"Der Dummschwätzer", 1997 05/10
Hm, also zumindest gefiel mir diese Komödie besser als "Der Ja -
Sager" neulich. Der Anfang plätscherte noch etwas vor sich hin,
doch als das Auspusten des Kuchens kam, wurde es interessant. Hier
wurde wohl etwas von den "Kevin" - Filmen abgeschaut. Insgesamt
gefiel mir das Setting, das deutlich geprägt vom 1990er - Stil war.
Nicht nur was die übergroße Kleidung und Frisuren anging, sondern
auch die Inszenierung, bei der immer wieder die Gefühle des Jungen
und der Exfrau im Mittelpunkt standen. Allerdings gab es auch
Szenen, die ich für die Freigabe ab 6 Jahren zu drüber hielt. So
entgleisten verbale Äußerungen mehrfach und teilweise waren die
wenigen enthaltenen Gags zu sexlastig. Das passte wiederum nicht zu
einer typischen 90er - Familienkomödie. Jim Carrey agierte hier
wieder in seiner typischen Manier, war manchmal allerdings auch
etwas zu drüber. Dennoch blitzten hin und wieder starke Momente
auf, besonders wenn es um seinen Sohn ging. Hätte sich der Film
mehr darauf statt auf die Schlüpfrigkeit konzentriert, hätte er mir
besser gefallen. In diesem Fall wären auch ein paar Minuten mehr
Laufzeit wünschenswert gewesen. Den Titel "Der Dummschwätzer" fand
ich absolut unpassend, es ging ja darum, dass die Wahrheit
ausgesprochen wurde. Den Originaltitel "Liar Liar" fand ich auch
nicht besser und uninspiriert.
Die Bildqualität war gut. Die Schärfe war hoch, das geringe
Filmkorn aber an der Grenze zu mittlerem. Das Gewusel störte mich
einfach und hätte besser gefiltert werden sollen. Die Farben waren
- ebenfalls typisch für die Produktionszeit - erdfarben. Allerdings
war das Bild etwas zu dunkel. Hier wäre mehr Helligkeit für die
Augen angenehmer gewesen. Der Kontrast war etwas zu hoch, aber noch
in Ordnung. Die Synchronisation war durch bekannte Stimmen gut, die
Dialoge aber nicht immer lippensynchron übersetzt. Die Musik fiel
mir schon zu Beginn überaus positiv auf und konnte ihr hohes Niveau
die ganze Laufzeit über durch abwechslungsreiche Stücke beibehalten
- das gelingt den wenigsten Filmen. Sie war etwas lauter als die
Dialoge.
Wer seichte Komödien mag, kann hier einen Blick hineinwerfen. Eine
Sammlungsempfehlung gebe ich wegen der sexlastigen Gags und dem
etwas zu wenigen Fokus auf die Familie der Hauptfigur aber nicht.