bewertet am 09.05.2015 um 23:24
#37
Player:
Sony PlayStation 3 Slim
Darstellung:
LG 47LH9000 (LCD 47")
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Hmmm… lass mich überlegen… habe ich neben "Rare Exports" noch einen anderen Film aus Finnland im Regal stehen? Eher nein. Na gut, die Finnen sind jetzt nicht soooo als die Filmnation bekannt. Da machen die vielen positiven und überaschten Stimmen zu diesem Film schon neugierig. Was hat "Rare Exports" zu bieten, was andere Filme vielleicht nicht haben?
Dieser Film ist einfach gestrickt, einfache Settings, einfache Charaktere, einfache Darsteller. Wohlgemerkt, "einfach" nicht im Sinne von "simpel" oder gar "dümmlich". Nein, "einfach" im Sinne von "natürlich" und "überzeugend". Der Film zieht sein Kapital aus seinem Realismus zieht, der sich in der alltäglichen Umgebung und den bodenständig wirkenden Charakteren äußert. Der Zuschauer darf sich als Mäuschen fühlen und einen Blick in den tristen, kargen, kalten Alltag einer finnischen Dorfgemeinschaft werfen. Dabei wirkt kein Charakter überzogen, sondern bei genauerem Hinsehen sind es normale Menschen, die hier ihrem Leben nachgehen (Hauptdarsteller-Vater und -Sohn sind sogar Vater und Sohn im echten Leben).
Und hier, mittenrein in diese urige Welt, platzt die Erzählung des "echten Weihnachtsmann", nicht des Coca-Cola-roter-Mantel-hohoho- Weihnachtsmanns, sondern der mythischen Kreatur aus früherer Zeit. Diese Kreatur wird erweckt und hat es auf alle Kinder abgesehen. Nur der Junge Pietari durchschaut, was sich hier abspielt - an ihm ist es nun, den Weihnachtsmann aufzuhalten.
Was als normale Alltagserzählung beginnt wandelt sich langsam und bedächtig zu einer dunklen Komödie mit allerfeinster Note, mit einem kleinem Horror-Anteil. Aber bevor die Horror-Fans ihre Hoffnung zu hoch hängen: Gore gibt es nicht direkt, und die Schocker-Effekte lassen sich an einer Hand abzählen. Die Erzählung ist spannend bis zum Finale, und hat die eine oder andere Überaschung in peto. Die letzten paar Minuten lassen den Zuschauer dann mit offenem Kiefer und lächelnden Lippen auf dem Sofa sitzen, da sich nun ENDLICH auch der Filmtitel erklärt. Was für eine sympathische Geschichte, hier ist Unterhaltung garantiert, auch beim mehrmaligen Anschauen.
Ton:
Der finnische O-Ton liegt in DTS-HD MA 5.1 vor, ebenso die deutsche Synchronisation. Beide Tonspuren erklingen räumlich gut abgemischt und können auch mit ihrem Klangspektrum überzeugen. Ein HD-Erlebnis gibt es bei beiden Tonspuren zu genießen, wobei die deutsche Spur stellenweise sogar ein wenig breiter und deutlicher erklingen darf. Nach oben ist noch Luft, daher reicht es für beide Tonspuren einzeln, und daher auch im Schnitt, zu vierkommafünf Punkten.
Bild:
Das Bild ist durchgängig von guter HD-Qualität und hat ordentlich Details und bodenständige Farben zu bieten. Ein leichtes Filmkorn kann beobachtet werden, fällt aber nie unangenehm auf. Sonstige Filmfehler sind nicht vorhanden, das Bild ist gut gelungen, ohne herausragend zu sein.
Extras:
Ein Making-Of beleuchtet den Entstehungsprozess und läuft 21 Minuten. Leider liegt es nur in SD-Auflösung vor, aber weil es immer nett, manchmal informativ und manchmal auch ein klein wenig nervig ist (Suckers!), gibt's immerhin einskommafünf Punkte.