“I´ll be back” ist ein vielzitierter Spruch von Arnold
Schwarzenegger, den er in Bezug auf seine Karriere ebenfalls wahr
gemacht hat. Er ist wieder zurück. Nachdem er bereits bei
The Expendables 1 + 2 erste
Gehversuche nach seiner politischen Karriere als Gouverneur von
Kalifornien im Action Metier wagte, nimmt er bei
The Last
Stand wieder eine komplette Hauptrolle ein. Die Frage ist
nur, ob er nach der jahrelangen Abstinenz noch an seine alten
Glanztaten anknüpfen kann.
Story
Eigentlich wollte der ehemalige Drogen-Cop Ray Owens (A.
Schwarzenegger) sich in seinen alten Tagen als Sheriff in dem
kleinen Kaff Summerton Junction auf seine Rente vorbereiten. Da
aber der Drogenboss Gabriel Cortez (E. Noriega) aus den Händen von
Agent John Bannister (F. Whitaker) entfliehen konnte und nun sein
Weg zur mexikanischen Grenze genau durch seinen Ort führt, bleibt
ihm nichts anderes übrig, als sich zur Wehr zu setzen. Denn Cortez
hat sich Unterstützung von einigen Söldnern geholt, die mit der
hiesigen Bevölkerung nichts Gutes im Schilde führen und im
Zweifelsfall über Leichen gehen.
Um eines vorwegzunehmen: Schwarzenegger ist in die Jahre gekommen
und das sieht man ihm auch deutlich an. Passenderweise wurde ihm
eine entsprechende Rolle von Autor Andrew Knauer wie auf den Leib
geschrieben. Ein alternder Actionheld, der dennoch ordentlich
zupacken kann und noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Wer
bereits mit
End of Days,
The 6th
Day oder
Terminator 3 nichts mehr anfangen
konnte, wird ebenso an
The Last Stand kaum Freude
haben. Wer aber der steirischen Eiche eingesteht, dass sie einige
Altersringe hinzugewonnen hat, dessen ungeachtet immer noch wie ein
Fels in der Brandung steht, bekommt einen abwechslungsreichen und
überaus spannenden Film serviert, der von Regisseur Kim Jee-woon
(
The Good, the Bad, the Weird,
I saw the Devil) ausgezeichnet in
Szene gesetzt wurde. Der Süd Koreaner hat mit viel Sorgfalt und mit
einfachen Mitteln einen schnörkellosen Action Film, der nicht ohne
Augenzwinkern auskommt. Die leicht humorvollen und teils
selbstironischen Einlagen („Wie fühlst du dich?“ „Alt!“) sind das
Salz in der Suppe. Gerade durch diese Elemente nimmt sich der Film
selbst nicht zu ernst und sorgt gleichzeitig damit für
hervorragende Unterhaltung.
Zwar steht bei
The Last Stand Schwarzenegger
zweifelsohne im Mittelpunkt der Geschichte, aber auch er wäre
nichts ohne einen namhaft besetzt Nebenrollen-Cast. Neben Rodrigo
Santoro (
Was passiert, wenn’s passiert ist,
300), Jaimie Alexander
(
Love and other Drugs – Nebenwirkung
inclusive), Eduardo Noriega (
Blackthorn), Luis Guzmán
(
Der Ja-Sager) und Johnny Knoxville
(
Walking Tall – Auf eigene Faust)
sind es gerade Forest Whitaker (
8 Blickwinkel,
Street Kings) und Peter Stormare
(
Chocolat,
Lockout), die in ihren Rollen
glänzen. Vor allem letzterer ist einfach wunderbar in der Figur des
Söldner-Anführers Burrell. Respekt gebührt Harry Dean Stanton
(
Der Pate – Teil II), der im Alter
von 86 Jahren eine wie gewohnt solide Darstellung bietet und die
von Roger Ebert formulierte Stanton-Walsh-Regel erneut bestätigt:
Kein Film, in dem der Mime mitspielt ist (wirklich) schlecht. Von
daher gilt für alle Schwarzenegger Fans, sich selbst ein Bild davon
machen, dass der Exil-Ösi noch lange nicht eingerostet ist.
Bildqualität
-
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis
2,40:1
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Original Kinoformat
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digitale Kameraaufnahmen
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sehr gute Schärfe bei hohem aber nicht perfektem
Detailgrad
-
teils gute Plastizität
-
nur wenige weichere Abschnitte
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natürliche und kräftige Farbgebung bei gut eingestelltem, leicht
erhöhtem Kontrast
-
leichter aber nicht störender Einsatz von Farbfiltern
-
kräftiger Schwarzwert mit solider Durchzeichnung
-
nur sehr selten sind schwache Kompressionsspuren sichtbar
Im Großen und Ganzen ist die Bildqualität wirklich hervorragend
ausgefallen. Bei näherem Blick fallen doch einige, wenn auch wenige
Beeinträchtigungen auf, die eine Höchstnote nicht zulassen. Gründe
dafür sind einige weichere Abschnitte, die vor allem in dunklen
Szenen auftauchen sowie vereinzelte Kompressionsspuren. Abgesehen
davon darf sich der Zuschauer auf ein detailreiches und
hochwertiges Bild freuen, das dem Full-HD Medium voll gerecht wird.
Die erdige Farbgebung passt ausgezeichnet zu dem modernen Western
Touch der Geschichte, erscheint aber dennoch natürlich.
Tonqualität
-
Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1, Englisch DTS-HD Master Audio
7.1
-
verlustfreier HD Ton in Deutsch
-
außerordentliche kräftige aber dennoch ausgewogene Abmischung
bei ausgezeichneter Dynamik
-
hervorragende und prägnante Bässe
-
zahlreiche und ausgezeichnete Surroundeffekte bei phänomenaler
Direktionalität
-
jederzeit klar verständliche Dialoge
Sowohl der deutsche als auch der englische Ton liegen verlustfrei
in DTS-HD Master Audio 7.1 vor. Gerade in den Action-lastigen
Szenen ist das akustisch gewordene Inferno über sämtliche Kanäle zu
hören. Nichtdestotrotz bleibt eine natürliche Dynamik erhalten, die
dank der ausgewogenen Abmischung dessen ungeachtet die Dialoge
nicht untergehen lässt. Die satten und prägnanten Bässe fordern den
Subwoofer ausgezeichnet ohne dabei durch Dröhnen negativ
aufzufallen. Die Dialoge gehen trotz dessen zu keinem Zeitpunkt im
lauten Getöse unter. Ganz klar: Höchstpunktzahl.
Ausstattung
-
Making of (HD; 28:11 min.)
-
Interview mit Arnold Schwarzenegger (HD; 5:46 min.)
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B-Roll (HD, 3:37 min.)
-
Featurette "Cornfield Chaos Scene Breakdown" (HD, 11:21
min.)
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Featurette "The Dinkum Firearm and Historik.Weaponry Museum
Tour" (HD, 11:21 min.)
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Featurette "Actor Cam mit Johnny Knoxville und Jamie Alexander"
(HD, 10:32 min.)
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6 Deleted Scenes (HD, 8:10 min.)
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7 Extended Scenes (HD, 14:00 min.)
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8-teilige Trailershow
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Wendecover
Auf der Blu-ray finden sich eine Vielzahl an zusätzlicher
filmbezogenen Beiträgen wieder, die allesamt in HD vorliegen und
(abgesehen vom B-Roll) optionale deutsche Untertitel bieten. Neben
einem recht ausführlichen Making of gibt es darüber hinaus noch ein
Interview mit Arnold Schwarzenegger (das auszugsweise auch im
Making of verwendet wurde) sowie diverse Featurettes und entfernte
oder erweiterte Szenen, die allesamt mehr oder minder interessant
anzuschauen sind. Lediglich das B-Roll ist wie so oft lediglich
Füllmaterial. Neben einer Trailershow aus dem Hause Splendid zur
Eigenwerbung ist darüber hinaus ein Wendecover vorhanden.
Fazit
In technischer Hinsicht geht es kaum noch besser. Das Bild ist bis
auf wenige Ausnahmen hervorragend ausgefallen und präsentiert sich
mit hoher Schärfe und stimmungsvollen, aber kräftigen Farben. Der
Ton knackt mühelos mithilfe von umfangreichen Surroundeffekten,
äußerst kräftigen Bässen und einer ausgewogenen, dynamischen
Abmischung die Höchstpunktzahl. Bonusmaterial ist zahlreich und
informationsreich vorhanden. Sicher ist:
The Last
Stand ist keineswegs mit
Predator oder
Red Heat zu vergleichen. Schwarzenegger
ist in die Jahre gekommen, was aber keine qualitative Minderung
darstellt, denn die Geschichte wurde hervorragend an die
konstitutionelle Verfassung des Hauptdarstellers angepasst und ihm
eine entsprechende und stimmige Rolle auf dem Leib geschneidert.
Wer
The 6th Day oder seine Leistung in
The Expendables 2 mochte, wird bei
The Last Stand nicht enttäuscht sein. (sah)
Story 8
Bildqualität 8
Tonqualität 10
Ausstattung 7
Gesamt * 8
Kaufempfehlung 8 von 10
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 + Dali Vocal / Rear: Dali Zensor
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