"Jumper", 2008 05/10
Schade, das hätte etwas werden können! Weil es diesen Science
Fiction - Thriller im Stream nicht auf deutsch gab, besorgte ich
mir die DVD. Die Grundidee war interessant und auch der Anfang war
gut umgesetzt, aber mit zunehmender Laufzeit wurde die Geschichte
nicht nur abstrus, sondern auch anstrengend. Zwei wesentliche
Fehler mache ich dafür verantwortlich: zum einen die
hineingepresste Liebesgeschichte, die wie ein Fremdkörper wirkte
und zu sehr von der eigentlichen Handlung ablenkte. Da nutzte auch
der gute schnelle Schnitt nichts, denn sie nahm dem Film massiv das
Tempo. Der zweite Fehler wurde leider mit den Thriller - Elementen
begangen. Dies raubte der Geschichte die Leichtigkeit und dem
Publikum die Möglichkeit, sich in der Hauptperson wiederzufinden
und von eigenen Jumps zu träumen. Leider war die kriminelle Energie
der Hauptfigur auch ungeschickt gewählt, schließlich hätte sie sich
auch für gute Zwecke einsetzen lassen können (vor allem, nachdem
sie in den Nachrichten von einer Flutkatastrophe erfahren hat). Das
Ende hinterließ einige Fragezeichen und war einfach nur dämlich.
Jamie Bell hatte mit den Stoppeln im Gesicht und Samuel L. Jackson
mit den raspelkurzen und furchtbar gefärbten Haaren (der ihn wie
Wesley Snipes' Bruder aus "Demolition Man" aussehen ließ) nicht nur
einen unvorteilhaften Figurenlook, sondern beide auch eine
undankbare Rolle inne.
Die Bildqualität der DVD lag im mittleren Standardbereich. Es gab
durchgehend feines bis in wenigen Szenen mittleres Filmkorn. Die
Farben waren meist warm, wirkten aber in kühleren Szenen und wegen
des etwas zu hoch eingestellten Kontrasts nicht immer natürlich.
Die Schärfe hätte natürlich höher ausfallen müssen (was beim HD -
Master der Fall ist). Die Stärke des Films waren ganz klar die
Effekte, von denen sich trotz des mit knapp 85 Millionen Dollar
eher niedrigen Budgets noch immer die allermeisten sehen lassen
konnten. Davon können sich heutige Filme ein paar Scheiben
abschneiden. Die Synchronisation klang professionell und Bianca
Krahl mal ausnahmweise nicht überdreht nervig. Die Musik war in
Ordnung und konnte die spannenden Szenen passend untermalen.
Ich fand es schade, dass die Liebesgeschichte und der Strang mit
dem Weglaufen vor dem Mörder enthalten waren. Wäre "Jumper" ein
Abenteuer - oder reiner Science Fiction - Film mit einem
ehrlicheren Hauptcharakter geworden, wäre er deutlich besser
gewesen. Vor allem hätten sich dann keine Logiklöcher und dutzende
Fragen ergeben. So wurden die wirklich guten Spezialeffekte und die
guten Darstellenden leider verheizt. Ich enthalte mich mit einer
Empfehlung und hoffe, dass es irgendwann mal ein Remake gibt,
welches die eklatanten Schwächen dieses Films umgeht.