Girlhouse - Töte, was Du nicht kriegen kannst Blu-ray

Um ihr Taschengeld aufzubessern, zieht die Studentin Kylie (A. Cobrin) in das „Girlhouse“, eine Villa, in welcher hübsche Mädchen rund um die Uhr für zahlende Kunden vor der Webcam blankziehen. Um die Mädchen vor Stalkern zu beschützen, ist das Anwesen abgeriegelt und der Standort wird ebenfalls geheim gehalten. Allerdings wird eben dies zum Problem, als der eifersüchtige und gestörte User LoverBoy (Slane) sich in Kylie verliebt und – nachdem er von den Mädchen obendrein beleidigt wurde – in das Anwesen eindringt. Jetzt beginnt er damit, blutige Rache zu nehmen. Jeder kann das Blutbad live übers Internet sehen, aber niemand kann etwas dagegen tun. Die Logiklöcher lassen wir mal außen vor – schließlich handelt es sich hier um einen Slasher – aber die Austauschbarkeit und Oberflächlichkeit der Mädchen (wobei hier mit der Drogensüchtigen und dem Modepüppchen Potential vorhanden gewesen wären) lässt keinerlei Mitleid aufkommen. Der Bösewicht, dessen Identität von Anfang an bekannt ist und der durch die aufgesetzte Maske leider ebenfalls gehörig an Potential verliert und letztendlich nur noch lächerlich wirkt, ist leider nur wenig Furcht einflößend. Darsteller Slane hätte ohne Maske sehr viel grausamer und erschreckender gewirkt. Die übrigen Darsteller agieren auf akzeptablem Niveau, aber mehr auch nicht. Zumindest sind die Gore-Effekte ganz ansehnlich, allerdings lassen diese viel zu lange auf sich warten. Eine knappe Stunde muss der geneigte Fan darauf warten, dass im Girlhouse endlich mal die Luzie abgeht. Leider kann der Streifen nicht einmal mit einem guten Trashfaktor punkten, da er sich selbst viel zu ernst nimmt. Zumindest gibt es für den Genrefan haufenweise nackte Haut zu sehen und auch die eine oder andere Tötungsmethode ist ganz nett. Selbst die „Liebesgeschichte“ zwischen Kylie und ihrem Möchtegern-Freund funktioniert für sich genommen ganz gut, wirkt aber irgendwie deplatziert. Unterm Strich bietet der Film zu wenig, um lange in Erinnerung zu bleiben.

Das Bild bietet durchweg gute bis sehr gute Qualität. Vor allem die Schärfe und die Detailzeichnung bewegen sich stets auf sehr hohem Niveau und bilden selbst kleinste Details ab. Die Farben sind stets satt und kräftig und auch der hervorragende Schwarzwert lässt kaum Wünsche offen. Einzig die Tatsache, dass das Bild bei schnellen Bewegungen teilweise ein wenig nachzieht, verhindert die Höchstwertung.

Die ersten zwei Drittel des Films bleiben leider sehr unauffällig und frontlastig. Zwar gibt es im Großen und Ganzen nichts auszusetzen, allerdings fehlt es an nennenswerten Höhepunkten. Die Stimmen bleiben dafür jederzeit gut verständlich und der Score verteilt sich angenehm im Raum. Wenn LoverBoy allerdings zum Ende hin in das Anwesen eindringt und sein blutiges Spiel beginnt, bekommt der Zuschauer ein paar nette Surround-Effekte auf die Ohren, welche dann auch zeigen, was theoretisch möglich gewesen wäre.

• Original Kinotrailer
• Trailershow

Bis auf den Trailer zum Film und einigen artverwandten Titeln wird leider keinerlei Zusatzmaterial geboten.

Bild und Ton entsprechen dem hohen Standard, welchen man von einer aktuellen Blu-ray erwartet. Das Bild ist scharf, glasklar und verfehlt nur knapp die Bestnote. Der Ton erweist sich hingegen anfangs als etwas zurückhaltend, aber zum Ende hin bietet er einige Highlights. Leider werden keine Extras geboten, was die Gesamtwertung ein wenig nach unten drückt. Der Film selbst ist durchschnittliche Slasher-Kost, die man sich als Genrefan durchaus ansehen, es aber ebenso gut bleiben lassen kann. Spannung oder Gore bleiben sehr zurückhaltend. Zumindest wird haufenweise nackte Haut gezeigt. Für den „kleinen Hunger“ zwischendurch ist Girlhouse okay, aber mehr auch nicht. (ms) (weitere Reviews anzeigen)

TV: Panasonic TX-L42ETW60 BDP-System: Sony BDV-N9200WB 5.1 3D Blu-ray Heimkinosystem