Wochenendrebellen
Allen Unkenrufen zum trotz schaue ich mir regelmäßig deutsche
Produktionen an. Aus nachvollziehbaren Gründen meistens aus dem
Bereich von Drama bis Komödie und das können sie hierzulande
ziemlich gut, was auch Wochenendrebellen zeigt.
Es geht um einen Jungen, der sich aufgrund seines Autismus im Leben
nur schwierig zurechtfindet, was zum Teil für ihn selbst wie auch
sein Umfeld und den Zuschauer unangenehm ist. Er hätte gern einen
Lieblingsfußballverein und da eine solche Entscheidung logisch nur
mittels eigener Erfahrungen und Überprüfung vor Ort möglich ist
macht er sich mit seinem Vater an den Wochenenden auf den Weg die
Profivereine in Augenschein zu nehmen. Eine Konfrontation mit dem
Leben.
Das führt zu skurrilen Momenten und auch wenn dabei vielleicht ein
paar Klischees bemüht werden wüsste ich nicht, wie man die hätte
vermeiden wollen. Die Reisen und Erlebnisse sind berührend, vor
allem weil der Film auf einer wahren Begebenheit beruht und die
realen Persönlichkeiten im Abspann auftauchen. Aus diesem Grund
vermute ich mal, dass man sich dem Thema Autismus mit der nötigen
Sensibilität genähert hat. Kaum vorstellbar, wie belastend das
Leben ohne Filter sein muss, beschönigt wird gefühlt jedenfalls
nichts.
Trotzdem eine weitgehend unterhaltsame und sehenswerte Reise, auch
die Darsteller haben mich überzeugt. Die 99 Cent bei Prime waren
eine gute Investition, wenn es mal eine schöne Edition geben sollte
käme der Film auch in die Sammlung. 8/10