Ein perfekter Mord basiert auf dem Theaterstück Bei Anruf - Mord von Frederick Knott, was manch einem Filmfan bekannt vorkommen dürfte. Tatsächlich hat Alfred Hitchcock das Stück bereits 1953 unter demselben Titel verfilmt und bereits 1981 gab es ein weiteres Remake mit Christopher Plummer in der Hauptrolle. Für die moderne Fassung wurden sämtliche Namen der Protagonisten geändert und auch die Handlung selbst umfangreich umgeschrieben.
Story
Der Unternehmer Steven Taylor (M. Douglas) könnte eigentlich nicht glücklicher sein, ist er doch mit der hübschen Millionen Erbin Emily Bradford Taylor (G. Paltrow) verheiratet. Da sie sich aber in ihrer Beziehung immer mehr unwohl fühlt, sucht sie eine Affäre mit dem mittellosen Künstler David Shaw (V. Mortensen). Steven will diese ménage à trois allerdings nicht länger dulden und will einen Auftragsmörder engagieren, damit er nicht nur seine Frau loswird, sondern oben drein ihr ganzes Vermögen übernehmen kann. So schmiedet er einen perfiden Plan, um den perfekten Mord zu inszenieren.
Für das Action erprobte Duo, bestehend aus Regisseur Andrew Davis (Auf der Flucht, Nico) und Kameramann Dariusz Wolski (The Crow – Die Krähe, Fluch der Karibik Reihe) war es 1998 eine große Herausforderung den stark dialoglastigen Thriller umzusetzen. Wie Letzterer im Audiokommentar verrät, hat er dennoch seinen Stil bei diesem Thema umsetzen können und eine etwas andere Art der Kameraführung angewendet, so dass die Motive ständig in Bewegung bleiben. Durch stellenweise raschere Szenenwechsel und Schnitte wird zudem die Spannung der Handlung sehr gut unterstützt. Doch gerade die Abweichungen zum Originalstück sind es, die der Neuüberarbeitung ein Bein stellen. Denn das perfide Doppelspiel ist bei Ein perfekter Mord bei weitem nicht so gerissen inszeniert, wie in Hitchcocks Klassiker Bei Anruf Mord. Als selbstständiger Film betrachtet hat das 1998er Werk dennoch seine Reize, was vor allem an der Schuldhaftigkeit der Protagonisten liegt.
Diese werden wunderbar zum einen von Michael Douglas (Wall Street), der den Film mit seiner Figur des intriganten Ehemanns Steven Taylor klar dominiert, dargestellt. Doch auch Gwyneth Paltrow (Shakespeare in Love - die Szene in der Küche ist herausragend) und Viggo Mortensen (Der Herr der Ringe Filmreihe) spielen ihre Rollen sehr souverän. Wobei letztgenannter nicht ganz seine Möglichkeiten ausspielt. David Suchet (The Bank Job) wird in seiner Rolle als Mordermittler oftmals stark unterschätzt, beweist aber in seiner knappen Spielzeit was für ein starker Darsteller in ihm steckt. Auch wenn viele Filmfans die Hitchcock Verfilmung Bei Anruf Mord vorziehen, ist die aktuellste Adaption bei weitem nicht schlecht. Im Kino war Ein perfekter Mord auf alle Fälle ein voller Erfolg. Bei einem Budget von stattlichen 60 Millionen US-Dollar konnte stolze 128 Millionen US-Dollar wieder eingespielt werden.
Bildqualität
Codec: MPEG-4/AVC, Auflösung 1920x1080p, Ansichtsverhältnis 1,78:1 Die DVD zu diesem Titel war bei weitem nicht schlecht, vor allem in anbetracht der geringen Disc Kapazität (Flipper Disc), hatte aber starke Probleme im Detailbereich sowie mit Doppelkonturen und stärkeren Kompressionsspuren. Diese Mankos sind bei der Blu-ray nun endlich verschwunden. Das HD Medium präsentiert sich in Punkto Schärfe wesentlich detailreicher, wobei dennoch ein wenig Raum nach oben bleibt. Die Farben sind kräftig und natürlich, tendenziell leicht matt, was den 90er Jahre Look sehr gut repräsentiert. Dank des gut eingestellten Kontrasts ist der Schwarzwert schön satt und kräftig. Nur selten lässt dieser einige Details im Dunkel verschwinden. Bildfehler, wie etwa Schmutz oder Staubflusen auf der Mastervorlage, sind so gut wie nicht zu erkennen. Insgesamt ein äußerst sauberes Bild, das ein Upgrade rechtfertigt.
Tonqualität
Es ist ein dialoglastiger Film, weswegen hauptsächlich die vorderen Kanäle angesprochen werden. Dennoch werden die hinteren Lautsprecher hin und wieder mit einigen Hintergrundgeräuschen gefordert, wobei sich der Score über alle Kanäle verteilt. Dieser verschafft auch dem Subwoofer seine Daseinsberechtigung, so dass einige schöne präzise Bässe hervorgezaubert werden. In den Höhen sind leichte Schwächen festzustellen, wobei diese im Vergleich zur DVD Version nicht mehr so stark ausgefallen sind, was auch mitunter an der höheren Bitrate liegen dürfe (DVD 384 kbps, Blu-Ray 640 kbps). Die Dialoge sind jederzeit klar und deutlich zu verstehen. Der stimmungsvolle Soundtrack von James Newton Howard (Die Tribute von Panem – The Hunger Games) unterstützt gerade in nervenaufreibenden Szenen die Spannung dramatisch. Das englische Original klingt deutlich lebendiger und detailreicher als die deutsche Synchronisation.
Ausstattung
- Zwei Audiokommentare
- Alternatives Ende (SD; 5:24 min.)
Fazit
Technisch befindet sich die Blu-ray auf einem soliden Niveau. Das detailreiche Bild ist frei von Bildfehlern und besticht durch eine solide und gute Schärfe sowie natürlichen Farben. Der recht frontlastige, aber dennoch zweckdienliche Ton erscheint natürlich und klar und bleibt frei von störenden Nebengeräuschen. Das Bonusmaterial ist nicht sonderlich umfangreich, liefert aber dank der Audiokommentare einige interessante Fakten zum Film. Ein Upgrade von DVD auf Blu-ray lohnt sich auf alle Fälle. Auch wenn die Handlung dieses Remakes bei weitem nicht eine derart dichte Atmosphäre wie das Original oder die gleichnamige Hitchcock Verfilmung besitzt, hat Regisseur Andrew Davis mit Ein perfekter Mord einen äußerst spannenden und unterhaltsamen Thriller geschaffen. Langeweile kommt so gut wie keine auf, so dass ein unterhaltsamer Filmabend garantiert ist. (sah)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Toshiba 47Z3030D
Player: Sony BDP-S790
AV-Receiver: Denon AVR-1312
Lautsprecher: Front: Dali Zensor 1 + Dali Vocal / Rear: Magnat