Monsterfilme haben das Publikum auf der ganzen Welt bereits in den Anfängen des Kinos fasziniert, als beispielsweise ein übergroßer Affe in New York das Empire State Building erklomm. Diese Faszination ist über die Jahre nicht abgeebbt, was vor allem an der sich stets weiter entwickelnden Tricktechniken liegen dürfte. Regisseur Guillermo del Toro macht keinen Hehl daraus und liefert mit Pacific Rim eine Hommage an das Kaijū Eiga Genre ab, dessen bekanntester Vertreter mit Godzilla wohl der Masse bekannt sein sollte.
Story
In nicht allzu ferner Zukunft werden gigantische Monster, die sogenannten "Kaiju", die Erde komplett zerstören. Tatsächlich handelt es sich dabei um Außerirdische, die über ein unterseeisches Portal am Boden des Pazifiks in unsere Welt gelangen. Doch die Menschheit setzt sich zur Wehr und erschafft riesige Roboter, die Jaeger, die den Kampf mit den grauenhaften Geschöpfen aufnehmen sollen. Am Anfang scheint die Menschheit siegreich zu sein, doch mit der Zeit werden die Kaiju immer kräftiger und trickreicher. Bevor die Bevölkerung nun komplett ausgelöscht wird, bleibt nur noch eine finale Mission, um die Monster endgültig von der Erde zu treiben: Das Portal muss zerstört werden, koste es was es wolle.
Guillermo del Toro verfasste zusammen mit Travis Beacham das Drehbuch und führte ebenso Regie. Kurz zusammengefasst, handelt es sich bei Pacific Rim um ein apokalyptisches Helden-Pathos im Science Fiction Action Gewand. Sinn, tiefe Charakterzeichnung und logische Zusammenhänge sucht man da vergeblich. Dabei verschwendet der mexikanische Regisseur gleich zu Beginn keine Zeit und geht sofort in die Vollen. Aus dem Off wird erzählt, wie die infernalische Monster Apokalypse begann und wie sich die Menschheit inklusive derer Abwehrmaßnahmen seither entwickelt hat. Somit wird schnell klar, dass eine tiefgreifende Handlung nicht notwendig oder gar erwünscht ist und eher recht simpel und funktional gehalten wurde. Vielmehr wurde verstärkt Wert auf viel Action gelegt, was sich nahezu durchgehend bemerkbar macht. Lediglich die Teils platten und pathetischen Sprüche sind gelegentlich etwas zu dick aufgetragen, was aber nicht weiter stört. Pacific Rim bietet dafür jede Menge Bilder, die wirklich beeindruckend ausgefallen sind und sieht dabei nicht selten wie eine Mischung aus Godzilla, Transformers und in Bezug auf die Ästhetik Starship Troopers mit einem Touch Steampunk aus. Obendrein gibt es einige kleinere Details, die hin und wieder auch mal für einen Lacher sorgen und die Handlung gut auflockern.
Was man Del Toro trotz vieler unlogischer Elemente zugutehalten muss ist die Tatsache, dass er seinen Makrokosmos in „Pacific Rim“ wirklich gut durchdacht hat, diese Linie konsequent durchzieht und innerhalb dieser Welt auch schlüssig bleibt. Die mehr oder weniger bekannte Darstellerriege in Form von Charlie Hunnam (Sons of Anarchy), Idris Elba (Prometheus – Dunkle Zeichen), Rinko Kikuchi (Babel), Max Martini (Der Soldat James Ryan) oder Ron Perlman (Hellboy) liefern solide Leistungen ab. Zumindest erfüllen sie den Zweck vollkommen.
Tipp: Film nicht gleich zu Beginn des Abspanns abschalten – das Warten lohnt sich.
Bildqualität
- herausragende Schärfe bei hohem Detailgrad
- auch in 2D teils tolle Plastizität
- sehr kräftige aber natürliche Farben bei erhöhtem Kontrast
- Kompressionsspuren fallen nur selten und schwach auf
Bild 4k UHD
- Keine native 4K Vorlage
- 2K Digital Intermediate
- Sehr guter Upscale
- Erweiterter Farbraum bringt deutliche Steigerung
- Kontrastumfang erkennbar besser als bei Full HD Blu-ray
Tonqualität
- Deutsch DTS-HD Master Audio 7.1, Englisch Dolby Atmos
- sehr kräftige und natürliche Abmischung mit umfangreicher Dynamik
- ausgewogene Balance
- satte und tiefreichende Bässe, die den Subwoofer sehr gut fordern
- weitreichende Surroundkulisse bei hervorragender Direktionalität
- passender heroischer Score von Ramin Djawadi
- stets klare Dialoge
Ausstattung
Disc 1 Blu-ray 4K UHD:
- ohne Bonusmaterial
- Audiokommentar von Guillermo del Toro
- Fokus Punkte (HD; 62;26 min.)
- Das Notizbuch des Regisseurs
- Drift Space (HD; 5:24 min.)
- Die digitale Kunst in Pacific Rim (HD; 17:10 min.)
- Shatterdome
- Nicht verwendete Szenen (HD; 3:46 min.)
- Verpatze Szenen (HD; 3:52 min.)
Fazit
Technisch wird, wie zu erwarten, wirklich eine hervorragende Qualität in sämtlichen Bereichen geboten. Das Full HD Bild besitzt einen zwar leicht erhöhten Kontrast, trumpft aber mit hervorragender Schärfe und satten Farben auf, während die 4K UHD Version trotz Upscale eine erkennbar bessere Schärfe und dazu noch einen erweiterten Farbraum sowie einen optimaleren Kontrast bietet. Die deutsche DTS HD MA 7.1 Tonspur erreicht mühelos die Höchstpunktzahl und bietet neben einer tollen Surroundkulisse eine kräftige und umfangreiche Abmischung. Das Bonusmaterial liefert eine Menge Hintergrundinformationen zur Produktion, die keine Wünsche offen lassen. Pacific Rim ist letztendlich ein State of the Art Endzeit Helden Epos, bei dem mit pathetischen Elementen und noch mehr hervorragend inszenierter Action nahezu durchgehend für gute Unterhaltung gesorgt wird. Schauspielerisch sollte man jedoch nicht allzu viel erwarten. Wer bereits Transformers abgefeiert hat, macht bei dem neusten Werk von Guillermo del Toro nicht viel falsch. Blockbuster Kino at it‘s best – mehr aber auch nicht.
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX-58DXW734
Player: Panasonic DMP-UB900EGK
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1