Regisseur Damien Chazelle drehte mit Whiplash seinen ersten Film und heimste mit seinem Team direkt mehre Oscarnominierungen ein. Darsteller J.K. Simmons durfte dank des Films sogar seinen ersten Oscar mit nach Hause nehmen. Chazelles zweiter Film, La La Land, erwies sich ebenfalls als Publikums und Kritikerliebling. Dieses Mal waren sechs Oscars drin, einer für Chazelle selbst als bisher jüngster Regisseur überhaupt, der die Trophäe mit nur 32 Jahren in sein Regal einsortieren durfte. Studiocanal veröffentlicht den renommierten Film mit Ryan Gosling und Emma Stone nun hierzulande fürs Heimkino.
Story
Der Pianist Sebastian “Seb” Wilder (R. Gosling) und die angehende Schauspielerin Mia Dolan (E. Stone) streben beide danach im Los Angeles der heutigen Zeit ihre Träume zu verwirklichen. Doch in der Traumfabrik ist es nicht so einfach sein Ticket zu lösen. Denn während Sebastian von einem eigenen Jazzclub fantasiert, muss er sich zunächst mit Gelegenheitsjobs in Restaurants über Wasser halten. Auch Mia begeistert noch nicht als Star die Massen, sondern schenkt stattdessen in einem Café Getränke aus. Als die beiden sich mehrfach begegnen, bahnt sich zwischen den beiden Träumern etwas an. Doch am Ende lautet die Frage, ob die beiden auch wirklich gemeinsam den gleichen Traum träumen und verwirklichen können.
Setzt man La La Land mit Whiplash in Bezug, dem ersten Film von Chazelle, so ist das Ergebnis deutlich glatter: Vergliche man Whiplash quasi mit einem hungrigen Boxer, der den Zuschauer immer wieder mit Schlägen ins Gesicht aufrüttelt, so wäre La La Land dann eher ein filigraner Tänzer, der das Publikum umschmeichelt. Entsprechend dürften nicht alle Fans von Chazelles brillantem Debüt auch mit La La Land warm werden. Und betrachtet man die auf den Punkt gebrachte Handlung und die Charaktere von Whiplash, so ist klar, dass jener Film La La Land in vielen Punkten überlegen ist.
Doch auch Chazelles Musical hat seine Reize. Zu den gesanglichen Qualitäten von Ryan Gosling und Emma Stone kann man berechtigterweise geteilter Meinung sein, kaum abzustreiten ist jedoch, dass die Songs allesamt nicht nur wahllose Musicalnummern sind, sondern tatsächlich die Handlung voranbringen. Was man La La Land zudem zugute halten muss, ist das genau wie bei Whiplash eher untypische Ende. Chazelle vermeidet es tief in die Klischeekiste zu greifen und beendet die Geschichte mit einem überraschend realistischem Schlussakkord, welcher nicht nur die Figuren, sondern auch den Zuschauer nach all den kunterbunten Songs wieder in die Realität holt.
La La Land ist zum einen eine Hommage an die Glanzzeiten der großen Hollywood-Musicals als auch zum anderen eine moderne Geschichte, welche die Charaktere zwischen Karriere, Romantik und Träumen zeigt. Egal welcher Generation man angehört, der Streifen bietet viel Identifikationspotential und ist selbst den Zuschauern zu empfehlen, die sonst bei dem Thema Musical direkt abwinken. Fans von Whiplash sollten allerdings darauf gefasst sein, dass La La Land dessen brachiale Erzählgewalt hinter sich lässt und mit sanfteren Zwischentönen seine Geschichte erzählt.
Bildqualität
- 2.55:1; 1080p
Tonqualität
- Deutsch, Englisch Dolby Atmos
- Untertitel: Deutsch
Ausstattung
- Zwölf Featurettes (HD, ca. 80 Min.)
- Audiokommentar
- Trailer (HD, ca. 2 Min.)
- Zwei Teaser (HD, ca. 3 Min.)
Fazit
La La Land macht in HD eine hervorragende Figur und die ausschweifende Ausstattung des Musicals kommt wunderbar zur Geltung. Auch die Tonspur verdient die Höchstnote und gibt sowohl den Dialogen als auch der Musik ausreichend Raum zum Atmen. Das Bonusmaterial wirft dabei in ca. 80 Minuten einen Blick hinter die Kulissen und wird von einem Audiokommentar von Regisseur Damien Chazelle und Komponist Justin Hurwitz abgerundet.
Es stimmt sicherlich, dass La La Land bereits vor Kinostart etwas zu sehr gehypt wurde, denn ein Meilenstein wie Whiplash ist La La Land nicht ganz geworden. Doch das man La La Land an so einem Maßstab messen kann, unterstreicht nur das Talent von Chazelle, der abermals einen für sich genommen großartigen Film vorgelegt hat. Sollte der mit 32 Jahren noch junge Regisseur auf diesem Kurs verbleiben, steht ihm mit Sicherheit noch eine lange und erfolgreiche Karriere in Hollywood bevor. Egal, ob man Fan von Musicals, Ryan Gosling und / oder Emma Stone bzw. von Chazelle ist: La La Land gehört 2017 in jede gut sortierte Filmsammlung.
(André Westphal)
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