zu verderben und den Namen zu nennen sei nur
folgendes gesagt, es ist und davon gibt es nicht viele, ein kleiner
Mann in Hollywood der groß Karriere gemacht hat. Hat mich sehr
gefreut ihn zu sehen.
Zum Hauptcast, der Kern ist erhalten worden und gerade
Winona Ryder gehört zu jenen von denen ich während
des gesamten Films nicht meinen blick lassen konnte, so gut ist sie
gealtert und von der Maske und Kostüm ausgestattet worden sprich
ihr Look ist sogar besser als im Original.
Catherine O'
Hara erhällt trotz bedenken vorab großzügig Leinwandzeit
und zeigt allen das mit ihr noch immer zu rechnen ist. Hevorragend
Integriert wurde
Jenna Ortega's Figur der Astrid
Deetz die sich harmonisch einfügt und quasi ein versprechen auf
eine großartige zukunft abliefert, und auch Neuzugang
Justin Theroux bietet eine runde Vorstellung. Der
große Gewinner ist aber der brilliante
Willem
Dafoe als Ermittler (Und Ex-Schauspielgröße) im Jenseits,
der hier allen die Show stiehlt und groß auftrumpft.
Monica
Belucci zeigt warum sie mit ihrer Präsenz einen Film
aufzuwerten vermag, sie muss im grunde Schauspielerisch nicht viel
tun, und das reicht, und als Weiblicher Bösewicht ist sie eine gute
Wahl.
Michael Keaton, dazu muss man keine großen Worte
verlieren, hat er es je verlernt ? Nein ! Er knüpft mit seinem
Sarkasmus und seiner lotterhaft frechen schnute da an, wo er vor
über drei Jahrzehnten aufhörte und Rockt den Film gleichermaßen wie
schon das Original. Über den Deutschen Synchronprecher 'Joachim
Tennstedt' wurde vielfach Diskutiert, da 'Ulrich Gressieker' schon
seit 34 Jahren tot ist musste Ersatz gesucht werden und da sich
erstgenannter seit Jahrzehnten als Keaton's Deutscher Stammsprecher
etabliert hat hat man auf diesen zurückgegriffen was nicht die
schlechteste wahl war die man treffen konnte, aber geht natürlich
noch besser.
Eine Abweichung zum Trailer ist mir aufgefallen, im Film sagt
Astrid nicht 'Wenn ihr Fahrgemeinschaften bildet und anfangt eure
Pilates Trainer flachzulegen um die leere in eurem leben zu
füllen,... mal sehen wer dann lacht' sondern ohne es 1:1 zu
zitieren 'Wenn ihr drei Kinder und zwei Scheidungen hinter euch
habt, mal sehen wer dann lacht'.
Muss ja gestehen, so bizarr die Schrumpfköpfe auch aussehen, sie
sind mir Emotional schlicht und ergreifend ans Herz gewachsen und
das Schicksal eines einzelnen löste in mir tiefes bedauern
aus.
Ein letzter Kritikpunkt, das Finale war mir etwas zu Lau, da hatte
ich mehr erwartet auch wenn es mit einigen Highlights aufzuwarten
vermag und Lacher parat hält, die im übrigen im gesamten Film schön
verstreut sind. Die Handy Szene ist ein schöner seitenhieb in
richtung unserer zeit.
Fazit: Sicher nicht der ganz große Wurf, aber Qualitativ auf dem
Niveau von 'Beetlejuice' und somit kein 'Ab'fall'. Erscheint er im
HE Markt wandert er in meine Sammlung.
Ich konnte mich nicht zwischen einer 7,0 und 7,5 entscheiden, daher
der mittlere weg. Das Original sah ich vor Jahren aber das bewerte
ich ähnlich, vielleicht minimal niedriger.