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Keith Lemon - Der Film

Gestartet: 18 Juni 2013 08:22 - 0 Antworten


Veröffentlichung:
04.07.2013
Laufzeit:
86 Minuten
Schauspieler:
Regisseur:
Produktion:
Kategorie:
Altersfreigabe:
#1
Geschrieben: 18 Juni 2013 08:22

Michael Speier

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Story: 3/10
Bildqualität: 8/10
Tonqualität: 8/10
Ausstattung: 8/10



Keith Lemon ist eine fiktive Persönlichkeit des britischen Komikers Leigh Francis, der diesen Charakter für seine Comedyshow Bo’ Selecta kreierte. Der Charakter erreichte auf der Insel bald Kultstatus, und da war es natürlich nur ein kurzer Schritt bis auf die Leinwand.
Nachdem bereits Sascha Baron Cohen seine Kunstfiguren Ali G., Borat und Brüno mit wechselhaftem Erfolg auf das Kinopublikum losgelassen hat, schafft nun auch Keith Lemon den Sprung. Wer Keith Lemon kennt, dem ist natürlich von vorne herein klar, dass es sich dabei nur einen Fettnäpfchen-Weitsprung handeln kann. Die Frage ist nur, wie hoch fliegt der Mist, wenn Keith mit Anlauf hinein springt?


Story:

Keith Lemon ist ein Unternehmer und Erfinder aus dem englischen Leeds. In London versucht er, seine neue Erfindung, einen ausklappbaren Begrenzungspfahl zur Dienstahlsicherung für Autos, an den Mann zu bringen, scheitert dabei jedoch grandios. Indessen hat er bereits eine Million dieser unsäglichen Dinger beim „bösen Steve“ bestellt, der natürlich sein Geld sehen will, weil er Keith ansonsten die Vorhaut abschneidet (die er schon längst nicht mehr besitzt). Da Keith momentan nicht greifbar ist, entführt der fiese Halunke vorerst schon einmal Keith’s Freundin Rose (Laura Eikman) und droht, diese in einen kochenden Bottich zu tauchen, wenn er sein Geld nicht bekommt.
Glücklicherweise bekommt Keith von dem Aussteller am Stand neben seinem eine neue Erfindung geschenkt: Ein Telefon ohne Tasten!
Auch diese Neuerung möchte vorerst niemand haben, bis zu dem Augenblick, an dem Keith eine Zitrone auf die Rückseite des Telefons klebt, was unverständlicherweise einen Boom auf die Geräte auslöst, und Keith über Nacht zum Milliardär macht. Aber das Telefon hat seine Tücken, und schon bald wird der frischgebackene Milliardär von haufenweise Leuten verfolgt, die ihm nicht nur an die Vorhaut, sondern an sein Wichtigstes wollen: Sein Geld!


Von der Grundidee her, ein Telefon ohne Tasten, dass sich erst verkauft, nachdem eine Frucht auf der Rückseite aufgeklebt ist, hätte der Film durchaus das Potential, eine bitterböse Gesellschaftskritik zu werden, die hemmungslos auf dem Apple/iPhone-Hype herumreitet, und alles schön durch den Kakao zieht. Allein, wer Keith Lemon kennt, ahnt bereits, dass daraus nichts wird.
Statt einer witzigen Persiflage erwarten den Zuschauer Fäkalwitzchen, Geschmacklosigkeiten und dumme Sprüche am Stück. Das wäre sogar noch halbwegs in Ordnung, wenn die Gags wenigstens zünden würden. Leider ist das nur in den allerseltensten Fällen der Fall.
Die meisten Witzchen verpuffen unbelacht und werden bereits nach kürzester Zeit nervig, so dass wirklich nur Hardcore-Fans des Ausnahmekomikers diesem Film etwas abgewinnen können, und am Ende wartet der Film auch noch mit einer Wendung auf, die dreist bei dem Steve Martin Klassiker Reichtum ist keine Schande geklaut wurde. Da helfen auch die englischen Stars nicht viel, die sich in diesem Film die Klinke in die Hand geben um einen belanglosen Cameo-Auftritt nach dem anderen zu absolvieren.
Und nicht einmal The Hoff, der sich ebenfalls selbst spielt, scheint sich in seiner Rolle wohl zu fühlen, und dabei ist er für sonst jeden Mist zu haben (Piranha 3DD). Von Leigh Francis, alias Keith Lemon, war ohnehin keine besondere darstellerische Leistung zu erwarten, und er schafft es tatsächlich spielend, die geringen Erwartungen noch zu unterbieten.. Völlig talentlos, aber über alle Maße von sich überzeugt, kalauert er sich von einem schlechten Gag zum nächsten, ohne dabei auch nur die geringste Chance auf einen Lacher zu bekommen. Auch seine Filmpartnerin Kelly Brook, die sich kurzerhand ebenfalls selbst spielt, füllt ihre Rolle nicht einmal ansatzweise so aus wie ihr Dekollete. Lediglich der kleinwüchsige Verne Troyer (Mini-Me aus Austin Powers) schafft es als Keiths Schutzengel Archimedes, dem Zuschauer den ein oder anderen Schmunzler abzuringen.


Bild:

- Bildformat: 1,85:1 (16:9 Vollbild) in 1920x1080p/24 Auflösung
- Video-Codec: MPEG-4/AVC
- Satte, strahlende Farben
- Sehr hohe Schärfe, im Nah- wie im Fernbereich
- Hauttöne unnatürlich blass.

Das Bild der Scheibe ist nahezu makellos. Satte Farben, gute Kontraste und ein sehr hoher Schärfegrad – so muss eine Blu-Ray aussehen. Lediglich die Hauttöne sind ein wenig blass und befremdlich geraten, was gerade angesichts der sonst so satten Farbgebung ins Auge fällt.


Ton:

- Deutsch DTS-HDM 7.1
- Englisch DTS-HDM 7.1
- Satter Sound bei den Musikeinlagen

Der Ton kann in den Musikeinlagen durchaus überzeugen, und reißt den Zuschauer das ein oder andere Mal aus seinem Dämmerzustand. Wuchtig dröhnt und hämmert es im Heimkino, wenn der Soundtrack aus sämtlichen Boxen den Raum flutet.
Ansonsten hat der Film tonal nicht viel zu bieten. Es gibt hin und wieder ein paar nette Soundeffekte, in Massenszenen wie der Toga-Party kurz vor Schluss bekommt man ein wenig Raumklang geboten, aber ansonsten ist der Soundteppich nicht wirklich der Rede wert.
Dennoch bleiben die Stimmen stets klar und verständlich, wobei der Originalton weitaus dynamischer ist als die deutsche Synchronisation. Dafür kommt das mangelnde schauspielerische Talent des Hauptdarstellers in der Synchro nicht so stark zum tragen, da der Synchronsprecher mit seiner Stimme mehr Emotionen überträgt als der Darsteller selbst.



Extras:


- Audiokommentar (ohne deutsche Untertitel)
- Blooper Bits (5:06 Minuten)
- Alternatives Ende (2:05 Minuten)
- Interview mit Douglas (1:11 Minuten)
- Making Of (26:22 Minuten)
- Script Meeting (3:10 Minuten)
- Deleted Scenes (16:25 Minuten)

In Punkto Extras geizt die Blu-Ray keineswegs, sonder fährt eine ganze Palette an netten Schmankerln auf, die auch den letzten Fan zufrieden stellen werden Ein Making of, Erweiterte, alternative und verpatzte Szenen und sogar ein Audiokommentar befinden sich im Gepäck der Scheibe, wobei letzterer leider eine deutsche Untertitelspur vermissen lässt, während die restlichen Boni über Untertitel verfügen.


Fazit:

Rein technisch betrachtet gibt es an dem Titel nicht viel auszusetzen. Die Farben des Films sind strahlend und satt, wobei lediglich die Hauttöne ein wenig blass wirken. Dafür ist die Schärfe in beinahe allen Szenen wirklich hervorragend. Auch der Ton kommt wuchtig und voluminös aus allen Boxen, wobei Raumklang und Soundeffekte sich dezent zurückhalten, und lediglich der Soundtrack gut zur Geltung kommt und die Dialoge niemals überlagert werden, sondern immer klar und verständlich bleiben. Auch die Extras lassen kaum Wünsche offen, und lediglich die fehlenden Untertitel beim Audiokommentar verpassen einen leichten Dämpfer.


So gut der technische Aspekt der Scheibe ist, so schlecht ist der aufgespielte Film. Hierbei handelt es sich um einen cineastischen Totalausfall auf unterster Ebene. Fäkalhumor und Sexwitzchen, dumme Sprüche und eine hanebüchene Story, die von talentlosen Darstellern zum Besten gegeben wird. Für Fans des britischen Komikers mag der Streifen vielleicht noch taugen, alle Anderen sollten besser die Finger davon lassen.


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