Das Ende des Buches stellt eine deutliche Connection mit TFA her, da der Widerstand gegründet wird. Die Schritte, die dazu führen sind im Buch großartig beschrieben und zeigen, dass die neue Republik der alten Republik an Korruption und Intrigenschaft in nichts nachsteht. Einziger Unterschied: es gibt keinen klaren Vorsitz des Senats, was aber sich nach dem Plan einiger Senatoren im Verlaufe des Buches ändern soll, aber nicht gelingt. Mon Mothma, die erste Kanzlerin der NR, ist aufgrund von Erkrankungen verschwunden seither gibt es niemanden mehr, der den Senat tatsächlich führt.

Es gibt klare Verweise auf die Erste Ordnung und es scheint, als würde diese aus einigen System der Zentristenpartei hervorgehen, jedenfalls habe ich es so verstanden.

Leia ist im Roman großartig geschrieben, so stellt man sich die Prinzessin in den Jahren nach dem Fall des Imperiums vor: stark, leidenschaftlich, aktiv. Han hat ein paar Glanzmomente im Buch, es ist immer schön, die beiden wieder zu erleben und zu sehen, dass sie mehr können, als sich nur Neckereien an de Kopf zu schmeißen. Das deutete sich ja schon seit Ep VI an, aber hier wird es sehr deutlich.

Die neuen Charaktere erzeugen genau das Gefühl, was man von ihnen bekommen soll. Vertrauen, Sympathie aber auch Antipathie. Ransom Casterfo ist wohl einer der besten Neuzugänge in das SW Universum seit langem. Ein sehr interessanter Charakter, der eine eigene Vergangenheit und Motivation hat und menschlich, wenn auch nicht immer im Interesse des Lesers handelt...

Das Buch heißt nicht ohne Grund Bloodline: der große Twist ist natürlich die Enthüllung Blutlinie Leias (und damit verbunden Lukes und Bens...) und es hat auf den weiteren Verlauf des Buches enorme Auswirkungen. Ab diesem Moment ändert sich alles für die involvierten Charaktere, Leia natürlich besonders, da sie im Zentrum der Geschichte steht (die Auswirkungen auf Bruder Luke erfahren wir nicht). Wie es dazu kommt ist klasse gemacht und erzeugt Gänsehaut beim lesen (oder wie bei mir beim hören). Die Offenlegung der Verwandtschaftsverhältnisse im Senat ist zwar absolut klischeehaft, aber trotzdem passend inszeniert.

Allgemein muss ich sagen, dass es Zeit war, wieder Politik in SW zu bekommen. Ich habe nie verstanden, wie man sich an den kurzen politischen Exkursen in der PT stören konnte, machten sie die GFFA doch vielschichtiger und grauer. Dieses pure schwarz weiß der OT verschwamm dadurch und versah auch das Imperium für mich mit mehr Motiven als: wir sind die Bösen, wir terrorisieren unsere Bevölkerung, weil wir böse sind (überspitzt gesagt).

Zum Schluss muss ich sagen, dass das Buch ein extrem gutes World Building betreibt. Die Galaxie erscheint hier wieder groß und allumfassend. Das, was im Senat passiert, hat auch Auswirkungen auf die Galaxie und ihre einzelnen Mitgliederplaneten.

Bisher das beste Buch des neuen Canons, jedenfalls von den Del Rey Romanen. Ich konnte zwar mit jedem Roman bisher etwas anfangen und tolle Inhalte für mich entdecken. Dieses hier sticht aber durch seine spannende Geschichte, tolle Charaktere und vielen vielen wichtigen und nötigen Hintergründen für TFA hervor, die man im Film vermisste bzw. die einem vor dem Film hätten aufgezeigt werden müssen.

Der Fakt, dass Luke und Ben auch am Ende des Buches noch gemeinsam unterwegs sind und Kylo Ren noch nicht existiert lässt mich hoffen, dass wir hier nach Ep VIII weiteres Material bekommen, welches die Zeit zw. Bloodline und TFA füllt...

Und dann solche Sachen wo er einen Blasterschuss mit der Macht zum stehen bringt. Das konnte doch kein anderer bevor. Also war er zu dem Zeitpunkt eigentlich super mächtig aber am Ende wird er von jemand untrainiertem fertig gemacht.