Die Planet der Affen – Reihe ist seit gut über 40 Jahren ein fester Bestandteil der Filmwelt. Seinen Anfang nahm die Geschichte 1963, als der Franzose Pierre Boulle den Roman Planet der Affen schrieb. Nur fünf Jahre später folgte die erste Verfilmung mit einem der begehrtesten Schauspieler der damaligen Zeit - Charlton Heston (Die zehn Gebote, Ben Hur). Die äußerst positiven Kritiken sowie die Einnahmen von über 32 Millionen US-Dollar machten eine Fortsetzung praktisch zur Pflicht. Am Ende gab es fünf zusammenhängende und sich ergänzende „Affen“-Filme, 2001 folgte das wenig erfolgreiche Remake unter Tim Burton. Prevolution ist der neueste Ableger und befasst sich als Prequel mit der Vorgeschichte und dem Beginn des Aufstiegs der Affen und ihrer Herrschaft über die Menschen.
Story
Will Rodman ist engagierter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Gentechnik. Sein aktuelles Projekt trägt den Namen ALZ112 und soll die Alzheimer-Krankheit bekämpfen und heilen können. Neben den Tests an Schimpansen spritzt Will das Medikament trotz der nicht endgültigen Erprobung und ohne Wissen seiner Firma und Vorgesetzten seinem schwerkranken Vater. Wenige Stunden nach der Einnahme sind sowohl die Beschwerden verschwunden, als auch eine erhöhte Intelligenz feststellbar. Ebenso ist bei den Versuchs-Affen eine deutliche Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten zu beobachten, weshalb das Mediziner-Team beim Vorstand um die Erlaubnis ansucht, das Medikament nun auch an Menschen testen zu dürfen. Mitten im Meeting jedoch entkommt einer der Schimpansen und verwüstet das gesamte Versuchslabor. Daraufhin werden alle Experimente eingestellt und die noch lebenden Tiere eingeschläfert. Durch Zufall wird entdeckt, dass die entkommene Schimpansin in ihrem Käfig Nachwuchs bekommen hat, um den sich fortan Will kümmert und ihn heimlich nach Hause schmuggelt und auf den Namen Caesar tauft.
Prevolution war wie schon die Urverfilmung sowohl beim Publikum, wie auch bei den Kritikern ein voller Erfolg und darf wohl zu Recht als eine der besten Prequels überhaupt angesehen werden. Die üppigen Produktionskosten beliefen sich auf über 90 Millionen US-Dollar. Dies lag unter anderem an den beachtlichen und sehr gut integrierten Special-Effects. So wurden die Affen nicht wie bisher von Schauspielern in Kostümen gespielt, sondern per Performance Capture Verfahren nachträglich in das Bild integriert – wie schon unter anderem bei Avatar oder Tron Legacy. Bei dieser Technik spielt ein gewöhnlicher Darsteller die Rolle des nachträglich zu verändernden Charakters. Anschließend wird eine am Computer erstellte, digitale Maske über den Körper gelegt, um so Gesichtsausdrücke sowie eine geschmeidige und natürliche Bewegung zu garantieren. Zwar blitzt immer wieder ein leicht künstlicher Touch auf, davon abgesehen sind vor allem die Mienenspiele selbst auf großen Diagonalen täuschend echt und können sich problemlos mit Avatar messen (für beide Produktionen war Weta Digital Ltd verantwortlich).
der Plot selber und die hervorragenden darstellerischen Leistungen überzeugen und machen aus Prevolution mehr als nur einem 08/15 Blockbuster. Allen voran gefordert ist Hauptdarsteller James Franco (127 Hours, Green Hornet), welcher zuerst mit ganzer Seele und aller Kraft die Forschung vorantreiben will – koste es was es wolle. Schwieriger wird die Situation für ihn, als er erkennt, wie intelligent Caesar eigentlich ist und im Grunde ein den Menschen gleichgestelltes Lebewesen ist. An dieser Stelle wird dem Publikum ein Spiegel vor das Gesicht gehalten und gezeigt, wie machthungrig und profitgierig Großunternehmen, Wissenschaftler und Aktionäre doch sind und Gewinne vor allem anderen stellen. Ebenfalls angeprangert werden die ständigen Torturen der Versuchs-Tiere, die keine Aussicht auf ein Leben in Freiheit haben. Gut abgerundet wird die Schauspielerriege von Freida Pinto (Slumdog Milionär) sowie John Lithgow (Cliffhanger, 2010 – Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen), welche ebenso einfühlsam wie natürlich agieren.
Bildqualität
- MPEG4/AVC Codec, 1080p – 23,976fps, Ansichtsverhältnis 2,35:1 – 16:9
- ausgezeichneter Schärfegrad sowie Durchzeichnung in allen Lebenslagen
- auch kleine Details wie einzelne Blätter oder feine Gesichtsfalten einwandfrei sichtbar
- sehr guter Schwarzwert
- wunderbarer natürlicher Kontrast
- sehr feine angenehme Kornstruktur
- tolle Plastizität
- einwandfreie Eingliederung der Spezialeffekte in die Umwelt
Tonqualität
- Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
- Unterschiede zwischen deutscher und englischer Spur sehr gering
- HD-Track mit etwas besserer Detailausarbeitung sowie besserer Dynamik
- hervorragende Räumlichkeit mit tollen direktionalen Effekten
- breite Bühne
- einwandfreie Dialogverständlichkeit
- makellose Subwoofer-Einsätze
Ausstattung
Die Blu-ray würde üppig mit Bonusmaterial ausgestattet (siehe Datenbank). Besonders hervorzuheben sind die Audiokommentare sowie das Special „Eine neue Generation der Affen” beziehungsweise “Revolution des „Motion Capture“- Verfahrens”. Gezeigt wird die Entstehung von Spezialeffekten sowie Hintergrundinfos über das verwendete Verfahren. Ebenso ein Blick wert sind die entfallenen Szenen. Alle Extras sind in HD-Qualität.
Fazit
Mit Prevolution erhält man einen technisch grundsoliden Titel, der in allen Belangen ganz vorne mitspielt. Kleinere Mängel beim Bild sind zwar erwähnenswert, trüben den Eindruck allerdings nur minimal. Der englische Track wartet mit einer besseren Dynamik auf, ebenso sind Details besser hör- und differenzierbar. Fans von Bonusmaterial dürfen sich ebenfalls die Hände reiben und erhalten viele Hintergrundinformationen über die Entstehung des Prequels.
Planet der Affen ist sicherlich einer der Überraschungstitel 2011. Man hatte schon einen Standard-Abklatsch und eine Verkommerzialisierung der Ur-Filme befürchtet, doch zur großen Freude setzt man nicht nur auf tolle Spezialeffekte, sondern erzählt ebenso eine packende Geschichte. Egal ob Affenfan oder Liebhaber von Katzen und Hunden, der Titel darf in keiner Filmsammlung fehlen. (maw)
Kaufempfehlung
Testgeräte
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