Schauspieler Kiefer Sutherland hat sich mittlerweile fest in der TV Serien Landschaft integriert. Dazu scheint ihn auch das Weiße Haus nicht loszulassen, denn wo seine Charaktere in der kultigen Serie 24 und im Kinofilm The Sentinel – Wem kannst du trauen? noch zum Schutz des Präsidenten abbestellt wurden, übernimmt er diese Funktion in Designated Survivor des President of the United States of America gleich selbst. Die erste Staffel erscheint nun komplett über 20th Century Fox auf Blu-ray, nachdem diese bereits zuvor über Netflix gestreamt werden konnte.
Story
Fast alle hochrangigen Mitglieder der politischen Elite Amerikas fallen am Abend der Rede zur Lage der Nation einem heimtückischen Bombenanschlag zum Opfer. Einzig und allein der parteilose Wohnungsbauminister Thomas Kirkman (K. Sutherland) überlebt, und wird als letztes noch lebendes Kabinettsmitglied zum neuen Präsidenten der Vereinigten Staaten vereidigt. Kirkman, der bei seiner bisherigen Arbeit als Minister weniger mit großer Politik am Hut gehabt hat, wird sinnbildlich ins kalte Wasser geworfen. Neben der Wiederherstellung des politischen Systems, muss er sich auch gegen erste aufkeimende Machtkämpfe um sein Amt als Präsident kümmern...
Gleich zu Beginn der Serie wird erklärt, was ein Designated Survivor, sprich ernannter Überlebender / Notfallüberlebender, ist: Bei großen offiziellen Veranstaltungen in den Vereinigten Staaten von Amerika, bei der quasi die komplette Regierung anwesend ist, wird vorab eine Person aus dem Kabinett gewählt, die z.B. bei der Rede zur Lage der Nation weit ab vom Geschehen untergebracht werden, so dass im Falle eines terroristischen Anschlags oder eines Unfalls immer noch jemand übrige bleibt, der als Präsident eingesetzt werden kann.
In der Hinsicht geht man in der Serie auch gleich in die Vollen, so dass der Terrorakt auch gleich die Geschichte nach wenigen Minuten ins Rollen bringt. Die Charakterzeichnung erfolgt später und das ist auch gut so, denn dadurch baut sich die Spannung immer mehr auf. Wem kann man trauen, wer treibt ein doppeltes Spiel? Da hat man sich im Falle von Designated Survivor wirklich gut Gedanken gemacht, denn oberflächliche Figuren oder plumpe Klischees gibt es hier nicht. Plump sind allerdings stellenweise die doch recht häufig auftauchenden Cliffhanger, die nicht nur am Ende einer Episode, sondern auch bewusst zu potentiellen Werbeunterbrechungen (so hat es zumindest den Anschein) eingesetzt werden. Das hat schon was ein bisschen von „Achtung, Spannung, bitte“ und wirkt dann doch eher konstruiert. Weniger wäre hier letztendlich mehr gewesen, denn auch so ist Designated Survivor eine wirklich spannende Serie, die eine Menge Potential besitzt und auch Spaß auf mehr macht. Auf den ein oder anderen Nebenplot hätte man gerne verzichten können, aber das was auch schon mit Jammern, denn auch wenn es hier und da Kritikpunkte gibt, haben mir die 21 Episoden der ersten Staffel viel Spaß bereitet und mich kurzweilig unterhalten.
Neben Kiefer Sutherland sind in weiteren Rollen Natascha McElhone (Californication, Die Truman Show), Adan Canto (The Following, X-Men: Zukunft ist Vergangenheit), Italia Ricci (Chasing Life, Don Jon), LaMonica Garrett (The Last Ship), Kal Penn (Dr. House, nebenbei erwähnt arbeitet er als Associate Director of the Office of Engagement tatsächlich im Weißen Haus), Maggie Q (Nikita, Stirb langsam 4.0), Virginia Madsen (Candyman’s Fluch, American Gothic), Michael Gaston (Jericho – Der Anschlag, The Mentalist) und Mykelti Williamson (Forrest Gump, Fences) zu sehen. Wie man merkt, eine Menge bekannte Gesichter, die dazu noch überwiegend Serien erprobt sind und dazu ihre Figuren stimmig verkörpern.
Bildqualität
Das Bild liegt im Ansichtsverhältnis 1.78:1 vor. Die HD Umsetzung kann sich sehen lassen, denn abgesehen von minimalen Beeinträchtigungen wie etwa vereinzelte Unschärfen oder leichte Posterizing Effekte, wird eine sehr hochwertige Qualität geboten. Die Schärfe bewegt sich da grundsätzlich auf einem sehr hohen Niveau. Wenn Thomas Kirkman sich den Trümmerhaufen nach dem Attentat am Capitol anschaut und die Kamera über die Szenerie schwenkt, erkennt man dazu auch einen sehr hohen Detailgrad. Die Farben erscheinen überwiegend natürlich mit einem leichten Hang zur Entsättigung, wobei die Farben dennoch kräftig wiedergegeben werden. Der Kontrast zeigt sich umfangreich. Hin und wieder macht sich dazu eine schöne Plastizität bemerkbar. Der Schwarzwert bildet darüber hinaus ein sattes Schwarz ab, könnte allerdings gerne noch etwas stärker sein. Da sich die 21 Episoden auf 5 Discs verteilen, machen sich keinerlei nennenswerte Kompressionsspuren bemerkbar.
Tonqualität
Der Titel wird zwar von 20th Century Fox vertrieben, aber tatsächlich von Entertainment One auf den Markt gebracht. Somit darf man sich (wie auch bei The Walking Dead) auf eine verlustfrei komprimierte Tonspur bei der deutschen Synchronisation und dem englischen Originalton freuen. Die Abmischung klingt sehr natürlich und ausgewogen bei klarer Transparenz. In Außenszenen vermisse ich hin und wieder einige diffuse Umgebungsgeräusche, die deutlicher aus den Rears klingen könnten. Dessen ungeachtet machen sich aber auch direktionale Effekte wie etwa ein vorbeifliegender Helikopter bemerkbar, so dass eine angenehme Räumlichkeit entsteht. Der Subwoofer wird auch hin und wieder in das akustische Geschehen mit einbezogen. Perfekt klingt das zwar alles noch nicht, aber die Abmischung stellt zumindest die meisten Ansprüche zufrieden.
Ausstattung
- Präsident Kirkmans erste Rede in voller Länge
- Designated Survivor Nachbesprechung
- Secret Service Set Tour
Fazit
Das Bild liefert kaum einen Grund zur Beanstandung und gefällt mit einer schönen Schärfe und stimmigen Farben während der Ton zwar mehr Surround Effekte liefern könnte, aber unterm Strich seinen Zweck mehr als nur erfüllt. Lediglich die Extras hätten umfangreicher ausfallen können, liefern aber in ihrem Umfang immerhin ein paar zusätzliche Informationen zur Serie.
Da die zweite Staffel bereits in den USA seit letztem Herbst läuft, bin ich jetzt schon gespannt wie ein Flitzebogen, wie es weitergehen wird, denn auch wenn die erste Staffel von Designated Survivor noch hier und da ein wenig übers Ziel hinaus schießt (Cliffhanger) und auch der ein oder andere Nebenplot etwas zu viel des Guten ist, macht die Serie um Hauptdarsteller Kiefer Sutherland echt Laune und vor allem Lust auf mehr. Dranbleiben heißt da die Devise!
(Sascha Hennenberger)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Panasonic TX 55CWX704
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 5 & Dali Vocal / Rear: Dali Zensor 1