Gifted (2017, Marc Webb)
Sorgerechtsstreit zwischen Oma und Onkel um ein hochbegabtes Kind.
Ich mochte die zentrale Streitfrage zwischen Förderung und
Sicherung der sozialen Entwicklung des Kindes. Nur leider ist der
Rest so schmalzig und manipulativ geraten, sodass die ambivalente
Ausgangslage schnell verpufft und der Zuschauer klar der einen
Seite die Daumen drückt. Spätestens ab der Hälfte ist die
kommerzielle Ausrichtung nicht mehr zu übersehen, der Film hat dann
außer auf die Tränendrüse drücken nichts mehr zu erzählen.
Gefühlsduseliges Drama nach bekannten Schema.
(5/10)
Unforgettable (2017, Denise Di Novi)
B-Movie Liebes-Thriller nach bekanntem Schema: Ex-Frau versucht mit
allen Mitteln die neue Beziehung ihres Ex-Mannes zu zerstören.
Katharine Heigl als durchtriebene Ex-Gattin ist auch gar nicht mal
so verkehrt (steht ihr deutlich besser als ihre bisherige
Emanzen-RomCom-Standardrolle), der Rest leidet aber zu stark an dem
einfallslosen Script.
(4/10)
The Intervention (2016, Clea DuVall)
Ich mag ja Reunion-Filme. Der hat durchaus ein paar gute
Comedy-Momente (Melanie Lynskey = MVP, auch wenn sie nur wieder
eine Variation ihrer Paraderolle spielt), der Rest ist aber zu
bekannt und überraschungsarm. Von den Figuren über deren Probleme
zu der letztendlichen Entwicklung hat das Script so gar keine neuen
Ideen zu bieten, die
The Big Chill damals
etablierte.
(5/10)
Their Finest (2016, Lone Scherfig)
Während des 2 Weltkrieges will die britische Regierung einen Film
über Hoffnung und Heldenmut produzieren, der auf den wahren
Ereignissen von der Evakuierung von Dunkirk basiert. Gerade die
erste Hälfte hat einen angenehmen Rhythmus, spielt unterhaltsam mit
Geschlechts- und Filmbranchenklischees (z.B. wenn die Produzenten
diskutieren was alles ins Drehbuch *muss*). Verliert dann leider in
der zweiten Hälfte etwas den Fokus und driftet zu sehr in eine
klischeehafte Liebesgeschichte ab. Gemma Arterton beweißt aber ein
weiteres mal, dass sie mehr als nur gut aussehen kann.
(6/10)