Der 3D-Boom scheint niemanden mehr groß zu begeistern. Letztes Jahr verzeichneten Filme wie Drive Angry, My Soul to Take oder Das Rotkäppchen-Ultimatum schwerwiegende Flops. Alpha & Omega, welcher es erst 1 ½ Jahre nach dem US-amerikanischen Kinostart gerade mal als Direct-to-DVD Release in Deutschland erscheint, gehörte auch zu dieser Miesere. Aber was soll man tun, wenn das Budget so knapp und die Story so dünn ist, dass die Animationen klotzig und der Film letztendlich trotzig ist?
Story
Kate und Humphrey sind verspielte Teenager-Wölfe, die jeweils von zwei verschiedenen Rudeln abstammen. Kate ist eine Alpha-Wölfin und hat Kampfgeist, Humphrey, der unterlegene Omega-Wolf ist hingegen nur der entspannte Witzeklopfer. Als Kate ihren zukünftigen Ehegatten Garth kennenlernt, ist sie enttäuscht: Irgendwie fällt sie auf seine charmante Art nicht rein, doch wie es das Schicksal so will, werden Kate und Humphrey von einigen Parkwächtern prompt nach Idaho verschleppt. Planlos versuchen sie wieder, zurück zum Jasper-Park zu gelangen, doch dort verfeinden sich die Rudel währenddessen…
Was macht man, wenn man eine so simple und ausgelutschte Idee hat, dass man einfach Tieren die Bühne gibt? Man dreht einen Animationsfilm. Das ist mit einem Budget von schlappen 20 Millionen US-Dollar natürlich so eine Sache. Und ja: Man bemerkt die Bescheidenheit der Animationen ab der ersten Sekunde und wer seine Augen zu sehr mit Filmen aus dem Hause Disney und Dreamworks Animation verwöhnt hat, dürfte in diesem eher plump aussehenden Film eckige Augen kriegen. Hier sehen Steine wie angemalte Klötze und Tannen wie Zombie-Bäume aus. Doch egal: Unsere hochgradig unnatürlich laufenden Helden, Kate und Humphrey, wissen, wie man sich amüsiert. Doch das geht einem nach der Zeit eher auf Nerven als auf die Lachmuskeln. Ob Schneeballschlachten im Nirgendwo oder Baumstamm-Rodeln unter Extrembedingungen: Die beiden sind sich für nichts zu schade. Doch wohin will uns dieser Film führen? Alpha und Omega fühlt sich viel mehr wie eine 90-minütige Spielstunde an, als wie ein Film.
Doch eins muss man den Machern lassen: Hier und da kommen gute Sprüche. Doch dem Film mangelt es so sehr an Überzeugungs- und Erzählkraft, dass man sich gar nicht erst mit einer der Figuren identifizieren möchte. Das überaus platte Drehbuch leitet seine Figuren nur in ein fantasieloses Chaos und so wird man nach einer gewissen Zeit schon müde von den ständigen Vorhersehbarkeiten. Einzig und allein die Synchronarbeit im Original weiß zu überzeugen. Hayden Panettiere und Justin Long liefern ihren Charakteren genau die Sympathie, die sie benötigen. Wenn der Film mehr Wortwitz hätte, wäre Alpha und Omega zumindest ein durchschnittlicher Film geworden, doch weil sich die Macher zu sehr auf Arien im Vollmond konzentrierten, läuft Alpha und Omega schnell ins Leere und macht es einem gar nicht erst schwer, zu vergessen, über welche Witze man eigentlich gelacht hat und was man sich hier überhaupt angesehen hat.
Bildqualität
- Bildformate: 1920x1080p (1.78:1) @24 Hz
- Video-Codec: MVC
- tolle Farben und klare Detailerkennbarkeit
- scharfes Bild
- toller Schwarzwert sowie gute Konturen
Bild 3D
Die in 3D produzierte Animations-Komödie liefert nur einen mittelmäßigen 3D-Effekt. Insbesondere zu Crossover-Effekten kommt es sehr oft und auch wenn der Film einige Pop-Outs zu bieten hat: Irgendwie hat man nicht das Gefühl, dass diese den Fernseher auch verlassen, sodass der 3D-Spaß umso mehr beeinträchtigt ist. Doch die Tiefenwirkung ist umso lobenswerter und darüber hinaus präsentiert sich der Film im Vollbild. Doch im Gegensatz zum herausragenden 2D-Bild, wirkt das 3D-Bild oft etwas verweicht und manchmal auch unscharf. Schade, denn hier hätte man den 3D-Zusatz gut einbringen können.
Tonqualität
- Tonformate: Deutsch DTS-HD MA 5.1; Englisch DTS-HD MA 5.1
- gute Dialogverständlichkeit
- guter Einsatz von Musik und Soundeffekten
- etwas leise Abmischung
Ausstattung
- Making of (dreiteilig)
- Wölfe in der Wildnis
- Hintergründe/Filmentstehung
- Entfallene Szene
- Trailer in Deutsch und in Englisch
- Trailershow
- Wendecover
Fazit
Technisch gesehen ist Alpha und Omega rundum gelungen. Das 2D-Bild und die beiden HD-Tonspuren lassen wenig zu wünschen übrig, lediglich der 3D-Zusatz ist unnötig. Da die Blu-ray aber äußerst erschwinglich (um die 15€) ist, macht man hier wenig falsch. Alpha und Omega ist teilweise witzig und kurzweilig, doch vor allem vorhersehbar und belanglos. Wer über grauenhaft singende Wölfe lachen kann, wird hier vielleicht seinen neuen Lieblingsfilm finden. (dw)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Sony KDL-32EX720
Player: Sony BDP-S480
Lautsprecher: Sony HT-AS5 5.1