So hab ihn am Wochenende auch gesehen und das war mein
EIndruck:
Der Film geht sehr schnell in die Vollen. Was als erstes auffällt
sind natürlich die massig vorhanden Inspirationen Del Toros, die
neben dem Robo-Mech-Anime und den typischen japanischen
Monsterfilmen besteht. Dazwischen hat man eine STory die mich
frapierend an Top Gun erinnert, nur hat PR einen großen
Nachteil.
Die Story an sich ist nicht verkehrt, wenn auch vollständig aus dem
Klischee-Baukasten, das Problem dabei sind jedoch die extrem
oberflächlichen Charaktere. Die Problematik mit der neuralen
Verbindung der Jaeger-Piloten zueinander, sowie die traumatischen
Erlebnisse der Beteiligten, die dem ganzen mehr Dramatik verleihen
sollen, gehen in meinen Augen fast vollständig nach hinten los, da
die Figuren derart glatt gebürstet und ohne Ecken und Kanten
daherkommen, dass eine Identifikation mit den Protagonisten für
mich ausgeschlossen war.
Das wäre bei einem solchen Blockbuster ansich auch nicht zwingend
ein Problem, aber wie schon Avatar versucht auch PR mehr zu sein,
als es ihm gut tut, denn was dabei tatsächlich ein wenig zu kurz
kommt ist die Jaeger-Action, bzw. die Storyfüllung zwischen den
Kampfsequenzen ist gefühlt dermaßen belanglos, dass bei mir nicht
nur Langeweile aufkam, sondern die Handlungsszenen auch anfingen
mich zu nerven, da tatsächlich irrelevant.
Dann natürlich die Action selbst.
Diese ist technisch extrem stark in Szene gesetzt, auch das gesamte
Setdesign, sowie das Design der Jaeger sowie der Kajiu ist edel und
absolut auf der Höhe der Zeit.
Die relativ spärlich gestreuten Actionsequenzen sind dafür umso
ausschweifender und entschädigen für die leider recht häufigen
Längen im Mittelteil des Films.
Fazit:
Pacific Rim ist kein Autoren Kino und die übergestülpte Story wird
den teilweise in den Kritiken zu vernehmenden Anspruch in keinster
Weise gerecht, da wirklich alles in diesem Film dem Genre- und
Klischeebaukasten entnommen ist und genauso klischeehaft
miteinander verheiratet wurde - was dem Versuch aber auch eine
gewisse Storyrelevanz dem Spektakel mit auf dem Weg zu geben,
jedoch das ein oder andere Bein stellt sind die extrem
oberflächlichen und sehr pathetisch verseuchten Charaktere, wobei
ich zu keinem Zeitpunkt des Films mit diesen wirklich mitfiebern
konnte. Alles war extrem vorhersehbar und unterm Strich hätte mir
dieses Actionfeuerwerk deutlich besser gefallen, hätte sich der
Film auf seine Stärken berufen und sich zu dem bekannt was er
ist.
Astreine, anspruchslose Popcorn-Action, mit dem Makel der
unausgegorenen Story, die durch das Gewicht, welches diese im Film
einnimmt für mich dem Film viel von seinem Spaßfaktor nimmt.
Unter Strich bleiben tolle Bilder, die man als Kind der 80er und
90er wohl schon immer im Kino haben wollte, leider bewegt sich aber
eben auch die Handlungsebene auf durchschnittlichem Anime-Niveau,
der Filmkultur, der man die Inspiration zu diesem Film sicher zu
einem Großteil zu verdanken hat.
6 von 10 Jaegern