The Road (2009) (UK Import ohne dt. Ton) Blu-ray

"The road" zeigt durch höchst intensive Schauspielleistungen eine Geschichte, in der nur die Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn deren Überlebenswillen erhält und stärkt, während die Mutter der Ausweglosigkeit der Situation psychisch nicht stand hält und freiwillig aus dem Leben scheidet. "The road" ist ein genre-unüblicher Endzeitfilm, denn er verzichtet auf viele Klischees und greift eigentlich nur ein bei anderen Genre-Artgenossen immer wieder gerne genommenes Thema auf, das dankenswerter Weise nur wohltuend im Ansatz gezeigt wird: Kannibalismus. Die Trostlosigkeit und der nackte, tägliche Kampf ums Überleben wird durch die Bildsprache nachhaltig unterstrichen: jedes Bild zeigt durch Farbgebung und Stil, dass es keine Erlösung, kein gutes Ende geben wird. Der Film geht auch ohne große Dramatik dank der beiden Hauptdarsteller unter die Haut und benötigt keine Action- oder Gore-Szenen. Dazu trägt auch die Off-Stimme von Viggo Mortensen erheblich bei, die die depressive Grundstimmung noch deutlich vertieft. Technisch ist die Scheibe gut, erreicht aber zumindest beim Bild keine Bestwerte. Dazu ist es zu verfremdet: die Helligkeit wurde stark reduziert, genauso die Farben stark gefiltert, um den tristen, trostlosen Look zu erzielen. Grautöne dominieren, unterbrochen vom Orange des Feuers und dem Rot des Blutes. Die Schärfe ist nicht tadellos. Der Sound, leider recht unspektakulär, ist an sich recht räumlich. Die Extras sind unterdurchschnittlich.
Mein persönliches Fazit: ein Meisterwerk der Darsteller und des Regisseurs. Allerdings ist "The road" nicht eben ein Stimmungsaufheller und wird zwar wieder, aber sicher nicht gleich morgen den Weg in meinen Player finden. Und definitiv nicht in Anwesenheit suizidgefährdeter Menschen.. ;-)

Durch und durch düsterer Endzeitfilm, der das ist, was Book of Eli gerne wäre. Das Thema ist, wie in diesem Genre üblich, die Frage, wie man sich angesichts der Hoffnungslosigkeit und der Notwendigkeit zu überleben seine Menschlichkeit bewahren kann. Ist das überhaupt möglich, oder kommt nicht jeder irgendwann zwangsläufig an einen Punkt, wo er seine zivilisatorische Schale abwirft und sich nur noch von seinen Instinkten leiten lassen muss?
Viggo Mortensen und Kodi Smit-McPhee beeindrucken mit intensiver und manchmal auch leiser Schauspielkunst, mit kleinen Gesten und Blicken, die man so schnell nicht wieder vergisst.
Das Bild ist insgesamt sehr gut, schwächelt nur manchmal bei den mit der Handkamera gefilmten unruhigen Fluchtszenen. Die Welt ohne Sonne, das Braungrau nach der Apokalypse wird eindrucksvoll und stimmig eingefangen.
Der Ton ist der Stimmung angemessen, die Dialoge fand ich gut verständlich.
Extras kaum der Rede wert, der Audiokommentar ist ganz informativ, hat aber auch Längen.

Für mich einer der besten und vor allem intensivsten Filme der letzten Jahre. Geht eindeutig unter die Haut und lässt einen noch lange darüber nachdenken. Dieser Film ist wohl wirklich mit der realste Endzeitthriller den es gibt. Er schildert schonungslos den Verfall der menschlichen Moral in so einem sogenannten Worst-Case Scenario! Jeder der selbst Vater ist fühlt und leidet extrem mit und stellt sich im nachhinein die Frage: Wie hätte ich in dieser Situation reagiert? Das ist meiner Meinung nach auch die zentrale Botschaft hier!...Die schauspielerische Leistung von Viggo Mortensen und dem außerordentlich talentierten Kodi Smit-McPhee ist wirklich beeindruckend. Sie spielen die Figuren derart real, dass man wirklich regelrecht mitfiebert, fühlt und leidet! Der Film Bedarf dadurch überhaupt keiner großartigen Special Effects oder keiner Goreszenen (wie z. B. möglich gewesen wäre im Kannibalen-Haus),hier reicht schon allein die Angst in den Augen von Vater&Sohn zu sehen und sich evtl. schlimmeres vorszustellen - kopfkino!

Bzgl. Bild und Ton möchte ich mich Tsungam anschließen - wirklich sehr gut beschrieben. Finde nur beim Ton die Dialoge etwas zu leise - daher ein Punkt Abzug!

Extras: Ein Making of und ein Regiekommentar der nochmal die nähe zum Buch erläutert - durchaus gelungen, zur besseren Vertiefung der Story!

Also auf jedenfall ein MUST-SEE - ganz klar! Und mit einer der beeindruckensden Filme der letzten Jahr mit einer hervorragenden schauspielerischen Leistung der Extra-Klasse! Dieser Film lässt keinen normal fühlenden/liebenden Menschen unberührt!

The Road ist sicher einer der düstersten, hoffnungslosesten Endzeitfilme. Dagegen wirken I am Legend, Waterworld, sogar City of Ember oder auch 28 Days Later geradezu paradiesisch, denn dort gibt es zumindest Licht, Zivilisation, Tiere. Die Welt von The Road ist dagegen tot und treibt die wenigen Menschen zum Äußersten und zur Aufgabe der Menschlichkeit. Die einzig wirklich "gute" Person ist hier der unbenannte Sohn (eine großartige darstellerische Leistung von Jungschauspieler Kodi Smit-McPhee).

Aufgrund des Settings - der Film spielt in nahezu ständiger Dunkelheit bzw. Dämmerung - fällt eine Beurteilung des Bildes schwer. Auf jeden Fall ist das Bild sauber und ohne unangenehm auffallende Körnung. Die Schärfe ist gut. In ein paar Szenen ist Banding auszumachen.

Der Ton ist der Geschichte angemessen. Es gibt nur wenige größere Effekte, dann aber auch eindrucksvoll. Ansonsten unterstreicht die karge Geräuschkulisse den visuellen Eindruck. Dialoge sind eindwandfrei.

Bei den Extras sind die Featurettes leider kaum der Rede wert, insbesondere das Promo-Making Of. Den Audiokommentar (nicht untertitelt) habe ich mir bislang nicht angehört.

Schade dass dieser Titel in Deutschland warscheinlich nie erscheinen wird, aber alle Fans von Dramen und Endzeitsetting sollten hier zugreifen. Es ist definitv kein Film für zwischendurch. Bild und Ton sind sehr gut.

Hier mal ein Auszug aus der Review in meinem Filmblog:

THE ROAD ist kein Film, der den Zuschauer mit guter Laune hinterlässt. Im Gegenteil, die Stimmung wird während und nach dem Film höchstwahrscheinlich in dunkle Gefilde stürzen, aber das ist gut so. John Hillcoats Werk bietet einen wahrscheinlich realistischen Blick in ein Horrorszenario, und wir können alle nur hoffen, dass wir niemals in solch eine Situation geraten und in die Verlegenheit kommen, uns genau diese moralischen Grundfragen zu stellen. Filmisch ist THE ROAD herausragend, rund und intensiv – durch und durch ein großartiger Film. Man kann Hillcoat gar nicht hoch genug anrechnen, daraus keine Effektorgie gemacht zu haben, sondern ein „character driven“ Drama.

P.S.: Der Audiokommentar von Regisseur John Hillcoat ist für Interessierte auch informativ und erwähnenswert.

Sehr präzise Umsetzung des Cormac McCarthy-Buches mit einem gewohnt großartigen Viggo Mortensen. Wer hier allerdings Endzeit-Action a la "I am Legend" erwartet, dürfte sich wahrscheinlich schnell langweilen.
Bildqualität ist gut, der ausgewaschene, graue Look passt perfekt zum Thema.