Eine Garde grandioser Schauspieler, eine packende Story, locker und doch spannend erzählt und ein Titelthema, dass jeder schon mal irgendwann irgendwo gehört hat. Das ist das Erfolgsrezept von John Sturges Ausbrecher-Kriegsdrama Gesprengte Ketten. Zum 50. Geburtstag spendierte MGM dem Titel einen 4k-Transfer, um den Film in bestmöglicher Bild- und Tonqualität auf Blu-ray für die Nachwelt erlebbar zu machen. In wieweit dies gelungen ist, soll dieses Review klären.
Story
Ein Strafgefangenenlager der Deutschen während des zweiten Weltkriegs. Hier werden kriegsgefangene Offiziere der USA, Kanada und England untergebracht, die allesamt zahlreiche Ausbruchsversuche auf dem Kerbholz haben. Das Lager gilt als besonders ausbruchssicher, allerdings hindert das die Gefangenen nicht daran, einen wahnwitzigen Ausbruchsplan auf die Beine zu stellen. Während der Gefangene Hills (Steve McQueen) sich einfach unter dem Zaun durchgraben will, plant der Gefangene Bartlett (Attenborough) etwas viel Größeres! Mit Hilfe verschiedener Spezialisten auf den verschiedensten Gebieten plant er gleich drei Tunnel in die Freiheit zu graben, wodurch die Gefangenen zu hunderten gemeinsam ausbrechen könnten.
Basierend auf dem Roman The Great Escape von Paul Brickhill, welcher wiederum auf tatsächlichen Ereignissen beruht, schuf Regisseur John Sturges diesen Film, der ebenso wie sein früherer Titel Die glorreichen Sieben im Laufe der Jahre zum absoluten Kultfilm avancieren sollte. Wie schon in Die glorreichen Sieben vereinte Sturges eine ganze Armada bekannter und beliebter Darsteller. Steve McQueen, James Garner, Richard Attenborough, Charles Bronson, Donald Pleasence, James Coburn - beinahe jede wichtige Rolle wurde mit einem großen Namen besetzt. Und anstatt sich gegenseitig auszustechen spielen die Darsteller Hand in Hand und ergänzen sich hervorragend. Es ist quasi nicht möglich und wäre vermessen, hier einen der Darsteller besonders hervorzuheben, denn jeder der beteiligten Personen liefert eine perfekte Performance ab.
Die Story selbst ist einfach, aber genial, und obendrein beruht sie – zumindest teilweise – auf einer wahren Begebenheit. Aus heutiger Sicht mag es vielleicht etwas seltsam anmuten, wie das deutsche Gefangenenlager aufgebaut und geführt wird. Alles ist irgendwie locker und leicht, die Gefangenen fristen ihr Dasein mit einer saloppen Ruhe und Gemütlichkeit. Wären da nicht der Stacheldraht und hin und wieder eine Erschießung, könnte man glatt meinen, dass die Lage gar nicht sooo schlimm ist. Aber gerade der Humor und die lockere Inszenierung sind es, die diesen Film zu einem Kultstreifen machen. Dazu noch das eingängige Titelthema des Komponisten Elmer Bernstein, das ebenso ein Ohrwurm ist, wie schon das Thema der Glorreichen Sieben.
Die Inszenierung und die Handwerkskunst des Regisseurs macht aus einer recht tragischen und dramatischen Geschichte eines Massenausbruchs ein ansehnliches Stück Kinogeschichte, das kein Cineast auslassen darf, da es voll denkwürdiger Momenten ist. Da sieht man auch gerne über die Längen in der Handlung hinweg, die sich über knappe drei Stunden erstreckt. Ebenso übersieht man auch wohlwollend einige Logiklöcher in der Handlung.
Bildqualität
- Bildformat: 2,35:1 in 1920x1080p
- Video-Codec: MPEG-4/AVC
- sehr wechselhafte Qualität
- teilweise starkes Bildrauschen
- unnatürliche Farben
- keinerlei Masteringfehler feststellbar
Tonqualität
- Deutsch DTS 5.1
- Englisch DTS-HD Master Audio 5.1
- Spanisch, Polnisch, Französisch, Italienisch, DTS 5.1
Ausstattung
- Audiokommentar von Regisseur John Sturges, Besetzung und Filmcrew
- Fakt und Fiktion (12:21 Minuten)
- Vorbereitung auf die Freiheit (19:50 Minuten)
- Flucht in die Freiheit (9:22 Minuten)
- Erfolg bei Kritiken und Publikum (5:58 Minuten)
- Die Hintergründe (50:47 Minuten)
- Die Hintergründe: Weitere Interviews (9:35 Minuten)
- Der wahre Virgil Hilts: Ein Mann namens Jones (25:01 Minuten)
- Rückblick auf die Entstehung des Films (24:09 Minuten)
- Original Kinotrailer (2:42 Minuten)
Fazit
Die Bild und Tonqualität lässt leider einige Wünsche offen. Vor allem das Bild, das großspurig mit einem 4k-Transfer angekündigt wurde, leidet unter Qualitätsschwankungen, die im Endeffekt einen durchwachsenen Eindruck hinterlassen. Wächserne Haut, häufige Unschärfen und verschwimmende Konturen, allerdings perfekt gesäubertes Bild und zumindest teilweise hohe Detaildichte wechseln sich ständig ab. Der Bonussektor ist üppig gefüllt und wartet mit vielen Hintergrundinformationen zum Film und zu den wahren Begebenheiten auf. Alle Extras, bis auf den Audiokommentar, verfügen darüber hinaus über deutsche Untertitel. Der Film selbst ist ein Klassiker, der zu Recht Kultstatus genießt und in keiner guten Sammlung fehlen darf. Die grandiosen Schauspieler, die handwerklich perfekte Inszenierung und das geniale Titelthema von Elmer Bernstein kaschieren die Längen und Logikfehler, so dass unterm Strich perfekte Unterhaltung dabei herauskommt. (ms)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Samsung LE32B53P7N/ Samsung UE50F6500
BDP: Samsung BD-P 1580 /Samsung BD-F7500
Audio: Samsung HT-E4500, 5.1-3D Dolby Surround System