The Killer (Remake) (Peacock)
John Woo's The Killer gilt bis heute als einer der besten
Actionfilme aller Zeiten.
Nun hat er selbst ein US Remake gedreht. Da John Woo aber in den
letzten 15 Jahren nur schlechte Filme gedreht hat, waren meine
Erwartungen recht gering.
An das Original kommt dieser Film nicht heran, aber dieser Film ist
tatsächlich besser als gedacht.
In Sachen Story hat dieser Film recht wenig mit dem Original
gemeinsam nur ein paar kleine Eckpunkte wurden übernommen.
Es wirkt mehr wie ein Best of Heroric Bloodsheed und sämtliche John
Woo Elemente sind drin wie man es von ihm kennt. Also weiße Tauben,
Kirche, Slow Mos, Gegenüberstellung, Split Screens usw. Die Sache
mit der Loyalität und Freundschaft dagegen wurde nicht
berücksichtigt und das war bekanntlich Kernthema im Original.
Der Bodycount ist ordentlich und es geht überraschend brutal zur
Sache. Das deutlich sichtbare CGI Blur spritzt nur so durch die
Gegend.
Dadurch dass dieser Film in Paris spielt wird auch viel Französisch
gesprochen.
Omar Sy spielt den knallharten Cop sehr sympathisch und toll dass
er dazu neigt erst zu schießen und dann Fragen zu stellen. Das ist
wunderbar Old School. Er hat auch deutlich mehr Screentime als es
die Trailer vermuten lassen und schafft es gut den Film zu tragen.
Seine Dialoge mit Natalie Emmanuel sind auch recht witzig
gemacht.
Natalie Emmanuel ist in erster Linie wunderschön, heiß und elegant
anzuschauen aber so bald es zu harter Action kommt, hat sie etwas
Probleme dass ordentlich rüber zu kriegen auch wenn sie sichtlich
bemüht ist und viel Einsatz zeigt. Sie hat halt nicht diese
unglaubliche Coolness wie es Chow Yun Fat hatte. Hübsch anzuschauen
während sie sich durch die Gegnerwellen metzelt, ist sie aber
trotzdem.
Dummerweise kommen alle mögliche Arten von Waffen zum Einsatz aber
erst im Finale zwei Pistolen welches leider keine Barrettas waren
und zwei Barrettas kommen immer cooler rüber als z.B. ein Samurai
Schwert welches auch zum Einsatz kommt.
Die Action ist aber immerhin abwechslungsreich. Es gibt
Verfolgungsjagden, Ballereien und Prügelszenen.
Aber die 125 Minuten Laufzeit sind etwas zu lang geraten. Es fehlt
das Gewisse Etwas um mich durchgängig mitfiebern zu lassen. Vor
allem im Mittelteil gab es da ganz schön Leerlauf. Ne halbe Stunde
weniger Laufzeit hätten dem Fil gut getan. Gleichzeitig war
mir alles zu clean und zu brav. Wobei es zumindest cool war, dass
die bösen Buben kein Problem damit haben Zivilisten übern Haufen zu
schießen weil sie im Weg standen.
Nun kommen wir zu den Ballerszenen. Dieser Film hat drei Große.
Einmal den einen zu Beginn in der Bar halt als Hommage ans
Original, dann eins im Krankenhaus, Hard Boiled lässt grüßen und
das Finale auf dem Friedhof/in der Kirche und hier muss ich sagen,
das im Krankenhaus und das Finale waren richtig gut und zeigt das
John Woo doch noch nicht alles verlernt hatte, wobei das Finale im
Original fand ich trotzdem besser.
Insgesamt war dieser Film John Woos bester Film seit 15 Jahren,
aber weit weg von der Qualität des Originals und seinen besten
Zeiten.
Zum einmal anschauen ist dieser Film okay, zu mehr reicht es aber
nicht. Immerhin 2 der drei großen Ballerszenen sind sehr
sehenswert.
6,25/10 Punkte
MfG Pierre
Sawasdee1983
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