Die Deutschen sind nicht nur die Lieblings-Bösewichter der Amerikaner, sondern sind auch in japanischen Mangas und Animes speziell in Verbindung mit Okkultismus gerne gesehene Schurken. Exakt das unterstreicht Hellsing Ultimate mit dem dritten Volume der OVAs. Hellsing vs. Millenium wäre ein passender Untertitel, wenn Alucard gegen die Nachfahren eines Nazi-Geheimbundes zu Felde ziehen muss. Dank Vertrieb NipponArt geht das blutige Treiben nun auch mit deutscher Synchronisation weiter.
Story
Nachdem die Valentine-Brüder Alucard und Co. letzten Endes unterlegen waren, hinterlässt ihr Angriff dennoch seine Spuren: Die sterblichen Soldaten des Hellsing-Ritterordens sind nicht mehr. So heuert man die Söldner der Einheit „Wild Geese“ an, welche mit ihrem Kommandanten Pip Bernadotte direkt mit Alucard sowie Seras Victoria nach Brasilien reisen, um einem immer noch aktiven Nazi-Geheimbund namens Millenium auf die Spur zu kommen. Doch in Rio de Janeiro angekommen, werden sie sogleich als Terroristen gebrandmarkt und müssen fortan nicht nur gegen die Millenium-Spezialeinheit „Das letzte Bataillon“ antreten, sondern werden auch durch das Paramilitär unter Druck gesetzt.
Hellsing Ultimate legt in Volume 3 die nächsten 45 Minuten nach und dieses Mal nimmt eine One-Man-Show namens Alucard das Gros der Spielzeit ein. So darf der Ur-Vampir dieses Mal metzeln und schnetzeln, dass einem Hören und Sehen vergeht. Wer schon dachte, dass Vol. 2 bei der Action und dem Gore-Faktor zugelegt hatte, wird speziell im letzten Drittel von Vol. 3 sein wahres Wunder erleben. Vergleiche zur 2003er-TV-Serie fallen ab sofort vollkommen flach, da die Geschichte auf den Bahnen des Mangas verbleibt. Die Nazis der Millenium-Truppe feiern somit ihr animiertes Debüt. Zu ernst nehmen sollte man den Nazi-Plot allerdings nicht. Zum einen greift man hier natürlich tief in die Klischeekiste und zum anderen wählt man bewusst ein überdrehtes B-Movie-Flair bei Charakteren wie dem Leutnant Tubalcain Alhambra.
Erfrischend, dass man sich dabei wenig darum kümmert, politisch korrekt zu sein und den schieren Spaß an perfekt durch-choreografierten Kampfszenen und coolen Dialogen in den Fokus setzt. Das ist es, was Hellsing Ultimate auszeichnet und auch Vol. 3 zu einem Spaß macht.
Bildqualität
- Format: 1.78:1
Tonqualität
- Tonspuren: Deutsch, Japanisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
- Untertitel: Deutsch
Ausstattung
- japanische TV-Spots
- Promo-Clips
- Abspann ohne Texteinblendungen
- Mediabook mit hochwertigem Booklet
Fazit
Hellsing Ultimate hinterlässt in den Volumes 1-4 aus technischer Sicht einen sehr gleichbleibenden Eindruck: So lässt das weiche, nur mittelmäßig detaillierte HD-Bild auf einen Upscale schließen, der NipponArt direkt als solches Master angeliefert wurde. Nach Prüfung ausländischer Blu-ray-Fassungen verdichtet sich diese Spekulation, denn jene hinterlassen haargenau den gleichen Eindruck. Trotzdem ist das Ergebnis DVDs sichtbar überlegen. Die dt. Tonspur kann sich hören lassen und überzeugt mit den altbekannten, erstklassigen Sprechern, viel Räumlichkeit und der nötigen Power für Alucards prägnante Feuerwaffe „Jackal“. Leider entspricht das Bonusmaterial dem Anime-Standard und beschränkt sich auf einige Trailer. Dafür entschädigt das toll aufgemachte Mediabook mit einem informativen Booklet. Hellsing Ultimate ist blutiger Spaß für Erwachsene, dessen Umgang mit im wahrsten Sinne des Wortes spritziger Gewalt am ehesten an die US-Serie Spartacus erinnert. Mehr denn je steht der übercoole Vampir Alucard dieses Mal in Vol. 3 im Zentrum und entfesselt ohne Rücksicht auf menschliche Verluste seine Kräfte. Nazis, Vampire und flotte Sprüche – wer kann dazu schon „Nein“ sagen? (anw)
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