"Cujo", 1983 07/10
Wie ich bereits in der neuesten Newsmeldung zur erneuten
Veröffentlichung ankündigte, habe ich mir den Tierhorrorfilm nun
noch einmal angesehen. Entgegen meiner Erwartung wurde ich dieses
Mal deutlich besser als bei der letzten Sichtung 2023 unterhalten.
Obwohl es ein sichtlicher Low Budget - Film ist, war sowohl die
Kameraarbeit, als auch das Schauspiel und die Maske überzeugend.
Zwar war der Anfang etwas ruhig, allerdings wurde dieser Einstieg
benötigt, um am Ende die Spannung zu steigern. Und hieran haben -
neben den eingesetzten Hunden natürlich - Dee Wallace und Danny
Pintauro ihren Anteil. Ihre Szenen im Wagen waren zu jederzeit
glaubwürdig und die verschiedenen Emotionen darin wurden sehr gut
verkörpert. Das war wirklich eine herausragende Leistung. Ebenfalls
von den Kreativen hinter den Kulissen, die die in einer nassen
Kältephase gefilmten Szene wie im trockenen Hochsommer gedreht
hatten aussehen lassen. Die Endszene hätte etwas länger ausfallen
dürfen und da sie vom Buchende abwich, hätte mich ein alternatives
Ende interessiert. Beide Enden haben meiner Meinung nach jedoch
ihre Berechtigung. Das Alter von inzwischen 41 Jahren war "Cujo"
bloß an den Frisuren und der Kleidung anzusehen. Er funktioniert
noch immer gut.
Die Bildqualität meiner Blu Ray - Erstauflage, die den Director's
Cut beinhaltet, war für diese Art Film und mit dem geringen Budget
sehr gut. Werden die Umstände außen vor gelassen, handelt es sich
noch immer um eine Bildqualität etwas oberhalb des Standards. Es
gibt jüngere Filme, die deutlich schlechter aussehen. Das Filmkorn
war gering, wurde in einigen Szenen aber grober. In kurzen
Abschnitten gab es Bildrauschen, was schade war. Über die kurz
empfundene neunzigminütige Laufzeit hinweg gab es immer wieder
weiße Bildpunkte und auch ein paar Verschmutzungen. Im Großen und
Ganzen war das Master aber in Ordnung. Die Farben samt
Kontrasteinstellungen wirkten in den meisten Szenen natürlich.
Loben möchte ich neben der oben erwähnten Kameraarbeit auch den
Schnitt, denn obwohl ich von dem Einsatz von Puppen etc. wusste,
konnte ich keine erkennen. Die Angriffe sahen sehr realistisch aus.
Der Knackpunkt des alten Masters war die deutsche Tonspur. Es gab
ein durchgehendes Rauschen und an mehreren Stellen wurden entweder
Geräusche aus der rauschärmeren Originaltonspur verwendet oder
gleich ein paar Sätze auf Englisch belassen. Daher ist es
grundsätzlich gut, dass zwei Neusynchronisationen angefertigt
wurden. An wenigen Stellen, wie in einem Fernsehwerbespot, war der
Ton etwas asynchron. Als Wallace' Rolle im Auto einen Reim vortrug,
war er nicht lippensynchron, was am Text lag und in den neuen
Synchronisationen vielleicht besser übersetzt wurde. Dennoch
machten die Stimmen der etwas dumpfen Erstsynchro eine gute Arbeit,
vor allem in den dramatischen Szenen. Die für die 1980er ziemlich
experimentelle (hier aber zum Werk passende) Musik war etwas lauter
als die Dialoge, was mir nur zu Beginn auffiel. Sie wurde oft
wiederholt und hätte für meinen Geschmack mehr variiert werden
können.
Unerwarteterweise habe ich mir nun die Neuauflage mit der
optionalen Neusynchronisation in die Sammlung geholt. Weil mich
"Cujo" dieses Mal deutlich besser als bei der letzten Sichtung
unterhalten konnte, gebe ich sowohl eine Streaming - als auch
Sammlungsempfehlung ab.