Hier mein Review zu Film: (2x) im Kino gewesen)
Kaum ein anderes Franchise machte so eine Entwicklung durch wie
Fast & Furious. Vom Sommer Blockbuster zum Flop kurz vorm
Absturz (rein finanziell gesehen, war Tokyo Drift das Ende der
Reihe), bis hin zu immer erfolgreicher werdenden
Action-Blockbustern der 1. Klasse. Leider ist der 7. Film des
gerade total aufblühenden Franchise auch der letzte Film von
Hauptdarsteller Paul Walker, welcher im November 2013 im Alter von
40 Jahren bei einem Autounfall ums Leben kam.
Im Film ist Deckard Shaw (Statham) auf der Suche nach dem Team das
seinen Bruder 'auf dem Gewissen' hat. Ohne jede Gnade macht er
alles kurz und klein, was sich seiner Rache in den Weg stellt. Es
gibt bereits erste Opfer in Toretto's Team, weshalb dieser bereit
ist sich seinem Verfolger zu stellen. Mit Hilfe ds mysteriösen 'Mr.
Nobody' (Russell) versucht er Shaw aufzuhalten, bevor es weitere
Tote gibt. Es endet in den Straßen von L.A ...
James Wan hat sich mit Filmen wie Saw, Insidious oder the Conjuring
einen Namen gemacht, ehe er beim 7. Film des Fast-Franchise die
Nachfolge von Justin Lin antritt, der die Filme 3-6 inszeniert
hatte. Auch das altbekannte Team bestehend aus Diesel, Walker,
Rodriguez, Johnson, Brewster, Tyrese & Ludacris ist wieder mit
dabei und funktioniert wie in den vorherigen Filmen absolut
bestens. Die meisten One-Liner sitzen, die Action erst recht.
Tyrese hat mal wieder die meisten humorvollen Szenen auf seiner
Seite während Johnson die Coolnes in Person ist. (Kavalerie als
Bsp.) Während Ludacris am besten mit Tyrese funktioniert und
Rodriguez weiterhin die an Gedächtnisverlust leidende Letty mit
bravour spielt, ist Diesel immer mehr Übermensch was in ein paar
Szenen des Films negativ auffällt. Brewster hat nicht viele Szenen
im Film aber gerade 2 mit Walker sind verdammt schön gespielt und
sehr emotional. Aus wenig hat man da viel gemacht. Dann ist da noch
Paul Walker, der in vielen Actionszenen absolut überzeugt und auch
sonst so gut es geht im Film zu sehen ist. Vieles musste durch CGI
ersetzt werden bzw. vieles konnte nicht mit ihm fertiggestellt
werden, weswegen seine Brüder Caleb & Cody als Doubles am Set
waren. Der CGI Walker fällt selten auf, wenn, dann aber nie
negativ. Gerade die letzten 5-7 Minuten sind der schönste Abschied
dem man seiner Figur und ihm selbst geben konnte.
Die Action im Film ist ähnlich wie im Vorgänger ziemlich over the
top. Ich wusste es, habe mich drauf eingestellt und hatte meinen
Spaß. Die Inszenierung der Action-Szenen ist sehr stark und die
Effekte sind auch gut. Die jeweilige Action funktioniert perfekt im
Kontext mit der Handlung, wenn diese auch manchmal abgehakt wirkt.
Man springt oftmals von einer Location zur anderen, ohne großartig
Übergänge zu schaffen, was aber sicherlich auch am Tod des
Hauptdarsteller gelegen hat. Vieles konnte nicht mehr wie geplant
realisiert werden und ich persönlich habe lieber ein paar Lücken im
Film, dafür aber noch so viel Paul Walker wie möglich um die
einzige Identifikationsfigur des Franchise nochmal zu genießen.
Nicht nur die Figur, sondern auch der Schauspieler lagen mir sehr
am Herzen weswegen ich seine Hand-to-Hand Fights oder Actionszenen
immer besonders mitreißend und spannend fand. Auch Statham als Bad
Guy macht eine verdammt gute Figur und spielt seine Stärken voll
aus. Die Fights mit Johnson & Diesel sind extrem cool, vor
allem ersterer.Kurt Russell, Tony Jaa & Nathalie Emmanuell sind
auch passende und gute Neulinge im Franchise die allesamt einen
guten Eindruck hinterlassen haben. Während Russell sehr cool und
lässig ist, macht es tierische Spaß Tony Jaa bei seinen
akrobatischen Leistungen zu zu sehen. Emmanuell ist sehr hübsch
anzusehen und hat auch einige schöne Szenen im Film. Sie fügt sich
gut in die Crew ein. Schön ist es auch nochmal ein paar
Nebenfiguren aus anderen Filmen des Franchise zu sehen, was das
Ganze irgendwie schön abrundet. Auch Race Wars oder die L.A
Locations tragen dazu bei, das der Film zumindest ein paar
'Origins'-Momente hat.
Die Locations sind immer fantastisch in Szene gesetzt. Vor allem
die Verfolgungsjagd in den Bergen ist ein genuss. Dubai wurde etwas
verschenkt, hat aber definitiv auch seine extrem unterhaltsamen
Momente wobei die Verfolgung in den Bergen das beste
Actionhighlight des Filmes ist. Sowohl Umsetzung als auch das
Drumherum sind absolut gelungen. Der Soundtrack bietet auch einige
klasse Songs, allem voran der Abschiedssong für Walker, der meines
Wissens nach extra für den Film geschrieben wurde. Berührend,
emotional aber nicht zu kitschig. Sowohl das Ende als auch der Song
sind stimmig und perfekt.
Furious 7, so der Originaltitel, ist ein over the top Actioner mit
vielen tollen Actionsequenzen, starken Fights, coolen Onelinern und
heißen Kisten. Die Darsteller das letzte mal in dieser
Konstellation zu sehen ist schon was besonderes und vor allem auch
eine emotionale Angelegenheit. Das man den Film trotz der
verherenden Umstände fertiggestellt hat, verdient Respekt. Walker
glänzt nochmal sehr und hat sowohl Actionszenen als auch emotionale
Szenen total auf seiner Seite. Einziges wirkliches Manko ist die
Drohne im Finale des Films, welches sowieso etwas zu lang wirkt.
Ansonsten will und werde ich dem Film nicht viel vorwerfen,
aufgrund der Umstände. Ich hatte bei meinen 2 Sichtungen viel Spaß,
habe gelacht und geweint und werde Walker sehr vermissen. Der Film
mag für 'Nicht-Hardcore'-Fans des Franchise allenfalls Durchschnitt
sein, ich hatte aber Spaß und bin dankbar für diesen Ritt über so
viele Jahre hinweg.
'Its been a long Day.. without you my friend. And ill tell you all
about it when I see you again..'
8,5/10