Piraten Klassiker (3-Film Set) Blu-ray

Piraten im karibischen Meer (1942) Der Rechtsanwalt Stephen Tolliver (Ray Milland) untersucht im Auftrag seiner Reederei die Havarie des Schiffes von Captain Jack Stuart (John Wayne), der behauptet, von Piraten angegriffen worden zu sein. Dabei verliebt er sich in die hübsche Loxi (Paulette Goddard), die Freundin des bärbeißigen Käptens, was natürlich zu allerhand Scherereien führt. Als dann auch noch der Pirat King Cutler (Raymond Massey) und Captain Jack sich auf dessen Seite schlägt, beginnt ein rasanter Kampf um das Herz der hübschen Loxi und noch weitaus mehr… Für diesen Film war Regisseur Cecil B. DeMille verantwortlich, und in einer der Hauptrollen erleben wir John Wayne. Der Duke tauschte hier sein Pferd gegen ein Schiff und spielt (meines Wissens) hier die einzige echte Schurkenrolle in seiner langanhaltenden Karriere. Der Film ist flott inszeniert, spannend, mitreißend und das absolute Highlight dieser dreiteiligen Sammlung. Der Film erhielt seinerzeit sogar einen Oscar für die Visuellen Effekte, und ja, dieses völlig verdient, denn auch wenn der Angriff des Kraken im Film natürlich nicht an heutige Effekte heranreicht, schaut er im Rahmen der damaligen Möglichkeiten hervorragend aus. Die Piraten von Monterey (1947) Captain Kent (Rod Cameron) reist mit seinem Sergant Pio (Mikhail Rasummy) in geheimer Mission nach Monterey, um die aufständischen in Kalifornien mit Waffen gegen die spanische Armee zu versorgen. Unterwegs treffen sie auf die hübsche Marguerita (Maria Montez) und Captain Kent verliebt sich Hals über Kopf. Was er nicht weiß: Marguerita ist die Verlobte des Feindes… Der Film lief bei uns bisher lediglich in den Lichtspielhäusern, und zwar im Jahr 1954. Daher dürfte der Titel den Wenigsten ein Begriff sein. Streng genommen handelt es sich hierbei auch nicht um einen Piratenfilm, sondern um einen Western mit Elementen einer Romanze, aber immerhin kommen tatsächlich Piraten vor, wenn auch weitestgehend ohne Schiff. Die Story ist leider sehr vorhersehbar, nimmt sich zu ernst und alles in allem hat man alles schon mal irgendwie gesehen. Macht aber trotzdem Spaß, und bringt ein wenig Abwechslung in die Collection, auch wenn man eigentlich etwas anderes erwartet hätte. Unter falscher Flagge (1952) Commander Porter (Jeff Chandler) tarnt sein Schiff mit der Piratenflagge, um so die Freibeuter der Karibik aufzustöbern und auszulöschen. Dabei gerät er zunehmend mit seinem Leutnant Farragut (Scott Brady) aneinander, denn beide Männer sind in die gleiche Frau verliebt: Die schöne Gräfig Margarita (Suzann Ball). Auch dieser Film wurde hierzulande lediglich im Kino gezeigt, eine Auswertung für den Heimkinomarkt fand bislang nicht statt. In den USA wurde der Film von Regisseur Frederick De Cordova im Jahr 2007 zusammen mit drei weiteren Piratenfilmen in einer DVD-Box veröffentlicht. Der Film wurde in den Kulissen des Piratenklassikers „Gegen alle Flaggen“ gedreht, und ursprünglich hätte auch der damalige Hauptdarsteller Errol Flynn die Hauptrolle spielen sollen, doch diese ging letztendlich an Jeff Chandler, dessen Darstellung zwar ebenfalls recht galant ausfällt, aber eben nicht an Errol Flynn heranreicht. Abgesehen davon bietet auch „Unter falscher Flagge“ solide Unterhaltung mit wenig Tiefgang und herrlichen Seeschlachten und Säbelduellen, allerdings merkt man dem Film an, dass irgendetwas fehlt. Klischees gibt es hier natürlich zu Hauf, und auch ansonsten bietet der Film nicht viel neues, aber für „Zwischendurch“ ist er genau das Richtige.

Alle drei Filme liegen im Ansichtsverhältnis von 1,33:1, also im alten 4:3 Format, vor, und zeigen am linken und rechten Bildrand breite Balken. Das ist kaum verwunderlich und keineswegs störend, ganz im Gegensatz zur allgemeinen Qualität, die nur sich nur selten als HD-würdig erweist. Die Schärfe bewegt sich bestenfalls im Mittelfeld und lässt nur selten Details erkennen. Am besten schneidet hier ausgerechnet der älteste der drei Filme, also „Piraten im karibischen Meer“ ab. Die Farben sind in allen drei Fällen zwar sauber und kräftig, allerdings stets leicht verwaschen und allgemein etwas zu rotstichig. Zudem weisen alle drei Filme deutliche Alterserscheinungen wie Kratzer, Blitzer, Verunreinigungen und ähnliches auf, wenn auch nicht in dem Umfang, dass man das Ganze als stark störend bezeichnen würde. Unterm Strich kann man sich die Titel natürlich ansehen, aber man sollte nicht mehr als leicht gehobene DVD-Qualität erwarten.

Auch akustisch macht die blaue Scheibe einen eher durchwachsenen Eindruck. Alle drei Filme sind in der deutschen und der englischen Sprachfassung jeweils in Dolby Digital 2.0 auf der Disc untergebracht, was nicht mehr als zweckmäßige Beschallung zulässt. Leider haben alle drei Filme einen Tonfehler, der sich nicht so leicht erklären lässt. Der Ton der deutschen Synchronfassung verschwindet alle paar Sekunden für den Bruchteil einer Sekunde, was insbesondere bei der Musik sehr deutlich auffällt, aber auch Dialoge teilweise schwer verständlich macht, da Silben oder teilweise ganze Wörter einfach so stummgeschaltet sind. Mit zunehmender Laufzeit wird das Problem zwar immer seltener, aber dennoch macht dieses Manko einen entspannten Filmgenuss nahezu unmöglich. Immerhin sind die Dialoge weitestgehend verständlich und klar, allerdings klingt der Ton recht altbacken, muffig und zuweilen dumpf. Dem Test zugrunde lag allerdings eine Vorab-Pressedisc, die zwar in der Regel der späteren Handelsausgabe entspricht, möglicherweise aber bis zum Release noch ausgebessert werden kann, sofern der Fehler (wie hier) rechtzeitig erkannt wurde! Nachtrag (21.08.2021) Inzwischen liegt uns ein finales Muster vor, bei welchem die oben genannten Tonprobleme NICHT mehr vorhanden sind. Der Ton der einzelnen Filme klingt zwar nach wie vor ein wenig muffig und angestaubt, aber zumindest kommt es nicht mehr zu periodischen Tonaussetzern, was im Endeffekt eine Aufwertung der Tonbewertung, sowie der Gesamtnote nach sich zieht. Wir bedanken uns an dieser Stelle bei Universal Pictures Home Entertainment für die Zusendung des finalen Exemplars.

• Kein Bonusmaterial

Alle drei Filme wurden auf einer einzigen Disc untergebracht, und die ist rein technisch gesehen nicht wirklich HD-Würdig. Das Bild der drei Klassiker kommt nur selten über gute DVD-Qualität hinaus und ist zuweilen verwaschen und zeigt zahlreiche kleinere Altersanzeichen. Der Ton ist leider ebenfalls sehr muffig, und obendrein kommt es bei der Pressedisc alle paar Sekunden zu minimalen Tonaussetzern, was einen unbeschwerten Filmgenuss nahezu unmöglich macht. Drei Filme auf einer Disc unterzubringen ist zwar technisch möglich und platzsparend, zumal eine BD50 genügend Platz bietet, wenn man obendrein – wie hier – auf jedwedes Bonusmaterial verzichtet, aber für echte Sammler wäre eine restaurierte und anständige Einzelveröffentlichung schöner gewesen. Vor allem weil die drei Filme inhaltlich gute Unterhaltung für Genrefreunde bieten, wenn auch auf etwas gemäßigtem Niveau. An die ganz großen Klassiker wie „Captain Blood“, „Gegen alle Flaggen“ oder „Der Rote Korsar“ kommen die hier enthaltenen Filme zwar nicht heran, aber für einen verregneten Nachmittag sind sie mitunter genau das Richtige. (Michael Speier) (weitere Reviews anzeigen)

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