The Women King 8,0/10
Eins im vorfelde. Gänzlich vorurteilsfrei geschuldet dem heutigen
zeitgeist habe ich den Film nicht betrachtet. Suggerierte der
Filmtitel und das Poster doch das hier die Frau als starkes
Emanzipiertes Wesen auftritt das den Männern in den Hintern tritt
sprich ein Amazonen Stamm wie wir es z.b. noch aus der Serie 'Xena'
kannten. Somit war ich vorab etwas distanziert unterwegs wie es
vielleicht manche Frau entgegengesetzt beim betrachten eines Doris
Day Filmes heute und der darin gespielten Gesellschaftlichen Rolle
des Mannes zur damaligen zeit ist. Auf Augenrollen
eingestellt.
Wurde dann aber freudig überrascht, und bereute es den Trailer
damals zum Kinostart
nicht gesichtet zu haben. Man
lernt sein ganzes leben dazu.
Die genauen geschehnisse im Film mögen Hollywoodlike zum teil frei
Interpretiert sein, aber Fakt ist das hier Quasi eine Bebilderte
Geschichtsstunde geboten wird mit teils Martialischen Bildern das
einen teil der Geschichte um das Afrikanische Königreich
Dahomey das im heutigen Benin liegt und 260 Jahre existierte mit
all seinen Gebräuchen und sitten erzählt.
1823 Blühte der Sklavenhandel, auch der König von Dahomey und sein
Hofstaat beteiligten sich daran und brachten es so zum wohlstand
und unabhängigkeit von verkauften Sklaven ihrer Feinde. Müssten
dafür dem größeren Königreich Oye aber quasi das was man heute als
Schutzgeld bezeichnet zahlen um nicht erobert zu werden. König Gezo
ist dies zunehmend leid, sein Blick ist verhältnismäßig Modern
ausgerichtet und möchte dieses unrechtssystem abschaffen und nicht
länger davon Leben sondern z.b. vom Handel mit 'Plantagen-Ölen'.
Oye passt dies nicht und somit verbündet es sich mit einem anderen
Königreich um Dahomey zu erobern.
Im Zentrum steht nun Gezos 'Elite Einheit' von Kriegerinnen genannt
die Agojie. Speziell ausgebildet gebührt ihnen die Aufgabe Dahomey
zu verteidigen und selbst den teuren Preis einen unabhängigen
Lebens zu bezahlen denn sie leben geschützt hintern den Mauern des
Palastes und müssen Mann und Familie lebenslang entsagen. Außerhalb
der Palastmauern beteiligen sich aber auch Männer an der
Verteidigung.
'Women King' ist quasi nach dem König das höchste Amt im Reich und
verleiht jener Frau die es schafft diesen Titel zu verdienen
entsprechende Befehls befugnisse und Ansehen, ein Titel fast mit
Legendenstatus an der seite des Königs (Nicht Sexuell) und nur
selten vergeben.
Fangen wir mit der Besetzung an. Hier stechen ganz klar die Oberste
Führerin Nanisca gespielt von
Viola Davis und eine
ihrer vertrauten Izogie
Lashana Lynch
hervor
. Mit Davis habe ich persönlich so
meine probleme da sie mir was ihre Person betrifft bis dato
unsympathisch ist, die Rolle hat sie aber zugegeben augezeichnet
gespielt und Lynch kennen wir noch aus dem letzten 007 Abenteuer,
und so fehlbesetzt sie dort für mich war so treffend füllt sie ihre
Rolle als der inbegriff einer Stolzen Kriegerin die sie ausstrahlt
aus. König Gezo wird von
John Boyega
verkörpert.
Mir gefällt auch dieser frische Look des Films, sei es das Farblich
satte Bild und die beeindruckende Architektur des Palast-Set's. Im
tiefsten Herzen Afrikas vor 200 Jahren ein solches Imperium drückt
mir respekt ab !
Die Kostüme sind schwer zu bewerten, gelungen, aber auch fast zu
Perfekt ausgearbeitet.
Insgesamt ein Empfehlenswerter Film der interessierte sicherlich
ähnlich gut zu Unterhalten vermag wie mich, und es ist sogar noch
Platz für einen Emotionalen Kern um Kriegerin Nanisca. Ihre
Geschichte, ihr Schicksal, zeigt das Leben in seiner ganzen
erbarmungslosen Härte mit einem versöhnlichen Ausgang.