James Bond 007 - Keine Zeit zu sterben -
4,0/10
Free TV Premiere stand an, die persönlich nach dem Kinogang erst
zweite sichtung des aktuellen Bond Films.
Seit
Daniel Craig die Rolle von 007 übernommen
hat, war die ausrichtung der Reihe jener ihr nicht nur eine
Frischzellenkur und einen vorbildlich durchtrainierten Agenten zu
verpassen, sondern auch von alten gewohnheiten zu lassen, andere
würden sagen mit einigen Traditionen brechen. Nicht nur was die
Figur selbst betrifft sondern auch in der Erwartungshaltung des
Publikums das mit einer Imaginären Check-Liste im Kopf, Punkt für
Punkt abstreicht, und ist alles vorgekommen auch daran bemisst wie
gut ein Bond Film geworden ist. Mit 'Casino Royale' begann der
harte, ungewohnte einstieg mit Dialogen wie 'Dann bist du eine
Dumme Kuh' oder Wodka Martini Geschüttelt oder gerührt ? ...'Seh
ich aus als ob mich das intressiert?'. In den folgenden Filmen
wurde auch das Bild der Frau neu gezeichnet, dem Zeitgeist
entsprechend, unabhängig, repektvoll, wehrhaft, selnbstbewusst was
sich nicht nur in den Filmen sondern auch den Intro Sequenzen
wiederspiegelte und in 'Skyfall' auch ein offener Homosexueller
umgang (Szene mit Silver auf dem Hocker)..
Einiges davon ist oder sollte selbstverständlich sein, für andere
dinge war ich offen z.b. die ungeschliffene Art weil Chronologisch
mit CR die anfänge des Agenten erzählt wurden, wie er war, reifte,
und wurde was er ist, und mit einigen tat ich mich
schwer.
Mit dem letzten Abenteuer von Craig habe ich deshalb große probleme
weil man passend einen Schlussstrich ziehen wollte in dem auch die
letzten Grenzen zum einstürzen gebracht wurden. Bond als besorgter
Familienvater, und das Ende, als der Geschichtsträchtige Titelheld
nicht zufrieden auf seinen absolvierten Auftrag zurückblickte
sondern seinen Blick vorrausschickte dem kurze zeit später sein
Körper folgte.
Technisch, die Stunts, choreographien, da gibt es nicht viel zu
meckern, aber dieser Film fühlte sich nicht wie ein Bondfilm an,
sondern etwas Fremdartiges. Fast als ob man Jahrelang im selben
Betrieb Arbeitet und ein anderer Chef übernimmt und du bist
gezwungen dich ihm anzupassen.
Rami Malek als Safin ist, und bleibt, als
Bösewicht ausgesprochen blass. Sein nach außen strahlendes
Bedrohungspotenzial ist sehr schwach. Fast lächerlich, eine Figur
so total unpassend ist W.Obruchev. Das letzte mal als ich eine
Figur so fehl am platz fand sah ich SL5 (Yuri Kamarov).
Lashana Lynch Agentinnen Figur war schlicht
überflüssig, für den Handlungsverlauf nicht zwingend Erforderlich
und wohl ein Statement nach außen in dem man sich offen geben
möchte. Vergleichbar mit 'Shaunette Renee Wilson' in Indy 5.
Die Story, mittels einer DNA Waffe (Nanobots) mit der Programmiert
gezielt bestimmte Menschen, rassen etc. getötet werden können ist
so ne Gradwanderung, vorallem die Art der übertragung durch kurzen
Körperkontakt ist unglaubwürdig. Was am meisten störend war, über
Jahre ist Spectre das Dominierende Verbrechersyndikat gewesen, vor
dem alle respekt haben, und jetzt schaltet es ein Rachsüchtiger
'Junge' mal so eben problemlos aus. Von Film zu Film wurde
Storytechnisch gebastelt und getrickst, erst war es Quantum, dann
stellte sich heraus das Quantum nur eine Tochterorganisation von
Spectre war und jene rückte in den vordergrund und jetzt musste man
sich was überlegen nachdem durch die Inhaftierung von Blofeld
Spectre Schachmatt gesetzt wurde wie man ein weiteres Abenteuer
Inszenieren kann.
Klar, geschmäcker sind zum glück verschieden, für mich aber bleibt
das der zweitschwächste Bond Ever, und es ist nicht ausgeschlossen
das ich ihn eines Tages sogar noch hinter SAEAT einordne. Das
geschah jetzt nur nicht weil der Film wie nicht wie
Actiongeschwängerte B-Movie Parodie wirkte.
Was mich brennend interessiert ist, warum sich Broccolo und Wilson
gegen 'Danny Boyle' als Regisseur entschieden haben. Ursprünglich
lag die vermutung nahe aufgrund div. Berichte weil er Bond sterben
lassen wollte. Das hat sich erübrigt, und die Frage bleibt was
hatte er vor, was genau hätte man noch verkehrter machen können als
Regisseur
C.J.Fukunaga ?
Für die folgenden Bondfilme, das nächste Generationnkapitel wird ja
geschrieben werden, wünsche ich mir das man unbedingt an
Ralph Fiennes als M festhält, der die Rolle
hervorragend verkörpert. Auch
Ben Whishaw und
Naomi Harris passen gut rein.