Zur Weihnachtszeit 2016 brachte Wild Bunch Germany die zweite Spielfilmadaption der schwedischen Kinderbuchreihe „Pettersson und Findus“ in die Kinos. Statt die dazugehörige Blu-ray Disc bereits im Sommer auf den Markt zu bringen, veröffentlicht Universum Film den besagten Titel Pettersson und Findus - Das schönste Weihnachten überhaupt von Regisseur Ali Samadi Ahadi nun ebenfalls pünktlich zur Vorweihnachtszeit. Was der Film zu bieten hat, und wie es um die technische Seite der Blu-ray Disc bestellt ist, klärt die nun folgende Rezension.
Story
Weihnachten steht unmittelbar bevor, doch Pettersson (Stefan Kurt) und der Kater Findus sind noch längst nicht auf das Fest vorbereitet. Und als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, werden sie auch noch auf ihrem Hof eingeschneit. Der alte Pettersson verspricht seinem Freund Findus jedoch, dass sich alles zum Guten wenden und sie ein schönes Weihnachtsfest feiern werden. Tatsächlich bessert sich schon am nächsten Tag das Wetter, doch beim Versuch einen Tannenbaum zu schlagen, verletzt sich Pettersson unglücklich am Fuß. Angebotene Hilfe lehnt Pettersson ab, weil er seinen Nachbarn nicht zur Last fallen will. Das will Kater Findus aber so nicht hinnehmen und beschließt seinem Freund die Meinung zu sagen, um das Weihnachtsfest doch noch irgendwie zu retten...
Für richtige Weihnachtsstimmung ist es zwar noch etwas früh, aber der zweite Kinofilm nach den beliebten Kinderbüchern von Sven Nordqvist vermittelt genau das Gefühl, das ich als Kind immer am Heiligen Abend hatte. Von der ersten Sekunde an zaubert der Film ein festlich-fröhliches Lächeln auf die Gesichter seiner Zuschauer, bringt sie mit zahlreichen Weihnachtsliedern und –melodien in die richtige Stimmung, und kann obendrein mit einer tollen Geschichte überzeugen, die von Hauptdarsteller Stefan Kurt auch noch herrlich überspitzt gespielt wird.
WKaterchen Findus stammt natürlich, wie bereits im ersten Film, nach wie vor aus dem Computer, und schaut dabei seinem Buchpendant sehr ähnlich – genau wie der Rest des Films, nebenbei gesagt. Die Spezialeffekte sind zwar nicht ganz das Gelbe vom Ei, fangen aber das Gefühl der Bücher und der Zeichentrickserie perfekt ein und verwandeln diese in lebendige Bilder. Das funktionierte zwar auch schon beim ersten Film der Reihe, aber hier wirkt es gleich noch mal etwas besser. Wenn Pettersson in Windeseile den Schnee schippt und dabei fröhlich singt, und allen Widrigkeiten zum Trotz versucht, seinem Katerchen das „schönste Weihnachten überhaupt“ zu bescheren (wobei „allen Widrigkeiten zum Trotz“ nicht seine introvertierte Art mit einschließt), dann berührt das das Herz und trifft genau ins Ziel.
Als Pettersson sehen wir diesmal nicht mehr Ulrich Noethen, sondern Stefen Kurt, der nun in die Rolle des Titelhelden schlüpft, und meiner Meinung nach sogar noch besser rüberkommt. Natürlich sind auch wieder Marianne Sägebrecht und Max Herbrechter als Nachbarn Beda Andersson und Jäger Gustavsson mit dabei. Sämtlichen Darstellern sieht man die Spielfreude an, und auch wenn hier darstellerisch etwas übertrieben wird (wobei das für einen Kinderfilm absolut normal ist) kann man hier von einer durchweg guten Leistung sprechen. Besonders hervorgehoben werden muss auch die damals 13jährige Roxana Samadi. Die Tochter des Regisseurs lieh erneut dem Kater Findus ihre Stimme, und macht das mit einer Souveränität, vor der man nur den Hut ziehen kann.
Ja, Regisseur Ali Samadi Ahadi hat auch beim zweiten Teil hervorragende Arbeit geleistet, und schafft es spielend, das perfekte Weihnachtsgefühl einzufangen. Damit kann er nicht nur die Kleinen, sondern mühelos auch die großen Zuschauer für sich einnehmen, und mit diesem tollen Film fällt das Warten auf den Weihnachtsmann oder das Christkind auch schon nicht mehr ganz so schwer. Der perfekte Film für den Heiligen Abend.
Bildqualität
Optisch orientiert sich der Film an der Buch- und Zeichentrickreihe, und bleibt der Vorlage dabei so treu, wie ein Realfilm es überhaupt vermag. Tatsächlich vergisst man hier sogar leicht, dass man (teilweise) echten Schauspielern in einer echten Kulisse zuschaut, denn hier schaut alles sehr künstlich und verspielt aus.
Das glasklare Bild besticht vor allem durch seine kräftigen Farben und eine durchgängig hohe Schärfe. Dass das ganze dabei sehr comicartig übertrieben ausschaut ist dem Genre und der Weihnachtszeit geschuldet, ändert aber nichts an der Tatsache, dass das Resultat einfach nur fantastisch ausschaut. Leider schon fast zu gut, denn die Computereffekte sind als solche mühelos zu erkennen. Nicht nur die Titelfigur der sprechenden Katze, auch die Mucklas und anderen Effekte wirken hierdurch etwas künstlich – aber die kleinen Zuschauer wird das wohl kaum stören. Der Schwarzwert kommt kaum zur Geltung und spielt daher keine Rolle.
Tonqualität
WDer Ton liegt im Format dts-HD Master 5.1 vor und kann vor allem während der zahlreichen Musikstücke und Melodien mit einer tollen Räumlichkeit überzeugen. Surroundeffekte gibt es haufenweise. Wenn in der Hütte „der Bär tanzt“, dann fühlt man sich, als wäre man mittendrin. Auch die Dynamik ist ganz hervorragend und lässt vor allem die leisen Töne in einer absoluten Perfektion erklingen. Die Dialoge klingen auch sehr frisch und sauber und sind hervorragend mit der Musik und den Hintergrundgeräuschen abgemischt. Die Musik ist derweil das i-Tüpfelchen der gelungenen Tonspur, denn hier wird alles aufgefahren, was man sich nur wünschen kann. Für einen Kinderfilm auf jeden Fall eine bemerkenswert gute Performance.
Ausstattung
- Making Of (26:03 Minuten)
- Original Kinotrailer (1:58 Minuten)
- Trailershow
- Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte
Fazit
Audiovisuell ist die Scheibe aus dem Hause Universum ein Leckerbissen – auch wenn das Bild so bunt und die Musik so präsent sind, dass man beinahe schon am Zucker erstickt – aber genau so muß ein Film wie dieser aussehen und klingen. Wer etwas über die Produktion erfahren möchte, der bekommt im Bonussektor einen kleinen Blick hinter die Kulissen gestattet.
Der Film ist zuckersüße Unterhaltung für die kleineren Zuschauer und passt perfekt zur Weihnachtszeit. Der Ideale Film zur Einstimmung auf die Bescherung, der das unerträgliche Warten darauf ganz nebenbei verkürzt, und obendrein noch sehr viel Spaß macht.
(Michael Speier)
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