"Supernatural" hat als Mysteryserie über 15 Jahre hinweg die Zuschauer:innen begeistert und eine starke Fangemeinde aufgebaut. Basierend auf diesem Erfolg wurde eine Anime-Serie umgesetzt, und es waren zudem mehrere Spin-off-Projekte im Gespräch. "The Winchesters" ist eines dieser Projekte und startete mit Staffel 1, mit dem Ziel, die Fans von "Supernatural" anzusprechen. So viel sei schon verraten: Die Serie wurde bereits nach der ersten Staffel abgesetzt. Dennoch ist die Idee, die Vorgeschichte von Dean und Sams Eltern zu erzählen, an sich interessant. Zudem handelt es sich bei Staffel 1 um eine in sich abgeschlossene Geschichte, so dass diese auch eigenständig betrachtet werden kann. Es stellt sich daher die Frage, ob "The Winchesters" zu den Serienprojekten gehört, die möglicherweise zu früh abgesetzt wurden. Wir werden dies ebenso wie die technischen Details der Blu-ray-Veröffentlichung im kommenden Review genauer betrachten.
Story
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Als John Winchester (Drake Rodger) 1972 traumatisiert aus dem Vietnamkrieg zurückkehrt, stößt er vor einem Kino mit der jungen Mary Campbell (Meg Donnelly) zusammen. Zwischen beiden ist von Anfang an eine gewisse Anziehung spürbar. Dennoch trennen sich zunächst ihre Wege. Sie ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie mehr gemeinsam haben, als es zunächst scheint. John hat einen Brief von seinem seit langem verschwundenen Vater erhalten, und auch Mary sucht ihren Erzeuger. Es stellt sich zudem heraus, dass beide aus Familien stammen, die aus Tradition übernatürliche Wesen und Dämonen jagen, um die Menschheit zu schützen. John schließt sich daher mit der erfahrenen Mary zusammen, um die dunklen Mächte zu bekämpfen. Unterstützt werden die beiden durch Freunde, die sich ebenfalls der Jagd nach Dämonen verschrieben haben: Die belesene Lata (Nida Khurshid), der exzentrische Carlos (Jojo Fleites) und Ada (Demetria McKinney), Besitzerin eines Ladens für seltene Bücher und Okkultismusexpertin. Zusammen spürt das Team Monster auf, die ahnungslose Bürger heimsuchen. Ihnen wird jedoch schnell klar, dass noch viel mächtigere Wesen im Verborgenen agieren - eine Macht, die die gesamte Menschheit vernichten könnte.
Nach langen Vorbereitungen konnte sich "The Winchesters" schließlich als Spin-off-Projekt der erfolgreichen Serie "Supernatural" durchsetzen. Die Idee, ein Prequel mit der Hintergrundgeschichte der Winchester-Familie zu entwickeln, weckte zunächst großes Interesse und hohe Erwartungen bei den Fans der Originalserie. Die Inszenierung eines solchen Prequels stellt jedoch eine Herausforderung dar. Schließlich umfasst die Originalserie satte 257 Stunden voller Querverweise, Anekdoten und Zeitsprünge, was eine gewisse Erwartungshaltung der Zielgrupp mit sich bringt. Daher bewegte sich "The Winchesters" von Anfang an in schwierigem Fahrwasser.
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Bildqualität
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Tonqualität
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Ausstattung
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Fazit
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Die erste Staffel von „The Winchesters“ hat eine in sich abgeschlossene Handlung. Als Prequel zu "Supernatural" erzählt sie die Hintergrundgeschichte der Eltern von Dean und Sam. Ursprünglich wurde das Projekt konzipiert, um die treue Fangemeinde der Originalserie anzusprechen. Jedoch könnte genau dies zum größten Problem werden. Fans von "Supernatural" könnten verärgert sein, dass die Geschichte der Winchester-Eltern in einer abweichenden Version präsentiert wird. Auch wenn solche Unterschiede durch paranormale Ereignisse und Multiversen erklärt werden können, fehlt einem Prequel dann dennoch ein entscheidender Bezugspunkt: die enge Bindung zum erfolgreichen Vorbild. Selbst mehrere Gastauftritte von bekannten Charakteren könnten diesen Eindruck bei der Zielgruppe möglicherweise nicht gänzlich korrigieren. Aber kann "The Winchesters" überzeugen, wenn man die oben erwähnte Problematik beiseite lässt? Grundsätzlich folgt die Serie einer Handlungsstruktur, die der von "Supernatural" sehr ähnlich ist. Die Gruppe junger Dämonenjäger vernichtet jeweils das „Monster of the week“, während parallel ein Haupthandlungsstrang vorangetrieben wird. Doch der Plot will nicht so recht zünden, und das liegt vor allem an dem vergleichsweise schwachen Drehbuch, das eine tiefere Charakterzeichnung seiner Hauptfiguren vermissen lässt. Das neu formierte Dämonen-Tag-Team wirkt irgendwie erzwungen. Auch das Ende kommt sehr abrupt und versucht hauptsächlich, "Supernatural"-Easter-Eggs am Fließband auszustreuen, um seine Zielgruppe doch noch zu erreichen. Leider gelingt dies nicht, und die Serie wurde nach einer Staffel abgesetzt, während "Supernatural" über 15 Staffeln hinweg seine Zuschauer:innen begeistern konnte.
Die Blu-ray-Umsetzung von "The Winchesters" ist jedoch technisch ausgezeichnet. Zwar gibt es nur wenig Zusatzmaterial (ca. 4 Minuten entfernte Szenen), das Bild entspricht allerdings einem hohen Standard. Zudem ist auch der Ton für eine Serie wirklich sehr gut gelungen. Insbesondere der coole Oldie-Soundtrack kommt hervorragend zur Geltung. Der ist nämlich so gut, dass man nach jeder Episode die Playlist beim hauseigenen Musikstreaminganbieter aufs Neue aktualisieren muss.
(Nicolai Haertel)
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Kaufempfehlung
Testgeräte
TV: Samsung QLED (QE65Q9FNA)
Player: Panasonic DP-UB424
AVR: Pioneer VSX-s520D
Front-Lautsprecher: Teufel CL 300 FCR
Center-Lautsprecher: Teufel 300 C
Surround-Lautsprecher: Teufel CL 3ßß FR
Subwoofer: Teufel US-6110/1