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Twin Peaks-Box, endlich da! :)
29. Juli 2014Soooooooooo, heute kam sie also endlich, die Blu-ray-Box einer meiner Lieblings-Serien aus den Anfängen der 90er! Als Serien noch als "Unterhaltung zweiter Klasse" golten, was man auch absolut so unterschreiben kann! Naja, zumindest zum großen Teil. Die Serien, mit denen man so aufgewachsen ist (vornehmlich damals im Privat-TV zu finden), zählen aus Nostalgie-Gründen natürlich nicht dazu. Und diese Perle hier hat damals einige Türen in einigen Köpfen von Zuschauern und sicherlich auch Fernsehschaffenden leise, aber bestimmend geöffnet. Vieles, was nach Twin Peaks kam, wäre ohne die Vorarbeit von Lynch und Frost wohl nicht möglich gewesen.
TWIN PEAKS, von David Lynch und Mark Frost (dessen Name man übrigens im Zusammenhang mit der Serie manchmal sträflich unterschlägt!). Es wundert einen auch heute noch, daß dieses Experiment einer Show damals überhaupt grünes Licht vom Sender bekommen hat. Oberflächlich geht es um einen Mordfall an einem weiblichen Teenager in einem US-Provinzörtchen. Idyllisch, etwas abgelegen, aber natürlich spürt man sofort, daß unter der Oberfläche etwas gärt...
Zur schnelleren Aufklärung wird der leicht verschrobene FBI-Agent Dale Cooper entsandt. Der plappert dauernd und jedes Detail in sein Diktiergerät, an eine gewisse "Diane" adressiert. Gemeint könnte eine Sekretärin sein. Aber vielleicht, ja nur vielleicht, ist das ja der Name, den Agent Cooper dem Gerät gegeben hat.
Zusammen mit Sheriff Truman und dessen kleiner, nicht weniger komischen Truppe macht er sich sogleich an die Arbeit...und entdeckt sein Faible für den leckeren Kaffee und natürlich den noch leckereren Kirschkuchen, den es im RR-Cafè gibt. Hier könnte er sich doch tatsächlich wohlfühlen, der Agent aus der großen Stadt. Nicht zuletzt Kyle MacLachlans Darstellung lässt einen sofort mit dem Beamten sympathisieren. Immerhin ist er auch die einzige Identifikationsfigur für den bis jetzt noch ahnungslosen Zuschauer. Wir sehen Twin Peaks und deren Bewohner durch seine Augen.
Die Krimihandlung ist für Lynch und Frost allerdings nur ein Vorwand, um den Zuschauer an den Haken zu kriegen. Ist das Interesse erstmal geweckt, entführt uns die Serie in eine Welt von Geheimnissen, Störungen, Missbrauch, Dysfunktionalität und allerlei skurrilen Geschehnissen, stets getaucht in buchefarbene Bilder, passend zum über der Stadt thronenden Sägewerk, mit dem die Stadt Geld einfährt...kurzum: Der Schleier wird gelüftet und wir sehen in die Abgründe der amerikanischen Mittelschicht. Ein Thema, das David Lynch auch schon in Blue Velvet (ebenfalls mit Kyle MacLachlan in der Hauptrolle) in Angriff nahm.
Die erste Staffel in dann auch diejenige, die den Ruf der Serie begründet hat. In Amerika und auch Deutschland wurde sie zum Strassenfeger. Viele Zuschauer rätselten, wer die arme Laura Palmer ermordet haben könnte. Und man stelle sich vor, was losgewesen wäre, wenn Lynch und Frost ihr ursprüngliches Konzept hätten durchziehen können: es sollte nämlich überhaupt keine Auflösung des Falles präsentiert werden! Kein Mörder, offenes Ende...und wahrscheinlich Abertausende herunterfallende Kinnladen beim Publikum. Doch es kam anders. Der Sender drängte das Team hinter der Show, doch bitte einen Täter zu präsentieren. Und das geschah dann auch, allerdings nicht gegen Ende der Serie, sondern bereits in Season 1.
Demzufolge nahm das Zuschauerinteresse natürlich etwas ab, war aber immer noch stark genug, um eine zweite Staffel in Auftrag zu geben. Doch diese gilt als weit weniger gelungen und wird wohl damals wie heute nur treue Fans der Show vollends zufriedenstellen. Doch immerhin konnte sich David Lynch hier nochmal formal etwas austoben und ein abgedrehtes Finale ziselieren...mit einem derben Cliffhanger, der umso übler ist, weil man weiß, daß es bekanntermaßen keine dritte Staffel gegeben hat.
Wohl aber den Kinonachklapp "Fire walk with me", Twin Peaks: Der Film, also. Der ist allerdings keine direkte Fortsetzung der Geschichte um die idyllische, trügerische Kleinstadt, sondern ist eher als Prequel zur Serie zu verstehen. Damals von der Kritik abgestraft und vom Publikum weitestgehend ignoriert, kommt dem Film zur Show aber mittlerweile mehr Wertschätzung entgegen. Man sollte allerdings zum besseren Verständnis die Serie gesehen haben. Sonst kapiert man nämlich nix. Vor allem nicht, wenn man glaubt, der Prequel-Film könnte als Einstieg geeignet sein. Also erst die Show, dann der Film.
TWIN PEAKS, von David Lynch und Mark Frost (dessen Name man übrigens im Zusammenhang mit der Serie manchmal sträflich unterschlägt!). Es wundert einen auch heute noch, daß dieses Experiment einer Show damals überhaupt grünes Licht vom Sender bekommen hat. Oberflächlich geht es um einen Mordfall an einem weiblichen Teenager in einem US-Provinzörtchen. Idyllisch, etwas abgelegen, aber natürlich spürt man sofort, daß unter der Oberfläche etwas gärt...
Zur schnelleren Aufklärung wird der leicht verschrobene FBI-Agent Dale Cooper entsandt. Der plappert dauernd und jedes Detail in sein Diktiergerät, an eine gewisse "Diane" adressiert. Gemeint könnte eine Sekretärin sein. Aber vielleicht, ja nur vielleicht, ist das ja der Name, den Agent Cooper dem Gerät gegeben hat.
Zusammen mit Sheriff Truman und dessen kleiner, nicht weniger komischen Truppe macht er sich sogleich an die Arbeit...und entdeckt sein Faible für den leckeren Kaffee und natürlich den noch leckereren Kirschkuchen, den es im RR-Cafè gibt. Hier könnte er sich doch tatsächlich wohlfühlen, der Agent aus der großen Stadt. Nicht zuletzt Kyle MacLachlans Darstellung lässt einen sofort mit dem Beamten sympathisieren. Immerhin ist er auch die einzige Identifikationsfigur für den bis jetzt noch ahnungslosen Zuschauer. Wir sehen Twin Peaks und deren Bewohner durch seine Augen.
Die Krimihandlung ist für Lynch und Frost allerdings nur ein Vorwand, um den Zuschauer an den Haken zu kriegen. Ist das Interesse erstmal geweckt, entführt uns die Serie in eine Welt von Geheimnissen, Störungen, Missbrauch, Dysfunktionalität und allerlei skurrilen Geschehnissen, stets getaucht in buchefarbene Bilder, passend zum über der Stadt thronenden Sägewerk, mit dem die Stadt Geld einfährt...kurzum: Der Schleier wird gelüftet und wir sehen in die Abgründe der amerikanischen Mittelschicht. Ein Thema, das David Lynch auch schon in Blue Velvet (ebenfalls mit Kyle MacLachlan in der Hauptrolle) in Angriff nahm.
Die erste Staffel in dann auch diejenige, die den Ruf der Serie begründet hat. In Amerika und auch Deutschland wurde sie zum Strassenfeger. Viele Zuschauer rätselten, wer die arme Laura Palmer ermordet haben könnte. Und man stelle sich vor, was losgewesen wäre, wenn Lynch und Frost ihr ursprüngliches Konzept hätten durchziehen können: es sollte nämlich überhaupt keine Auflösung des Falles präsentiert werden! Kein Mörder, offenes Ende...und wahrscheinlich Abertausende herunterfallende Kinnladen beim Publikum. Doch es kam anders. Der Sender drängte das Team hinter der Show, doch bitte einen Täter zu präsentieren. Und das geschah dann auch, allerdings nicht gegen Ende der Serie, sondern bereits in Season 1.
Demzufolge nahm das Zuschauerinteresse natürlich etwas ab, war aber immer noch stark genug, um eine zweite Staffel in Auftrag zu geben. Doch diese gilt als weit weniger gelungen und wird wohl damals wie heute nur treue Fans der Show vollends zufriedenstellen. Doch immerhin konnte sich David Lynch hier nochmal formal etwas austoben und ein abgedrehtes Finale ziselieren...mit einem derben Cliffhanger, der umso übler ist, weil man weiß, daß es bekanntermaßen keine dritte Staffel gegeben hat.
Wohl aber den Kinonachklapp "Fire walk with me", Twin Peaks: Der Film, also. Der ist allerdings keine direkte Fortsetzung der Geschichte um die idyllische, trügerische Kleinstadt, sondern ist eher als Prequel zur Serie zu verstehen. Damals von der Kritik abgestraft und vom Publikum weitestgehend ignoriert, kommt dem Film zur Show aber mittlerweile mehr Wertschätzung entgegen. Man sollte allerdings zum besseren Verständnis die Serie gesehen haben. Sonst kapiert man nämlich nix. Vor allem nicht, wenn man glaubt, der Prequel-Film könnte als Einstieg geeignet sein. Also erst die Show, dann der Film.
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