Geschrieben: 06 Aug 2010 18:25
schni schna schnappi schnappi schnappi
schnapp...
Es geschah vor langer Zeit, in einer
weit entfernten Galaxis....soweit nun vielleicht doch nicht. Es
geschah aber vor langer Zeit einem weit entfernten Land. Das
verliebte Titanen-Pärchen Kronos und Rhea dürfen sich über ein
weiteres Kind freuen. Leider hat der Papa die schlechte
Angewohnheit, seine Kinder gleich nach der Geburt zu verschlingen,
damit diese ihm in späteren Zeiten den Thron nicht abspenstig
machen können. Da auch Kronos seine Frau nicht ganz im Griff hat,
ein Umstand, welcher sich bis heute kaum geändert hat, erfährt er
nicht, dass sie ein weiteres Kind ohne sein Wissen empfangen hat –
Augenzeugen konnten aber immerhin bestätigen, dass er bei der
Zeugung dabei war. Die Rede ist von Zeus, welcher später Herrscher
des Olymps und damit mächtiger als alle anderen Götter werden
sollte. Auch er war wie sein Vater kein Kind von Traurigkeit,
Immerhin hatte er sage und schreibe 36 Frauen. Aus diesen
Beziehungen stammten auch seine 66 Kinder, für die er in der
heutigen Zeit 14.103 Euro Kindergeld erhalten würde. Einer dieser
Sprösslinge war Perseus – der Held im Film „Kampf der
Titanen".
Blu-ray Daten:
Kodierung: VC-1 –
23,976fps
Seitenformat: 16:9 –
2,40:1
Auflösung: 1080p
Sprachen: Deutsch DD 5.1, Englisch
DTS-HD MA 5.1, Englisch DD 2.0 (Audiodeskription), Französisch DD
5.1, Spanisch DD 5.1 und Italienisch DD 5.1
Spieldauer: 106 min
Produktionsjahr: 2010
Link zur IMD: http://www.imdb.de/title/tt0800320
Testgeräte:
Samsung PS58B680
Teufel System 5 THX
HTPC mit Blu-raylaufwerk
Inhalt
Zeus, Herrscher des Olymps und
Wächter über die von ihm geschaffenen Menschheit, ist unzufrieden.
Die Häretiker, Bewohner der Stadt Argos, lehnen sich gegen die für
sie nicht nachvollziehbare Willkür der Götter auf und wollen diese
nicht mehr verehren. Verständlicherweise trübt sich dadurch die
Stimmung im Olymp merklich ein. Zeus beauftragt seinen Bruder
Hades, Herrscher der Unterwelt, die Menschen mit allen Mitteln
wieder zur Raison zu bringen, koste es was es wolle. Allerdings
haben die Götter nicht bedacht, dass unter den Sterblichen auch ein
Halbgott verweilt – Perseus. Der Fischer Spyros fand ihn als
Säugling auf dem Meer, eingesperrt in eine Kiste auf seiner toten
Mutter liegend. Dieser nahm ihn in seine Familie auf und wurde
somit sein Vater. Als jedoch Perseus´ gesamte Familie von Hades
getötet wird, schließt sich dieser den Häretikern an, um den
Göttern eine Lektion zu erteilen und die Menschen endlich zu
befreien. Doch für diesen Feldzug bleiben nur zehn Tage Zeit.
Anschließend wird Hades einen schrecklichen Riesenkraken auf die
Stadt Argos loslassen, welcher diese in Trümmer legen
wird.
Was sich auf dem Papier spannend
liest, verkommt im Film zu einer losen Aneinanderreihung einzelner
Actionszenen inklusive dem ein oder anderen haarsträubenden
Logikfehler. Die Dialoge sind großteils schwach und ohne wirklichen
Inhalt. Stattdessen dienen sie viel mehr als Füller zwischen den
einzelnen Kämpfen mit diversen Flugbiestern und Riesenskorpionen.
Eine Charaktervertiefung findet dadurch nicht statt, weshalb sich
der Zuschauer mit diesen absolut nicht identifizieren kann. Durch
die ebenfalls fehlende Beleuchtung der Vergangenheit oder
familiären Umfelder der Hauptdarsteller verkommen diese zu
namenlosen Soldaten, welche bereits Sekunden nach ihrem Tod wieder
vergessen sind. Ein Schockgefühl beim Tod eines der
Gruppenmitglieder, als Beispiel wäre hier Herr der Ringe 1 zu
erwähnen – der „Tod" von Gandalf, bleibt ebenso völlig aus. Dafür
gibt es allerdings diverse andere Szenen, welche Herr der Ringe
verdächtig gleichen. Die Ähnlichkeiten gehen quer durch alle
Bereiche: Kampfart, Dialoge, Transportmittel – selbst Io, eine
nette Dame, welche Perseus immer und überall hin folgt, weist nicht
nur durch ihre blase Hautfarbe verdächte Ähnlichkeiten mit Arwen
auf. Wäre dies alles nicht schon genug, stechen sofort die hässlich
und schlichtweg peinlich anmutenden Götterkostüme ins Auge. Diese
wirken derart lächerlich, dass wohl auch die Darsteller peinlich
berührt ihre schauspielerische Leistung an ihr Outfit anpassten.
Von einem prachtvollen Olymp bekommt der Zuschauer ebenso wenig zu
sehen. Dafür erhält er billig wirkende Kulissen, welche sich auf
B-Movie Niveau bewegen. Dass diese Eigenschaften der Atomsphäre
nicht gerade zuträglich sind, versteht sich von selbst. Stattdessen
kratzt sich das geneigte Publikum immer wieder verdutzt am Kopf,
wenn die Logik wieder einmal schwer zu wünschen übrig lässt. Der
Fährmann transportiert anscheinend auch ohne Obulus Reisende
fröhlich durch Gewässer, der Wechsel zwischen unserer Welt und der
Unterwelt passiert im Vorbeigehen gänzlich ohne Effekt. Im Übrigen
war Io auch keine junge hübsche Frau, sondern eine Kuh. Aber
solchen Kleinigkeiten konnte man sich im weit entfernten Hollywood
nicht widmen.
Bild
Das im VC-1 Codec präsentierte Bild
ist über weite Strecken gut, die Schärfe sogar sehr gut. Auf
felsigem Untergrund sind einzelne Steine spielend auszumachen.
Ebenso bestechen Nahaufnahmen von wunderbarer Durchzeichnung – egal
ob feine Härchen, Dreck oder Bartstoppeln unrasierter Halbgötter,
nichts bleibt dem Zuschauer verborgen. Die Farbgebung ist kühl und
erdig gehalten, leuchtende Farben sind kaum vorhanden. Der
Schwarzwert ist gut, von der Referenz aber ein gutes Stück
entfernt. Details werden jedoch nicht verschluckt. Der Kontrast ist
zwar nicht ausgezeichnet, bewegt sich allerdings im guten
Mittelfeld. Das minimal ersichtliche Korn ist in manchen Szenen
nicht vorhanden, da diese mittels diverser Filter nachbearbeitet
wurde. Wie schon bei der Ultimate Hunter Predator Edition
erscheinen dadurch manche Gesichtsaufnahmen leicht verwachst.
Besonders in den Szenen im Olymp wird der DNR Einsatz sehr
deutlich. Diese Abschnitte wurden extrem weich gezeichnet, worunter
die Durchzeichnung leidet und auch das Bild stark verfälscht
wird. Die hässlichen
Blendeffekte, welche durch die Götterkostüme „erzeugt" werden,
setzen dem Ganzen noch die Krone auf. Mit einem Produktionsbudget
von zirka 120 Millionen US-Dollar möchte man meinen, dass zumindest
die CGI-Effekte die schwachen Dialoge ausgleichen können. Doch auch
im tricktechnischen Bereich gibt es nur wenig Positives zu
berichten: Riesenskorpione werden sofort als Computeranimationen
entlarvt, da deren Schattenbildung nicht immer korrekt ist. Die
Texturen passen in ihrer farblichen Darstellung und Durchzeichnung
nicht zur restlichen Umwelt. Auch die Bewegungen an sich wirken zu
abgehackt und dadurch künstlich. Am Schlimmsten aber hat es Medusa
erwischt. Der netten Dame mit ihrer herrlichen Frisur sieht man
ihre Computerherkunft selbst auf einem iPhone-Minibildschirm sofort
an: Billige Gesichtstexturen, schlechte Animationen….. hier hätten
die Produzenten wohl besser bei Pixar anfragen sollen. Einzig der
Kraken gegen Ende ist einigermaßen gelungen, wobei es aber auch
hier bei diversen Wassereffekten und Kraken-Texturen zu einigen
Ungenauigkeiten kommt, wodurch das Vieh wie ein Fremdkörper in der
Szene wirkt. Zu guter Letzt sollten noch die stellenweise ebenfalls
misslungenen Panoramaaufnahmen erwähnt werden. So sieht der Palast
der Stadt Argos wie ein Foto aus, ebenso sind viele Szenen in
Felsschluchten sofort als billige Studioaufnahmen zu erkennen –
Raumschiff Enterprise TOS und deren Pappfelsen grüßen an dieser
Stelle recht herzlich.
Nahaufnahmen sind wie schon erwähnt sehr gut.
Sonnenuntergänge erzeugen ein sehr warmes Gelb, welches sehr
stimmungsvoll ist.
Die Götterszenen wurden mittels Filtereinsatz sehr
stark verfälscht - wie deutlich zu sehen ist. Dazu gesellen sich
billig anmutende Kulissen und ein wunderschöner Plastikvogel im
Hintergrund. :thumb:
Copy and
Paste. Der Palast im Hintergrund wirkt am Screenshot zwar nicht so
auffällig, in der bewegten Szene allerdings entfaltet dieser extrem
schlechte Effekt aber seine volle Pracht.
Billige Effekte - Klappe die Zweite. Manche
Barbiepuppen sehen da realistischer aus.
Zum
Abschluss noch eine gute Szene. Besonders im Wald fällt das satte
Grün der Blätter auf, ebenso ist die Durchzeichnung sehr
gut.
Ton
Die im Dolby Digital auf die Disc
gepresste Tonspur wird dem monumental klingenden Filmtitel nicht
gerecht. Zu brav präsentiert sich die Spur den gesamten Film über.
Dialoge sind zwar klar und verständlich, kommen aber fast gänzlich
aus dem Centerlautsprecher, ebenso werden in vielen Szenen selbst
die vorderen Lautsprecher nur ungenügend in das Geschehen mit
einbezogen. Geht es in Kämpfen richtig zur Sache, erwacht nicht nur
die Front zum Leben, auch die hinteren Boxen werden endlich aktiv.
Der Subwoofer kommt zwar immer wieder zum Zug, für gigantische
Monster und dem Hochhaus großen Kraken aber dennoch zu schwach und
auch unpräzise. Die fehlende Präzision betrifft auch diverse
Nebengeräusche, wie das Plätschern von Wasser, der von Felswänden
reflektierte Hall, oder aber loses Gestein, welches den Berg
herunter kullert. Dies alles vernimmt der Zuschauer eher als eine
nicht ortbare Suppe von Geräuschen, einzelne Details lassen sich
nicht heraushören.
Fazit
Starten
wir mit den wenigen positiven Aspekten: Das Bild ist über weite
Strecken in Ordnung. Der Einsatz von diversen Filtern gibt zwar
Grund zur Klage, wirkliche Aussetzer gibt es bis auf die für
Hollywood-Verhältnisse schlechten Effekte aber nicht. Solche
sollten allerdings in einem über 100 Millionen Dollar teurem Film
nicht vorkommen. Der Ton ist ebenfalls gut, lässt aber den nötigen
Druck und die Detailliertheit vermissen. Die Story ist einfach
gestrickt, linear, vorhersagbar und stellenweise unlogisch. Die
Konversationen sind derart nichtssagend, dass sich der Zuschauer
zwei Minuten später bereits fragt, was denn das Thema des
vorangegangenen Dialogs gewesen sei. Manchmal besitzen selbst Al
Bundys Schuhanekdoten mehr Inhalt, als dieser 106 minütige
Storyunfall.
Story 3,5/10
Bild 7/10
Ton 6,5/10
Geschrieben: 06 Aug 2010 18:31
Und nun ein paar Worte in eigener Sache. Da dies mein 100. Review
für diese Seite ist, möchte ich mich ganz herzlich bei euch
bedanken. Danke für die viele positive Kritik, welche ich von euch
immer bekommen habe. Natürlich auch ein Danke an all jene, die mich
auf Fehler hingewiesen haben bzw. Verbesserungsvorschläge
nannten.
Mir haben die 100 Reviews sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe,
dass ihr mir auch weiterhin eure Kritik nicht vorenthaltet - sowohl
positive wie auch negative.
Ihr seid ein tolles Publikum! DANKE!
Eurer Seesternchen :);)
Geschrieben: 06 Aug 2010 18:40
Klasse Review, wie immer!
Werde mir den Film allerdings nicht kauf, da ich ihn im Kino total
langweilig fand. Das Bild überzeugt mich auch nicht auf der
BD.
Trotzdem, Danke für das Review!
Geschrieben: 06 Aug 2010 18:50
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6
Bedankte sich 333 mal.
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Glückwunsch und natürlich wieder Danke.Tolle Review.Auf die
hoffentlich nächsten 100.
Geschrieben: 06 Aug 2010 18:52
Vielen Dank fürs reviewen :thumb:
Toll und sehr ausführlich wie immer! Ich werde wohl auch lieber nen
Bogen um die BD machen. Die technische Seite haut mich irgendwie
nicht vom Hocker, weder Bild, Ton oder gar die Effekte.
Wünsche dir auch weiterhin viel Spaß bei deinen Reviews und ich
würde gern weitere 100 lesen ;)
Das Wasser steht uns bis zum Hals, aber seine Qualität ist
ausgezeichnet.
Geschrieben: 06 Aug 2010 18:57
Danke für die Review!
Auf die nächsten 100 :)
Gruß Dennis!
Geschrieben: 06 Aug 2010 19:13
Gast
Sehr schönes Review, was den Film auf den Grund geht und sauber und
objektiv bewertet wurde.
Glückwunsch zu Deinem 100. Review. Mach weiter so denn Schreiben
kannst Du sehr gut und was man gut kann soll man nicht lassen
:)
In diesem Sinne...möge die Review Macht mit Dir sein :cool:
Geschrieben: 06 Aug 2010 19:27
Fancy
Meinen Glückwunsch zu Deinem
100 Review.
Mache weiter so !
Ein dickes Dankeschön !
Der Film ist nicht so dolle.......
Geschrieben: 06 Aug 2010 19:30
Hallo Review Kollege, das Danke schön geht zurück an dich!
Herzlichen Glückwunsch zum 100sten Review! :thumb: Weiter so, du
gehst deinen Weg! ;)
Geschrieben: 06 Aug 2010 20:08
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Deine Reviews lese ich mit Abstand am liebsten! Vielen Dank dafür
:thumb:
Da ich den Film noch nicht kenne, war diese Review für mich sehr
hilfreich, vor allem durch die unterstützenden Screenshots.
Wo ein Jubiläum ist, kann noch eins kommen. Geb dir weiterhin so
viel Mühe, und wir feiern irgendwann die nächste runde Zahl. :rofl: