Das Millionenspiel - 8,5/10
Großes Kino des Deutschen Films möchte man sagen, trifft so aber
nicht ganz zu da es sich um einen 1970 Produzierten
Fernsehfilm handelt der nie einen regulären Release im Kino
erlebt hat. Die Literarische Vorlage dazu lieferte
Robert
Sheckley, und Regisseur
Tom Toelle
Adaptierte es.
Inhaltlich darf man den bekannten 17 Jahre später Erschienenen Film
'Running Man' erwähnen, der den
Kern von DM fast 1:1
übernommen hat. Dennoch stammte die Vorlage hier von 'Stephen King'
der sich sicherlich durch Sheckley Inspiriert sah.
Innovativ ist zum einen die Umsetzung zu dieser frühen zeit als
Mockumentary und der geradezu Prophetische Blick in die Zukunft der
TV unterhaltung. Quoten sind alles, um diese zu generieren wird
unter dutzenden Bewerbern einer auserwählt der einen Vertrag
Unterschreibt welcher die Verantwortlichen der Sendeanstalt
rechtlich absichert. Die Zielperson erhällt 1 Mio. DM, wenn die
Person 1. Woche auf der Flucht ist, es steht das Gesamte BRD Gebiet
zur verfügung. Während dessen ist ein Killer Trio der Person
ständig auf den Fersen, und diese haben den Auftrag diese zu töten,
vornehmlich mit einer Schusswaffe. ALLES wird Bundesweit (27
Kamerateams) und in einem Fernsehstudio vor Publikum Live
übertragen. Die Bevölkerung wird aufgerufen die Zielperson entweder
zu unterstützen oder zu verraten, ähnlich geht die Sendeanstalt vor
welche mal der einen, mal der anderen seite hilft. Überlebt man die
Woche steht die letzte Aufgabe bevor, ins TV Studio Lebend
gelangen, dann durch eine Röhre 'Todesspirale' laufen die aus
Panzerglas besteht und drei in einigen abstand vorhandene
Einschuss-Bullaugen vorweist durch die jene Jäger die seitlich der
Bühne stellung bezogen haben auf die Zielperson Schießen
dürfen.
Ein Austeigen ist jederzeit möglich, dann aber natürlich gibt es
kein Geld, egal wie lange die Show bereuts läuft. Die Jäger
ihrerseits erhalten natürlich auch eine Bezahlung. Um mal einen
Namen in den Raum zu werfen den fast jeder in DE kennt, einer der
Jäger ist
Dieter Hallervorden ! ...und die Mutter
des Hauptprotagonisten welche im Publikum sitzt
Elisabeth
Wiedemann.
Sich im übrigen bis zum Ablauf der zeit zu verstecken ist Verboten
!
Etwas Bizarr ist das ganze da der Moderator kein geringerer als
Dieter Thomas Heck ist der zu dieser zeit die 'ZDF
Hitparade' Moderierte und nun dieses Todesspiel. Die Umsetzung ist
sehr bemüht realistisch zu wirken u.a. gibt es zwischendurch immer
wieder Werbeclips des Fiktiven Werbekonzerns Stabilelite. Diesen
sind zumeist Sexuell angehaucht (Einspieler eine Lippe über die
eine Zunge fährt), frauen als Lustobjekt. Der vorletzte Werbeclip
ruft allerdings dazu auf frühzeitig an eine geschmackvoll
umgesetzte Beerdigung zu denken in der die Leiche entsprechend
drapiert wird.
Dieser realismus führte in der realität damals dazu das vereinzelt
Personen zum zeitpunkt der Austtrahlung davon ausgegangen sind in
Deutschland würde tatsächlich eine Menschenjagd Live übertragen
werden und so gab es unter der Fiktiven Rufnummer zahlreiche Anrufe
von Bewerben als Zielperson und Jäger, völlig verrückt wenn man
sich das mal vor Augen führt !!!
Aufgrund von Rechtsstreitigkeiten durfte über 30 Jahre der Film
nicht Gesendet werden. Heute gibt es ihn auch für den HE
Markt.
Eine Sehenswerte Deutsche Medien'satire', die allerdings für meinen
Geschmack relativ kurzweilig war und in der Umsetzug etwas
bissiger, schockirender hätte sein dürfen.